Im Hamburger Bahnhof werden ab dem 21. März Fotografien von Wolfgang Tillmans gezeigt, die unter dem Titel »Lighter« so genannte »abstrakte Arbeiten« der letzten sieben bis acht Jahre zusammenfassen. Während sich Tillmans in den 1990er Jahren vor allem den Menschen zuwandte und mit seinen Bildern der englischen Party- und Schwulenszene sowie der Berliner Love Parade neue, faszinierende Sichtweisen in die zeitgenössische Fotografie brachte, zeigen die Bilder ab 2000 vermehrt Gegenstände, Farbspiele und abstrakte Formationen, die auch mit der Fotografie selbst spielen und diese an ihre (räumlichen) Grenzen führen. Am scheinbar unbedeutenden Objekt (»Paper Drops«) zeigt Tillmans wie ungewöhnliche Blickwinkel und Lichtverhältnisse aus den bekannten Objekten andere, mysteriöse entstehen lassen. Umgeschlagenes Papier wird zu einem lichttrunkenen Wassertropfen. Zerknittertes, belichtetes und zerkratztes Fotopapier bedarf nicht einmal mehr der Kamera, um etwas Bildliches darzustellen. Tillmans testet hier wiederum die Grenzen der Fotografie und zeigt gleichzeitig, wozu diese fähig ist.