Meldungen zum Kunstgeschehen

Ausstellungsvorschau 2013

Das Ausstellungsjahr 2013 hält viele spannende Schauen bereit. Wir haben Ihnen einen kleinen Überblick zusammengestellt.

Viele Museen im deutschsprachigen Raum setzen ihren Schwerpunkt bei der Fotografie bzw. dem Film.

Zum 100. Geburtstag von Wols (Wolfgang Schulze, 1913–1951) zeigt die Kunsthalle Bremen von April bis August die Ausstellung »Wols: Die Retrospektive« vor. Es ist die umfangreichste Präsentation des Künstlers seit fast 25 Jahren und präsentiert ca. 200 Werke (ca. 40 Gemälden, 100 Papierarbeiten und 40 Fotografien).

Der Berliner Martin-Gropius-Bau widmet sich von Januar bis April der amerikanischen Fotografin Margaret Bourke-White (1904-1971). Sie war früh erfolgreich und ihre Vita liest sich auch als Geschichte einer gelungenen Emanzipation. Sie arbeitete für "Life" und war die erste Kriegsberichterstatterin der U.S.-Army.

Dem sozialdokumentarisch arbeitendem Fotograf Lewis Hine (1874-1940) richtet das Fotomuseum Winterthur von Juni bis August eine Retrospektive aus. Er verstand die Kamera als Waffe, um Missstände aufzudecken, sie – im wahrsten Sinne des Wortes – zu zeigen. Er dokumentierte die Kinderarbeit in den USA zu Anfang des 20. Jahrhunderts, um die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen und den Gesetzgeber zu Gesetzen gegen Kinderarbeit zu bewegen.

Ab Oktober nimmt die estnische Film- und Fotokünstlerin Marge Monko die gesellschaftliche Umbruchssituation in den Blick. In ihrer Ausstellung im Wiener Museum moderner Kunst präsentiert sie den Wandel vom Kommunismus zum Kapitalismus und die damit verbundene Veränderung gesellschaftlicher Rollenbilder.

Dem Scheitern in einer Ära von Gewinnmaximierung und Leistungsdruck geht hingegen die Hamburger Kunsthalle in ihrer Ausstellung »Besser scheitern. Film + Video« von März bis August nach. Gemäß diesem von Samuel Beckett entliehenen Credo präsentiert die Kunsthalle Videoräume und Filme, die in bewegten Bildern den vielschichtigen Aspekten des Scheiterns nachgehen: Spielerisch, lustvoll, tragisch, komisch, trauernd, überraschend.

Passend dazu untersucht die Gruppenausstellung »Some End of Things« im Museum für Gegenwartskunst Basel von Mai bis September die Dynamik zeitgenössischer Kunstproduktion und widmet sich prozessorientierten Arbeiten, die von erratischer Natur sind.

Andere Museen setzen auf einen wunderbaren Mix von alter und neuer Kunst.

Das Städel startet mit »Schönheit und Revolution. Klassizismus 1770-1820« in das neue Jahr. Rund 100 Werke aus der Zeit von 1770 bis 1820, darunter Arbeiten von Anton Raphael Mengs, Thomas Banks, Johann Gottfried Schadow oder auch Karl Friedrich Schinkel und Jean-August-Dominique Ingres veranschaulichen den bestimmenden Einfluss des antiken Roms und Griechenlands auf die Künstler jener Zeit.

Modern wird es von Juni bis September mit der Schau zu Piero Manzoni. Diese erste museale Präsentation seines vielschichtigen OEuvres außerhalb Italiens seit über zwei Jahrzehnten ist zugleich die erste umfängliche Werkschau Manzonis in Deutschland überhaupt. Zwischen Informel und dem Aufkommen eines neuen, in unterschiedliche Bereiche des Alltäglichen sich erweiternden Kunstbegriffs, zwischen klassischer Moderne und Neoavantgarde wird ein Werk sichtbar, das auch heute, ein halbes Jahrhundert später, kaum weniger epochal und avantgardistisch erscheint.

Nicht zuletzt sei hier auf die Ausstellung »Constable, Delacroix, Friedrich, Goya. Die Erschütterung der Sinne« verwiesen, die von März bis Juli im Dresdner Albertinum präsentiert wird. Für nachfolgende Künstlergenerationen bis in die Gegenwart dienen die herausragenden Gemälde der titelgebenden Künstler als Inspirations- und Anschauungsquellen. So werden Bilder von 16 Künstlern in überraschenden Nachbarschaftsverhältnissen präsentiert. Historische Bezüge und Kontextualisierungen quer durch 200 Jahre Kunstgeschichte können so unter neuen Blickwinkeln entdeckt werden.

»Große Gefühle« veranschaulicht schließlich von März bis Juni die Kunsthalle Krems. Die Schau setzt sich mit den unterschiedlichen Ausformungen von Emotionen und ihrer jeweiligen Veränderung in den historischen Kontexten von Kunstwerken auseinander. Etwa in Werken von Maurizio Cattelan, Douglas Gordon, Dinos und Jake Chapman, Damien Hirst, Sharon Lockhart oder Berlinde De Bruyckere.

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