Termin

Zeichnungen: Otto Dix - Martina AltSchäfer- Ulf Cramer

Ausstellung 05.07.2009–27.09.2009

Galerie Albstadt, Albstadt, Deutschland

Die Ausstellung legt den Schwerpunkt diesmal weniger auf den scharfen Beobachter der Kriegsgräuel des Ersten Weltkriegs, sondern zeigt in ca. 90 Zeichnungen einen Dix, der sich immer neu mit der zeichnerischen Formulierung des menschlichen Körpers und seiner vergänglichen Schönheit auseinandersetzt, vom akademischen Akt über expressive Federzeichnungen, Begegnungen mit Kubismus und Futurismus und der Entwicklung des Verismus. Frivol beschwingte Badende und Hexen stehen ebenso im Mittelpunkt wie hinreißende Porträtzeichnungen. Die Landschaft bildet den zweiten Schwerpunkt: mit den in Albstadt reich vertretenen Schützengraben-Zeichnungen aus dem ersten Weltkrieg einerseits und altmeisterlichen Zeichnungen des Bodenseeraums der 1930er und 1940er Jahre anderseits.
Der Präsentation der wichtigsten Dix-Bestände des Museums werden Werke von zwei zeitge-nössischen Zeichnern an die Seite gestellt. Sie korrespondieren auf spannende Weise mit der Zeichenkunst von Otto Dix. Menschen und Landschaften sind die gemeinsamen Nenner.
 
Martina AltSchäfer (*1960) hat in oft gemäldegroßen Figurenkompositionen die autonome Zeichnung zu ihrem wichtigsten künstlerischen Medium gemacht. Motive aus der Tradition der Kunstgeschichte – Quellnymphen, Badende, Pferdeführer – verschränkt sie dabei mit geometrischen Formbrechungen, wie sie im Kubismus vor rund hundert Jahren entstanden: ein sinnlich-intellektuelles Spiel auf der Suche nach Vollkommenheit und Harmonie in einem künstlerisch geträumten und geformten Arkadien.

Ulf Cramer (*1944) überzieht die Papierfläche in kleinen, stakkatoartigen Strichen und Strichlagen mit rhythmischen Strukturen, wobei sich aus der Vielzahl der Striche zeichenhafte Großformen entwickeln, oft an Traumlandschaften in einer Art ‚écriture automatique’ erinnernd. Wie in den Landschaftszeichnungen von Otto Dix wird bei Ulf Cramer deutlich, wie in der Handzeichnung die Entstehung des Landschaftlichen ganz wesentlich bereits in der Zeichenkultur der Strichführung angelegt ist. Das Eintauchen in Cramers zeichnerische Welt eröffnet Bild- und Farbräume mit manchmal skurrilen Details.
 

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