Mit den Ausstellungen Fausto Melotti und Die ersten Jahre beginnt das Kunstmuseum Winterthur eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Kunst der Nachkriegsjahrzehnte. Auf die Werke Melottis antwortet die für den Frühling 2012 geplante Ausstellung seines deutschen Zeitgenossen Willi Baumeister (1889–1955): Beiden Künstlern ist gemeinsam, dass sie im Kontext der Avantgarden der zwanziger und dreissiger Jahre ihr Werk entwickelten, dass sie dessen Geist über den Zweiten
Weltkrieg hinaustrugen und ein beeindruckendes Spätwerk schufen.
Mit fünfzig Gemälden und fünfzig Zeichnungen, die alle aus dem Besitz der Familie des Künstlers stammen, wird ein konzentrierter Überblick über Baumeisters Werk gegeben, das in der Winterthurer Sammlung zahlreiche Berührungspunkte findet – etwa bei Braque, Léger, Picasso, Kandinsky, Meyer-Amden und Schlemmer. Die Ausstellung wird organisiert in Zusammenarbeit mit der Fundación Juan March in Madrid.
Es folgt die Retrospektive der Zürcher Malerin Verena Loewensberg (1912–1986), deren 100. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird. Rechtzeitig dazu wird ihr Werkverzeichnis erscheinen, das eine neue Annäherung an ihr Werk erlaubt. Loewensbergs Ende der dreissiger Jahre beginnendes Schaffen baut auf der konstruktiv-abstrakten Kunst der ersten Generation auf und entwickelt diese in den folgenden Jahrzehnten in ihrer sehr persönlichen Auffassung weiter.