Termin

Vortrag von Mechthild Achelwilm: Von der Natur der Linie und dem Wesensmerkmal der Zeichnung

Vortrag 26.07.2017, 19:00 Uhr

Galerie Stihl Waiblingen, Waiblingen, Deutschland

„Was man unter Zeichnung versteht ist eindeutig: lineare Gebilde mittels Stifts, Feder oder Pinsels auf eine Fläche aufzubringen.“ Die Eindeutigkeit, mit der Walter Koschatzky 1969 in seiner Zeit als Direktor der Graphischen Sammlung Albertina in Wien definierte, was die Zeichnung sei, gerät alsbald ins Wanken. Heute hat sich die Zeichnung von solch einem engen Begriffskorsett befreit. Die Zeichnung der Gegenwart bedient sich nicht mehr zwingend der klassischen Zeicheninstrumente oder Materialien. Nadine Fecht nutzt unzählige Kugelschreiber, bei Katharina Hinsberg gestaltet die Schere die Zeichnungen mit und bei Linda Karshan ist es die Bewegung des eigenen Körpers, der sie generiert. Wenn sich Bleistiftlinien so sehr verdichten, dass sie zur Fläche werden, wie bei Thomas Müller – ist sie dann Malerei? Auch das Papier verliert sein Alleinstellungsmerkmal als Bildträger der Zeichnung. Sie wandert auf die Wand und in den Raum. Indem die Zeichnung dynamisch, abwechslungs- und erfindungsreich wurde, erweiterten sich die alten Grenzen radikal. Der Vortrag stellt die zeitgenössischen Konzepte vor und erläutert die Prinzipien von Zufall und Ordnung, die zu spannungsvollen Ergebnissen und neuen Bildräumen führen.

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