Vortrag von Herrn Prof. Dr. Jürgen Müller im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung "Bauern, Tänzer, Liebespaare. Grafik der Dürerzeit" in der Galerie Stihl Waiblingen, vom 03.05.2014 - 27.07.2014.

Albrecht Dürer fertigt 1514 seine Meisterstiche „Melencolia I“, „Ritter, Tod und Teufel“ und den „Heiligen Hieronymus im Gehäuse“. Im gleichen Jahr entstehen auch zwei kleine Blätter mit einem tanzenden Bauernpaar und einem Dudelsackpfeifer. Prof. Jürgen Müller zeigt in seinem Vortrag, dass der Künstler mit diesen beiden scheinbar belanglosen Genrebildchen einen ebenso intelligenten wie subversiven Kommentar auf die gefeierte Kunst Italiens lieferte. Dazu entwickelte der Nürnberger ein ironisches Verfahren, mit dem er den künstlerischen Vorrang der italienischen Meister in Frage stellte. Mit einem Blick auf die Werke der nordeuropäischen Malerkollegen Dürers beweist Jürgen Müller, wie erfolgreich dessen „Bauernstiche“ und ihre implizite Kritik diesseits der Alpen waren.