Arcusque supra tumulum deauratus cum imagine et titolo exstructus lautet die Beschreibung, die Einhard uns in seiner Vita Karoli Magni vom verlorenen Bild Karls des Großen über dessen Grab im Dom zu Aachen gibt. Es ist keineswegs die einzige Nachricht über verlorene zeitgenössische Bilder Karls, aber vielleicht die wichtigste und konkreteste, da es sich an diesem Ort um ein künstlerisch herausragendes Werk gehandelt haben muss, das uns Aussehen und Wesen des Kaisers vermutlich eindringlicher und zuverlässiger übermittelt hätte als alle erhaltenen oder indirekt überkommenen Bilder Karls zusammen.

1200 Jahre nach seinem Tod wird versucht, den durch Bildwerke, Nachzeichnungen nach verlorenen Denkmälern oder Schriftquellen erschließbaren Bestand an Herrscherbildern Karls des Großen zu sichten und zu bewerten. Neben römischen Mosaiken steht dabei eine in der Deutung umstrittene Reiterstatuette aus Bronze im Zentrum, die aus der Kathedrale von Metz in den Louvre gelangte.