Das durch die Jahrzehnte ebenso wandlungsfähige wie sich systematisch entwickelnde Schaffen Waldemar Ottos verbindet außerordentliche formale und inhaltliche Neuerungen, vereint im Maß Kleines und Großes und zeigt Öffentliches wie Privates. Auf die Kunstgeschichte ist nie verwiesen, weil sie >>vorbildhaft<<, sondern weil sie Grundlage bildet, auf der sich (immer noch) Neues bauen lässt. Selbst althergebrachte Themen, etwa aus der antiken Mythologie, können deshalb ganz neu mit Leben gefüllt werden.

Waldemar Otto führt die großartige bildhauerische Tradition Berlins (außerhalb der Metropole) fort. Auf dem Gebiet der Form gehört er zu jenen Bildhauern, die konsequent die Bedeutung des >>Umraums<< für die Figur herausgestellt haben. Inhaltlich sind seine Formexperimente mit ebenso tiefsinnigen wie gelegentlich launischen Auslegungen verbunden, die zum Beispiel (aber längst nicht nur) voller Anspielungen auf die Daseinsbedingungen des Menschen in der modernen Welt oder das Verhältnis der Geschlechter sind. Figürliche Kunst hat eben einen Vorzug: Vermittels wiedererkennbarer Motive wird dem Betrachter unmittelbarerer Zugang, als ihn die abstrakte Kunste bieten kann, ermöglicht. Die Präsentation im Gerhard-Marcks-Haus zeigt formale und inhaltliche Hauptthemen in Werken aus allen Schaffensperioden mit jüngst vollendeten Figuren und ehrt Otto als eine harausragende Künstlerpersönlichkeit unserer Zeit.

Weitere Informationen:

Öffnungszeiten: Di.-So. 10-18 Uhr

Eintrittspreise: 3,50 € / ermäßigt 2,50 €