Kunstbücher für junge Leser

Abenteuer Kunst, verschiedene Autoren, 12 Bände, Süddeutsche Zeitung Edition/Prestel Verlag, München 2007.

Die Süddeutsche Zeitung Edition hat im Herbst 2007 gemeinsam mit dem Prestel Verlag die neue Kunstbuchreihe »Abenteuer Kunst« für Kinder herausgegeben, die elf bekannte Künstler und eine Künstlergruppe, den Blauen Reiter, porträtiert.

Alle zwölf monografischen Bildbände dieser liebevoll illustrierten und gestalteten Künstlerbibliothek veranschaulichen den kleinen Kunsteinsteigern das faszinierende Leben und Werk von Malern wie Marc Chagall (»Das Leben ist ein Traum«), August Macke (»Reise in ein fernes Land«), Franz Marc (»Tiere unterm Regenbogen«), Gustav Klimt (»Märchen aus Farbe«), Paul Cézanne (»Ein Leben für die Malerei«), Vincent van Gogh (»Ein Besuch«) und Andy Warhol (»Bilder für Kinder«). Von den Impressionisten ist natürlich Claude Monet vertreten, der als Zauberer des Lichts und der Farbe präsentiert wird. In einem Mix aus Farbabbildungen der wichtigsten Werke und vielen historischen Fotos erschließt sich der aufregende, aber auch sorgen- und mühevolle Weg zum berühmten Künstler.
 
Sehr erfreulich ist, dass in dieser Reihe auch ein Klassiker der Kinderkunstbücher, der bereits 1999 im Prestel Verlag erschienen und lange vergriffen war, nun wieder neu herausgegeben wurde, obwohl er eigentlich aus dem modernen »Zeitrahmen« der Serie fällt: »Giuseppe Arcimboldo: Der Apfel-Birnen-Kürbismann«. Die Autorin Claudia Strand präsentiert die manieristische Bilder-Zauberwelt des Ausnahme-Malers aus dem 16. Jahrhundert, der mit seinem »Leseteufel«, dem Mann, der nur aus Büchern besteht, oder seinem »Gemüsegärtner«, ein Bild, das man auf den Kopf stellen muss, um den Witz darin zu erkennen, wohl alle Kinder begeistert und dazu anregt, die aus unzähligen kleinen Teilen der Natur bestehenden »Puzzles« Blume für Blume oder Tier für Tier zu entschlüsseln.
 
Jeder Künstlerband weckt auf seine Art und mit unterschiedlichen Schwerpunkten die Lust am spielerischen Umgang mit Bildern und animiert, selbst zu Pinsel und Zeichenstift zu greifen, sich also auf das »Abenteuer Kunst« – wie der Reihentitel lautet – einzulassen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sich viele der ausgewählten Künstler mit der Welt der Kinderzeichnung beschäftigten und von ihrer Formensprache inspirieren ließen, wie zum Beispiel Paul Klee (»Bilder träumen«) und Pablo Picasso (»Ein Tag mit Picasso«), die bekanntlich Sammlungen von Kinderzeichnungen besaßen.
 
Die Welt der großen Künstler in zwölf Bänden ist eine kreative Fundgrube für die ganze Familie, die die Fantasie der Kinder wie der Eltern fördern kann. Und folgender Ausspruch Picassos wird die kleinen Leser ganz besonders freuen und ein wesentlicher Ansporn sein, sich weiterhin neugierig mit Kunst zu beschäftigen:
»Als ich ein Kind war, malte ich wie ein großer Meister, aber um malen zu können wie die Kinder, musste ich ein Leben lang lernen.«

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