Ausstellungsbesprechungen

Basler Museumsnacht 2010

Zum zehnten Mal fand am Samstag, den 22. Januar 2010 die Basler Museumsnacht statt. Was als eine Art „Tag der offenen Tür“ startete, hat sich inzwischen seinen festen Platz im Basler Kulturkalender erarbeitet. Von 18 bis 2 Uhr nachts boten über dreißig Museen und acht Gastinstitutionen ein abwechslungsreiches Programm, das die jeweiligen Sammlungen und Ausstellungen ergänzte und zum Besuch einlud. Christine Spiess hat sich in Basel für PKG in den Besucherstrom gewagt.

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Freilich ist in diesem Rahmen eine ausgiebige inhaltliche Vertiefung mit einzelnen Werken kaum möglich. Schließlich strömten insgesamt 98.666 Besucher durch die Stadt und ihre Museen. Doch bietet die Museumsnacht eine gute Gelegenheit, Ausstellungen kennen zu lernen, denen ein Folgebesuch gewidmet werden könnte. Gleichzeitig zeugt dieser Termin von der Offenheit der Einrichtungen gegenüber dem Publikum, das dieses Angebot begeistert annahm. Dabei beeindruckte die Einsatzfreude, mit welcher alle Mitarbeiter und auch ehrenamtlichen Helfer ihre Einrichtungen präsentieren.

Das kulturelle Interesse zog sich bei dieser Veranstaltung durch alle Altersschichten. Der Museumsdienst Basel verzeichnete eine enorme Zahl an jugendlichen Besuchern unter 25 Jahren. Auch auf der Seite der Veranstalter erfreut das Engagement der vielen jugendlichen Helfer, die beispielsweise im Feuerwehrmuseum ihren Dienst an der kulturellen Vielfalt der Stadt taten. Einblicke in die Nachwuchsarbeit gewährte auch die Schule für Gestaltung. In ihrem Ausstellungsraum präsentierten zehn Absolventinnen und Absolventen ihre Abschlussarbeiten, die sie in einem berufsbegleitenden Vorkurs entwickelt hatten.

Die Museumsnacht offenbarte zudem, wie eng Naturwissenschaften und Kultur verzahnt sind. Wahre Kunstwerke der Pflanzenarchivierung bot die Besichtigung des Herbariums im Dachgeschoss des Botanischen Instituts. Kunst und Technik verbündeten sich in der Marienkapelle der Leonhardskirche, wo Musikautomaten den Zauber einer Musikaufnahme enthüllten. Spontane Gesangeskünstler konnten ihre Darbietung via Schalltrichter auf einem Wachszylinder aufzeichnen lassen.

Musikfreunde kamen auch im Basler Münster auf ihre Kosten. Dort spielten Musiker des Sinfonieorchesters Basel vor Publikum, das vielleicht nur selten in den Genuss solcher qualitativen Konzerte kommt. Die Museumsnacht dient eindeutig als einladende Veranstaltung, die Lust auf weitere Besuche in einer der Basler Kultureinrichtungen macht.

Wer mag da noch vom fehlenden Interesse an der Kultur sprechen? Selbst nach Mitternacht zwängten sich Interessierte in überfüllte Räume, um Lesungen oder Konzerten beizuwohnen. Ausstellungsführungen wurden mit regem Besucherinteresse bestätigt. Die Kulturinstitutionen wissen sich bei ihrem Publikum zu bedanken: Als Dankeschön für die zehnjährige Treue schenken sie bei Vorlage eines Museumsnachttickets bis zum 7. Februar einen Gratiseintritt in eines der teilnehmenden Museen.

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