Termin

Vortrag von Johannes Goebel: Verfallsdatum für digitale Bits

Vortrag 28.09.2016, 18:00 Uhr

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe, Deutschland

Familienfotos, wissenschaftlichen Daten, Kunstvideos, Texte, Gedichte, Finanzdaten, Dokumentationen, Websites und Archive – wir sind gerne bereit zu glauben, dass alles, was digital oder digitalisiert ist, sich bestens für die Zukunft aufheben lässt, da es ja in einem »universalen Code« abgespeichert sei. Man könne es ja beliebig ohne Verlust kopieren, denn ein Bit sei ja ein Bit. Dies ist leider nicht der Fall.

Abgesehen von der kontinuierlichen und forcierten Veränderung von Hard- und Software, ist alleine die physikalische Haltbarkeit eines Bits sehr viel begrenzter, als wir annehmen mögen. Johannes Goebel stellt in seinem Vortrag ein konkretes und preisgünstiges technisches Archivierungskonzept für digitale Dokumente vor, das auf seinen praktischen Erfahrungen, die er u.a. auch in seiner Funktion als Leiter des ZKM | Institut für Musik und Akustik (1990 bis 2002) gemacht hat, mit digitaler Archivierung beruhen.

Johannes Goebel ist Gründungsdirektor des Experimental Media and Performing Arts Center (EMPAC), das 2002 in Troy, New York (USA) eröffnet wurde. Er entwickelte gemeinsam mit Max Mathews und Patte Wood 1988 das elektroakustische Musikarchiv IDEAMA, das in Kooperation mit dem Center for Computer Research in Music and Acoustics (CCRMA) der Stanford University und dem ZKM | Karlsruhe entstanden ist. Die Aufgabe von IDEAMA war es, die weltweit wichtigsten frühen Werke der elektroakustischen Musik vor dem Verfall zu bewahren, zu sammeln, zu erschließen und öffentlich zugänglich zu machen.

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