Call for Papers

Call for Papers: Tagung: Die Reformation und ihre Medien. Mediale Strategien im Umkreis der Wettiner im 16. Jahrhundert, vom 30. September bis 2. Oktober 2013 in Gotha

Fragen rund um die Transformationsprozesse der Medien, die frühneuzeitlichen Erfahrungen einer reformatorischen Öffentlichkeit und ihre mediale Indienstnahme durch die sächsischen Fürsten, Theologen und Räte werden bei der interdisziplinären Tagung im Zentrum stehen. Einsendeschluss für Abstracts: 31. Januar 2013

Ausgehend von der herausragenden Sammlung von Flugblättern und Einblattdrucken des 16. Jahrhunderts im Kupferstichkabinett der Stiftung Schloss Friedenstein in Gotha sollen mediale Strategien aufgezeigt werden, die im Umkreis der Wettiner während der Reformation zur Anwendung kamen. Die Auswahl der zu untersuchenden Medien soll hierbei nicht auf die Bildpublizistik beschränkt bleiben, sondern auf Flugschriften, Briefe und Bücher ausgeweitet werden. Um den Facettenreichtum der strategisch genutzten Medien anschaulich werden zu lassen, sollen explizit auch Formate einbezogen werden, die der Schriftlichkeit eigentlich entzogen sind wie Gemälde, malerische und bildhauerische Ausstattungen sakraler und öffentlicher Räume, Feste/Umzüge, Kleidung/Rüstungen, Bucheinbände, Münzen und Medaillen.

Der Fokus der Tagung liegt auf dem von beiden Linien der Wettiner beherrschten Gebiet im 16. Jahrhundert (Kurfürstentum und Herzogtum Sachsen), weil hier konfessionsübergreifend Produktion, Verbreitung und Rezeption unterschiedlicher Medien sowie die mit ihnen verfolgten religiösen und politischen Strategien und Intentionen analysiert werden können.

Es gilt beispielsweise zu fragen: Welche Rolle spielten die Wettiner, ihre Theologen und ihre Räte bei der medialen Verbreitung reformatorischer und altgläubiger Gedanken? In welcher Weise beförderten bzw. untergruben die Wettiner publizistische Initiativen und öffentliche Aktionen im Zusammenhang der Reformation? Welche Medien drangen von außen in das Land hinein und erweckten das Interesse der Wettiner? Rezipierten in der Folge die Ernestiner und Albertiner die vielseitigen Kommunikationsformen, um – u.U. im konfessionellen Gewand – in politischer oder herrschaftsfestigender Absicht Botschaften zu streuen? Welche Medienformate wählten sie zu diesem Zweck? Lassen sich bei dem Einsatz unterschiedlicher Medien Muster erkennen, die für die Informationspolitik anderer Fürstenhäuser und Stadtmagistrate Pate standen?

Wenngleich der Schwerpunkt auf dem Herrschaftsgebiet der Wettiner liegt, so können durchaus auch parallele landesherrschaftliche und konfessionelle Medienstrategien aufgezeigt werden, um das Vorgehen der Wettiner in ihrer Beispielhaftigkeit oder Einmaligkeit zu ergründen.

Für die Tagung werden Beiträge der Fachrichtungen Theologie, Geschichte, Kunstgeschichte, Germanistik, Numismatik, Kommunikations-, Buch-, Kultur- und Musikwissenschaft sowie verwandter Fächer erbeten. Die Vortragslänge ist auf 30 Minuten beschränkt. Bewerber senden bitte ihre Beitragsvorschläge mit max. 1.500 Zeichen sowie ihre Kurzvita an:

Ulrike Eydinger
Projektgruppe Reformationsgeschichte
Stiftung Schloss Friedenstein Gotha
PF 10 03 19, 99853 GOTHA
Tel:: 03621-8234-555
Fax: 03621-8234-63
Mail: eydinger@stiftung-friedenstein.de

Diese Seite teilen

Besuchen Sie uns