Termin

Workshop: »Hyper. Architektur und Mehrwert« des Kunsthistorischen Instituts in Florenz

Vortrag 04.12.2014–05.12.2014

Kunsthistorisches Institut in Florenz / Max-Planck-Institut, Florenz, Italien

Von hypertrophen Bauvorhaben wie dem Turm zu Babel über barocke Bauspekulationen und megalomane Utopien bis hin zu aktuellen Hyper-Architekturen und -Realitäten reicht das Spektrum jener Projekte, die die Frage nach dem Wert des Mehrwerts und dessen Bemessungskriterien aufwerfen. Beim Wertbegriff handelt es sich dabei sowohl um eine ökonomische als auch eine ethische Kategorie, deren Beziehung zum Ästhetischen der Workshop fokussiert.

»Hyper« steht für Steigerung, für das Ausloten des Machbaren und damit für eine über die Gegenwart hinausreichende Wahrnehmung und Konstituierung von »Realität«. Produktions- und Rezeptionsästhetik sind damit ebenso berührt wie die Frage der Maßstäblichkeit. Miniatur- und Spielwelten können ihrem Gegenüber neue Größe verleihen, während hypertrophe Architektur(welt)en oder etwa das Labyrinthische das Nicht-mehr-Überschaubare verkörpern. Darin klingt auch die Dimension des Utopischen an, das auf die Möglichkeit der Überschreitung der Grenzen menschlichen Daseins verweist. Zugleich offenbart sich somit der implizite Bezug zum Totalitären.

Diese Zusammenhänge ermöglichen es, unter anderem über folgende Fragen nachzudenken: Wie lässt sich »Hyper« formalanalytisch erfassen, beschreiben und differenzieren? Wie ist sein ästhetischer und ethischer (Mehr-)Wert zu bestimmen? Welchen Platz nimmt »Hyper« in der architektonischen Praxis (Kathedralen, Megabaustellen und Megacities, Film- und Bühnenarchitekturen etc.) und im Sprechen über Architektur ein? Welche Positionen werden im Zeichen der Kritik an eben diese Architekturen herangetragen und inwiefern lösen sie ethische beziehungsweise moralische Standpunkte womöglich erst aus?

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