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Ausstellungstipp: Beckmann & Amerika, Städel Museum Frankfurt am Main, bis 8. Januar 2012

Mit »Beckmann & Amerika« wird dem Spätwerk des europäischen Malers eine große Ausstellung gewidmet. Dieser lebte seit dem Spätsommer 1947 in den USA. Weit entfernt von Europa bedeuteten die letzten Schaffensjahre einen befreienden, intensiven Neuanfang. Eine Empfehlung der Redaktion.

In Amerika wurden St. Louis in Missouri und anschließend New York zu Beckmanns Lebensmittelpunkten. In beiden Städten nahm er Lehrangebote an, die dazu beitrugen seinen Lebensunterhalt zu sichern.

In Amerika trifft Beckmann auf Emigranten wie den ehemaligen Städeldirektor und Freund Georg Swarzenski aus Frankfurter Zeit oder seinen sehr aktiven Kunsthändler Curt Valentin. Persönlichkeiten wie der dynamische Museumsdirektor Perry T. Rathbone, das Ehepaar Pulitzer oder der Kunstsammler Morton D. May fördern und unterstützen ihn. Zu einer spürbaren Inspirationsquelle Beckmanns wird die physisch nie zuvor erlebte räumliche Weite des fremden Kontinents, seine Küsten, die Atmosphäre seiner "wilden" Landschaften ebenso wie die Welt der Metropolen.

Mit einer unglaublichen Energie und Produktivität entstehen in diesen wenigen Jahren zahlreiche Hauptwerke. Beckmanns Eigenständigkeit wird aus heutiger Sicht umso eindrucksvoller, wenn man sie in ihrer konträren Relation zu den amerikanischen Künstlern seiner Generation betrachtet. Es ist die Zeit, in der Maler wie Jackson Pollock, Mark Rothko oder Barnett Newman mit ihren abstrakten Werken Aufmerksamkeit erregen. Nachhaltig werden sie die Zukunft der Kunstentwicklung verändern. Vor dem Hintergrund dieser sich formierenden amerikanischen Abstraktion bleibt Max Beckmann dem Figürlichen und seiner metaphorischen Thematik verbunden und behauptet sich als europäischer Maler von internationalem Rang.

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