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Christoph Worringer. Ausstellung im LWL-Landesmuseum Münster, bis 30. 5. 2010

„Das, was ich male, ist eben nicht die Illusion von Wirklichkeit. Ich führe sie als solche auch nicht vor, sondern ich zeige ganz explizit: Das ist artifiziell. Das ist gemacht. Das ist nicht Wirklichkeit. Ich kann mich dem zwar geistig nähern, es ist aber noch nicht mal eine Nicht-Wirklichkeit [...]. Nur als Bild ist es wirklich." Christoph Worringer. Die Ausstellung des Künstlers ist vergangene Woche eröffnet worden.

Wie eingefroren erstarren die Figuren in ihren Bewegungen. Dicht gedrängt füllen sie das Bildfeld, umgeben von greifbaren Gegenständen und einem glasklaren und tiefelosen Raum. So nah sich die Personen und Dinge kommen, so fremd bleiben sie untereinander. Aus einem reichen Fundus der Kultur-, Kunst- und Zeitgeschichte, der Religion, Mythologie und Literatur schöpft Worringer seine eigene, unauslotbare Ikonografie und verdichtet sie zu einer ebenso realistischen wie irrealen und verstörenden Bildwelt. Kein symbolischer Sinn befreit die Figuren und Dinge aus ihrer kalten Isolation.

Die Gemälde Christoph Worringers sind in technischer Perfektion ausgeführt und durchaus figurativ - doch von realistischer Malerei zu sprechen, wäre falsch. Die dargestellten Figuren auf den Bildern ordnen sich in eng eingegrenzten, tiefenlosen Räumen an. Dabei wirken sie erstarrt, wie eingefroren in ihren Bewegungen. Dargestellt ist fast immer derselbe junge Mann - ein Abbild des Künstlers selbst. Schnell offenbart sich beim Betrachten der großformatigen Gemälde, dass der Künstler Christoph Worringer in seiner erst kurzen Karriere zu einem ausgeprägten Stil gelangt ist, der seine Bilder unverkennbar macht. Die Ausstellung im historischen Altbau des LWL-Landesmuseums ist in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler entstanden. Dabei hat dieser sowohl die ausgestellten Werke ausgewählt, als auch ihre Einteilung in zwölf Ausstellungskapitel und ihre Anordnung in den Ausstellungsräumen bestimmt. Die Präsentation, die sich über das gesamte zweite Obergeschoss erstreckt, umfasst 60 zum Teil sehr großformatige Gemälde, Farbstiftzeichnungen sowie Bleistift- und Ölskizzen.

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