Call for Papers

Call for Papers: Russian Art on the Rise | Russische Kunst im Aufbruch, am 21. und 22. September 2017 in Berlin

Der Graduiertenworkshop der Russian Art and Culture Group widmet sich der russischen Kunst im 19. und 20. Jahrhundert. In dieser Zeit wurden Nationenspezifische Themen einerseits immer wichtiger, andererseits entwickelte sich die Kunstwissenschaft als Disziplin. Die Künstler reagierten auf ihre Weise auf diese Entwicklungen. Promovierende, Postdocs und Akademiker aus den Geistes- und Kulturwissenschaften sind eingeladen, sich mit diesem spannenden Thema auseinanderzusetzen. Einsendeschluss für Abstracts: 15. Mai 2017.

Der fünfte Graduiertenworkshop der Russian Art and Culture Group widmet sich der Theoretisierung und Kontextualisierung der russischen Kunst durch die Künstler selbst im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert im kulturellen Spannungsfeld zwischen nationaler Abgrenzung und sich entwickelnder Kunstwissenschaft. Dank der Zusammenarbeit der Jacobs University Bremen mit der Freien Universität Berlin findet der Workshop erstmals in Berlin statt.

Der Workshop untersucht die Entwicklung der russischen Kunst im Zeitraum von 1870 bis in die 1920er Jahre. Die Auseinandersetzung mit den selbstgestellten Anforderungen an das eigene Werk vereinte die Künstler in den unterschiedlichen Künstlerbewegungen wie den Peredwischniki oder der Mir iskusstwa. Mit ihrer Hinwendung zu russlandspezifischen Sujets stellten die Künstler das Leben und die Traditionen des russischen Volkes in den Mittelpunkt ihrer Werke. Bei ihrer Suche nach einem eigenen russischen Stil orientierten sie sich an der nationalen Volkskunst und dem Kunsthandwerk.

Um die Jahrhundertwende erregten moderne Stilrichtungen aus Westeuropa wie der französische Impressionismus auch die Aufmerksamkeit des russischen Kunstlebens. Darüber hinaus bildete sich in Russland eine neue avantgardistische Bewegung heraus, die eine reine Malerei, frei von historischem oder literarischem Gehalt und losgelöst von den Formen der Natur, proklamierte. Mit der Gründung von verschiedenen Kunstakademien und Forschungsinstituten verfolgten russische Künstler das Ziel, eine eigene Kunstwissenschaft und Ästhetik zu etablieren. Mit interdisziplinären Arbeitsmethoden untersuchten sie die Kunstwerke, um die Gesetzmäßigkeiten einzelner Elemente zu analysieren und daraus eine wissenschaftlich fundierte Kunsttheorie zu erarbeiten.

Die Vortragsthemen können folgende Aspekte aufgreifen oder ergänzen:

  • Künstlerkolonien Ende des 19. Jahrhunderts
  • Künstlergruppen (z.B. Peredwischniki, Mir iskusstwa etc.), ihre Ziele und Programme
  • der russische Stil in Kunst und Architektur
  • Einflüsse europäischer Kunststile auf die russische Kunst (z.B. Impressionismus, Expressionismus, Kubismus etc.)
  • die Gründung von Kunstakademien (z.B. VChUTEMAS, GAChN/RAChN etc.), ihre Ziele, Ideale und Programme
  • der Suprematismus und die gegenstandlose Kunst: Polemiken und Diskurse

Der Workshop richtet sich an Promovierende, Postdoktoranden/innen und etablierte Akademiker/innen aller geistes- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen und möchte das bestehende Wissen zu den oben genannten Themen vertiefen und zur Entstehung neuer Diskurse und Perspektiven beitragen. Wir freuen uns über die Zusendung von Themenvorschlägen (max. 500 Wörter, auf Deutsch oder Englisch) für 30-minütige Vorträge zusammen mit einer Kurzbiographie bis zum 15. Mai 2017 an: RACG-berlin2017@web.de.

Für Fragen stehen wir gerne unter der obengenannten E-Mail-Adresse zur Verfügung. Eine Rückmeldung erfolgt bis zum 8. Juni 2017.

Wir bitten um Verständnis, dass Reise- und Unterbringungskosten nicht übernommen werden können.

Initiative und Organisation: Prof. Dr. Isabel Wünsche, Jacobs University Bremen; Prof. Dr. Werner Busch, Freie Universität Berlin; Ludmila Piters-Hofmann und Viktoria Schindler

Weitere Informationen: russian-art.user.jacobs-university.de

- English Version -

The fifth graduate workshop of the Russian Art and Culture Group will focus on the theorization and contextualization of Russian art of the late 19th and early 20th centuries by its contemporaries, positioning it in the cultural discourses of the period that ranged from national appreciation to scientific approaches. Thanks to the collaboration of Jacobs University Bremen and Freie Universität Berlin, the workshop will take place in Berlin for the first time.

The workshop will examine the development of Russian art during the period from 1870 to the 1920s. Questioning the self-imposed requirements for their creative work, artistic movements such as the Peredvizhniki and Mir iskusstva addressed subjects specific to Russian culture. The artists not only strove to capture a Russian cultural identity in their works but utilized folk art and crafts to establish a specific Russian style.

Modernist artistic styles of western European origin, e.g. French impressionism, were well received by Russian artists. Furthermore, the Russian avant-garde proclaimed a pure form of painting free from historical or literary context and the forms of nature. In this process, new academies were created, their aim was to establish a scientific approach to art and to research various artistic principles in interdisciplinary laboratories.

Papers might explore the following topics:

  • artistic colonies of the late 19th century
  • artistic movements (e.g. the Peredvizhniki, Mir iskusstva, etc.), their aims and programs
  • the Russian style in art and architecture
  • the impact of European styles on Russian art (e.g. impressionism, expressionism, cubism, etc.)
  • the establishment of artistic academies (e.g. VChUTEMAS, GAChN/RAChN etc.), their aims, ideals and programs
  • suprematism and non-objective art: polemics and discourse

The workshop wishes to broaden the research on the aforementioned subjects and to stimulate new discourses and perspectives. We invite doctoral students, postgraduate researchers, and established academics to submit proposals, in German or English, for 30-minute presentations. Please, send an abstract of no more than 500 words along with a short biographical note by May 15, 2017, to: RACG-berlin2017@web.de

For further questions, please do not hesitate to contact the organizers using the email address above. You will receive notification of the panel decision by June 8, 2017.

Please understand that travel expanses cannot be reimbursed by the organizers.

Initial idea and organization: Prof. Dr. Isabel Wünsche, Jacobs University Bremen; Prof. Dr. Werner Busch, Freie Universität Berlin; Ludmila Piters-Hofmann and Viktoria Schindler

For further information: russian-art.user.jacobs-university.de

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