Bilder sind keine Neuigkeit, jedenfalls nicht im Hinblick auf ihre Vielzahl und Vielfalt. Im Gegenteil, Richtungen wie Archäologie, Ästhetik, Kunstgeschichte, Kulturwissenschaft, Fototheorie, Gestaltung, Bildjournalismus haben – teils schon über Jahrhunderte und auch aus praktischen Gesichtspunkten und Erfahrungen heraus – auf die visuelle Produktivität der Gesellschaft reagiert und diese zu bewältigen versucht. Wenn neuere Diskussionen um die Eigenart und Macht von Bildern unter mehrdeutigen Begriffen wie „Bildwissenschaft“ oder „Bildtheorie“ zusammengefasst werden, so stehen diese für durchaus verschiedene Ausgangsfragen und Erkenntnislagen. Der Vortrag behandelt Gründe, die zu diesen Diskussionen geführt haben, aber auch einige Brummschleifen und Leerstellen, die sich aus ihnen ergeben.

Der Vortrag ist Teil einer Reihe an der Humboldt-Universität. Die hohe Verdichtung von Forschungsprojekten in Berlin und Potsdam, die sich explizit und auch disziplinenübergreifend der Erforschung von Bildern widmen, wurde zum Anlass genommen, um sowohl aktuelle Forschungen und Positionen einer größeren Öffentlichkeit zu präsentieren als auch die einzelnen Projekte und Perspektiven in der Region in ein gemeinsames Gespräch zu bringen.