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Claude Monet - Das Gesamtwerk

Das Gesamtwerk Claude Monets, des bedeutendsten unter den Impressionisten, ist in Deutschland wohl noch nie ausgestellt worden. Das Von der Heydt-Museum Wuppertal stellt sich nun der Aufgabe, das Gesamtwerk Monets in einer außergewöhnlich großen Überblicksausstellung zu zeigen.

Mit der stolzen Zahl von rund 100 Bildern will die Ausstellung ihren Besuchern die Möglichkeit bieten, über bekannte Teilaspekte hinaus das Œuvre dieses großen Meisters der Moderne auszuloten und durch die Wahrnehmung der verschiedensten Verbindungen und geheimen Beziehungen zwischen den Bildern neu zu erfahren.

Monet, 1840 geboren, lebte bis 1926 und schuf vor allem in seinen späten Jahren, beginnend um 1890, seine Serie der Seerosenbilder, mit welchen er Weltruhm erlangen sollte.

Als er sich 1890 in Giverny nördlich von Paris niederließ und dort seinen Garten mit dem berühmten Seerosenteich anlegte, eröffnete er mit den Bildern, die in diesem Garten und am Teich entstanden, der Kunst ganz neue Möglichkeiten. Aus den Spiegelungen der Umgebung im Teich entstanden plötzlich Bilder, in welchen das Oben und Unten nicht mehr eindeutig zu bestimmen sind – welche Pflanzen, Blumen und Blüten befinden sich tatsächlich in dem Teich, welche spiegeln sich nur darin, fragt sich der erstaunte Betrachter. Zugleich erfährt er eine ungewöhnliche Entgrenzung: Dimensionen und Perspektive geraten aus dem Gleichgewicht, eine getreue Maßstäblichkeit ist in diesen Bildern nicht mehr festzustellen.
Indem Monet anhand des Sujets dieses Teiches alle Dimensionen der Malerei gesprengt hat, ist es ihm gelungen, die Malerei aus der abbildhaften Eindeutigkeit des 19. Jahrhunderts zu befreien und die Türen zur Abstraktion, zum Absoluten und zu einer völlig neuen Kunst, die sich im 20. Jahrhundert entwickeln sollten, aufzustoßen. Darin liegt seine bedeutendste künstlerische Leistung, und deshalb soll in der Ausstellung das Spätwerk mit einer ganzen Reihe von "Seerosenbildern" eine besondere Stellung einnehmen.

Das Von der Heydt-Museum zeigt allerdings nicht nur das grandiose, überbordende Spätwerk Monets, sondern, um die herausragende Leistung des Spätwerks besonders deutlich vor Augen zu führen, auch das vorangegangene, bereits herausragende Werk der frühen und mittleren Jahre. In der Hinführung vom beachtlichen Frühwerk über die Zeit, in welcher er sich an die Meister von Barbizon anlehnte, dann die hohe Zeit der impressionistischen Bilder, wird das alle Maßstäbe sprengende Spätwerk umso klarer erkennbar hervortreten. 

Maßgeblich unterstützt wird das Museum bei dieser Ausstellung von der Dr. Werner Jackstädt-Stiftung, Wuppertal, dem Musée Marmottan-Monet, Paris, dem Wildenstein Institut, Paris, und von renommierten Experten zum Thema Impressionismus und Monet.

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