Ausstellung 26.06.2009–13.09.2009
Die Ausstellung umfasst verschiedene Werkgruppen der in Berlin lebenden Künstlerin Wiebke Siem (geb. 1954). Der Schwerpunkt liegt auf ihren jüngeren Arbeiten der letzten vier Jahre, die hier erstmalig in großem Umfang vorgestellt werden.
Wiebke Siem entwickelt Skulpturen und Installationen aus puppenartigen Figuren und Mobiliar, die psychologische Räume eröffnen. Sie schafft kulissenartige Wohnbereiche mit Versatzstücken aus der Vorkriegszeit oder den Fünfziger Jahren, in die sich der Betrachter hinein phantasieren kann. Die Fälscherin heißt eine Rauminstallation, in der Kunstobjekte in einem Wohnraum verteilt sind, die an Skulpturen der Moderne erinnern. Ironisch wird durch den Titel suggeriert, dass es sich um die Arbeitsstelle einer weiblichen Person handelt, die Kunstwerke fälscht. Damit verweist die Künstlerin aber auch auf ihre früheren Arbeiten wie nachgeahmte Bauernmöbel und Trachten aus verschiedenen Museumssammlungen oder ein fiktives Archiv von Zeugnissen fremder Kulturen. Hier werden nicht allein das Fremdsein im eigenen Werk und die Frage nach der Autorschaft thematisiert, sondern auch die Existenzbedingungen von Artefakten vor dem Hintergrund einer sich wandelnden Kunstgeschichte hinterfragt.