Termin

Workshop: Allegorie nach 1789 – Kritik und Transformation

Tagungen und Symposien 19.05.2017

Museum Giersch, Frankfurt am Main, Deutschland

Die Allegorie als künstlerische und literarische Form sah sich im Laufe des 18. Jahrhunderts vielfacher Kritik ausgesetzt, wobei die Vorwürfe von ihrer Abwertung als dunkel und unverständlich bis zur Diskreditierung als rein willkürlicher Modus der Bedeutungsproduktion reichen. Mit dem folgenreichsten Ereignis des 18. Jahrhunderts, der Französischen Revolution, gewannen diese kritischen Spannungen an verschärfter Aktualität. Angesichts der umwälzenden Ereignisse und der zunehmenden Schwierigkeit, diese historisch sinnfällig zu deuten, erlebte die Allegorie als Mittel der semantischen Stabilisierung jedoch auch eine Wiederbelebung sowohl in der Malerei wie insbesondere in der Druckgraphik. Der Workshop beschäftigt sich mit der Wiederaufnahme der Allegorie, ihrer kritischen Debatte während und nach der Revolution und der transformierenden Kraft, die diese Kritik entfaltete. Dabei steht nicht nur die Frage nach der kunsthistorischen Bedeutung der ›Sattelzeit‹ um 1800 zur Diskussion, sondern mehr noch die Relevanz vormoderner Formen der malerischen und literarischen Sinnstiftung unter den Bedingungen moderner Autonomieästhetik. Nicht zuletzt entstehen mit der Transformation der Allegorie im 18. und 19. Jahrhundert auch neue Lektüretechniken der Kunstkritik und schließlich der Kunstgeschichte, die an die Technik der Allegorese anknüpfen.

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