Es gibt wohl kein schärferes Urteil über ein Kunstwerk, als dieses als „langweilig“ zu bezeichnen. Damit scheint nicht nur jede weitere Auseinandersetzung überflüssig, sondern die Investition von Zeit und Aufmerksamkeit geradezu verschwendet. Was aber liegt diesem Urteil zugrunde, welche Erwartungen und welche Kriterien?

Diesen Fragen geht der Theaterwissenschaftler Hans-Friedrich Bormann am kommenden Dienstag in seinem Vortrag nach, der anlässlich der Ausstellung von Tobias Heine Muster stattfindet. Bormann untersucht verschiedene Konzepte von Langeweile unter den medialen Prämissen der Gegenwart und verhandelt sie als Grundbedingung ästhetischer Produktivität im 20. Jahrhundert.

Dr. Hans-Friedrich Bormann ist Akademischer Oberrat am Institut für Theater- und Medienwissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seine Forschungsschwerpunkte bilden Geschichte und Theorie der performativen Künste sowie Fragen der theatralen, medialen und musikalischen Praxis.