Meldungen zum Kunstgeschehen

Ausstellungsvorschau 2014

Wir blicken durch das Schlüsselloch in die Planungsküche der Museen für 2014.

Was hält die Zukunft bereit?
Was hält die Zukunft bereit?

Die Frühe Neuzeit, die Fotografie und der Krieg bilden im neuen Jahr die Schwerpunkte der Ausstellungslandschaft. In Gedenken an den Ersten Weltkrieg, dessen Beginn sich 2014 zum 100. Mal jährt, werden die unterschiedlichsten Facetten beleuchtet. In einem großen Kooperationsprojekt widmen sich etwa die Museen im Rheinland bis zum Spätsommer den Avantgarden im Kampf, der Farbfotografie im Krieg, Max Ernst und zeitgenössischen »Zeichen gegen den Krieg«. In Basel und Zürich wird von Februar bis August hingegen der Geist des Kosmopolitismus und produktiven Austauschs mit der Schau »Deutscher Expressionismus und Frankreich« gefeiert und Kasimir Malewitschs Idee von der Welt als Ungegenständlichkeit untersucht. 

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden stellen Otto Dix' Triptychon »Der Krieg« in den Fokus einer Ausstellung, die von April bis Juli alle Einzelheiten des Triptychons untersucht und das Aufflammen eines revanchistischen Nationalismus in der zunehmend von Feinden bedrohten Weimarer Republik reflektiert. Einzelnen Künstlern, die im Krieg waren, widmen sich die Hamburger Kunsthalle (Max Beckmann), das Kunstmuseum Wolfsburg (Oskar Kokoschka) und das Frankfurter Städel (Emil Nolde). Um das Thema "Krieg erzählen" geht es auch Ende Februar im Berliner Haus der Kulturen der Welt. Die dort veranstalteten Thementage widmen sich der Erfahrung und Erzählung von Krieg im 20. und 21. Jahrhundert, um den Blick auf seine Wirklichkeit zu schärfen.

Fokus gewählt? Die Frankfurter Schirn und der Hamburger Kunsthalle bieten in der ersten Hälfte des Jahres Paparazzis und den Musen Karl Lagerfelds sowie Anselm Feuerbachs Raum. Hier wird der Kult um Schönheit und Ikonenhaftigkeit genauso untersucht, wie das Phänomen Paparazzi kunstsoziologisch beleuchtet wird. Gesellschaftlichen Phänomenen bzw. dem speziellen »Esprit Montmartre« sind Ausstellungen der Wiener Kunsthalle und der Schirn auf der Spur. Mit dem Nichtstun beschäftigt sich von Juni bis Oktober die Schau »Neue Wege nichts zu tun« und von Mai bis Juni mit der »Ökonomie der Aufmerksamkeit«. Experimentierfreudig wirds dagegen im November im Essl Museum. Die Ausstellung »Weltenbummler« lädt mit Werken aus der Sammlung zu Abenteuern und einer Experimentierwerkstatt für Klein und Groß ein.

Mit der spitzen Feder bzw. Genauigkeit bei Komposition und Drucklegung beschäftigt sich u.a. die Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden. »An der Wiege der Kunst. Zeichnungen und Gemälde von Giotto bis Botticelli« präsentiert ab Oktober rund 70 Zeichnungen und Gemälde der italienischen Frührenaissance. Infrarotaufnahmen geben den Besuchern Einblick in die sonst verborgenen Schichten der Gemälde. Außerdem wendet sich die Alte Pinakothek München im Herbst in zwei Ausstellungen dem Vedutenmaler Bernardo Bellotto, gen. Canaletto, zu. Im ersten Fall steht er für den Geist und Glanz der Dresdner Gemäldegalerie, die mit der Ausstellung in München gastiert. Im zweiten Fall wird ihm eine umfassende Werkschau geweiht – die erste seit bald 50 Jahren.

Die Unmittelbarkeit und Spontanität im Medium Zeichnung steht in der Ausstellung »Zurück in die Zukunft. Von Tiepolo bis Warhol« in der Kunsthalle Krems im Fokus. Apropos: Welche Bedeutung grafische Mappenwerke für die Avantgarde des 20. Jahrhunderts hatten, versucht die Staatsgalerie Stuttgart an Werken von Kandinsky, Klee und Schiele zu klären. Damit schließt unser Überblick für 2014 und die Rundgänge können beginnen.

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