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„PATTERNS IN NATURE. Natur – Struktur – Muster“ Gemeinschaftsausstellung in der Städtischen Galerie Neunkirchen

Die Auseinandersetzung mit Natur und Landschaft gehört seit Jahrhunderten zu den zentralen Themen in der bildenden Kunst. Mit der Ausstellung „PATTERNS IN NATURE“ (Muster in der Natur) zeigt die Städtische Galerie Neunkirchen nun vom 19. Juni bis 2. August 2009 innovative Antworten von sieben zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern, die mit Malerei, Zeichnung, Photographie, Objektkunst und einer Videoinstallation ein breites Spektrum künstlerischer Medien repräsentieren. Eine Ausstellungsempfehlung von Verena Paul.

Ausgehend von ganz unterschiedlichen Ansätzen lenken die aus Deutschland, Dänemark und Österreich stammenden KünstlerInnen unseren Blick auf Muster, Strukturen und Ordnungsprinzipien, auf die sie in der Natur gestoßen sind. Und so fügen sich die vielteiligen Bilder von Michaela Math (Wien), die verzweigte Äste und Blattadern als frei kombinierte Liniengefüge aus schwarzer Tusche zeigen, wie ein Mosaik zusammen. Die filigranen Objekte der Kölner Bildhauerin Christiane Löhr hingegen orientieren sich nicht ausschließlich an pflanzlichen Formen, sondern bestehen selbst aus vegetabilem Material wie Gräsern und Pflanzenstängeln, die zu kunstvollen Gebilden verwoben werden. Die blütenartig konstruierten, im Raum schwebenden Objekte des in Düsseldorf wirkenden Künstlers Simon Halfmeyer greifen auf Strukturen zurück, die dem Bauplan von Pflanzen entsprechen. Zugleich weisen diese Werke bei einer gemeinsamen Präsentation überraschende Parallelen zu Landschafts- und Städtearchitekturen auf.

Demgegenüber konzentriert sich Peter Schlör (Mannheim) primär auf Formen, die der Mensch der Natur aufgezwungen hat und entwirft in seinen panoramaartigen Schwarzweiß-Photographien durch den Kontrast von Licht und Schatten neue Wirklichkeiten parallel zur Natur. Auf der zweiteiligen Arbeit „Orangerie“ begegnet uns beispielsweise, hinter einer akkurat geschnittenen Hecke im Vordergrund, eine sich wie Arkaden wölbende Baumreihe, die als Naturelement zwar erkennbar, jedoch durch die architektonische Formensprache entfremden ist.

Während der Hamburger Photograph Ralf Peters auf seine Landschaftsansichten mit digitaler Bildbearbeitung einwirkt, in denen riesige monochrome Himmelsflächen den Eindruck von unendlicher Weite künstlich steigern, werden in den surrealen Gemälden Harald Hermanns (Berlin) Außen- und Innenwelt verschmolzen, wie es sonst nur im Traum möglich ist. Dergestalt wird die in Mischtechnik gefertigte Arbeit „Holzzimmer“ zu einem „Schwellenraum“, dessen  Wände sich zum oberen Bildrand hin in ein blau-violettes Geäst verwandeln und den Blick durch das in der Kunstgeschichte wohl vertraute Fenster – hier eine Tür – auf eine in Pastelltönen getauchte Flusslandschaft freigeben.

Und nicht zuletzt vermitteln auch die Videoarbeiten sowie die Zeichnungen der in Kopenhagen lebenden Künstlerin Cecilia Westerberg dem Ausstellungsbesucher kein schlichtes Abbild von Natur, sondern seine durch Filme geprägte und insofern vorgefertigte Wahrnehmung der Natur.

Mit „PATTERNS IN NATURE“ überzeugt die Städtische Galerie Neunkirchen durch eine wohl durchdachte Werkpräsentation sowie ein spannendes Ineinanderübergehen von hellwachen Naturbeobachtungen und poetisch-verträumten Miniaturen, denen es gelingt, eine neue Wirklichkeit zu entwerfen. Fazit: Der Blick der sieben KünstlerInnen auf Natur ist zeiträumesprengend, kühn, sehnsüchtig, perspektivschärfend, nachdenklichstimmend, ästhetisch und vermag jene geheimnisvolle Magie von Naturräumen sowohl zu bewahren als auch neu zu entdecken!

Weitere Informationen

Die Vernissage findet am Freitag, dem 19. Juni 2009, um 19 Uhr in der Städtischen Galerie Neunkirchen statt

Kostenlose öffentliche Führungen finden am Sonntag, dem 5. Juli sowie am 26. Juli 2009 um jeweils 15 Uhr statt

Der Eintritt ist frei.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalogwerk, das zum Preis von 8 Euro erworben werden kann.

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