Meldungen aus der Forschung

Datenbank zu Nazi-Raubkunst

Die von Hitlers Sondereinheit "Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg" von 1940 bis 1944 geplünderten Kunstgegenstände französischer und belgischer Juden stehen nun in einer Datenbank für die Forschung zur Verfügung.

Der Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg (ERR), der von Hitlers führendem Ideologen Alfred Rosenberg geleitet wurde, war eines der wichtigsten Naziorgane, die mit der Plünderung von kulturellen Wertgegenständen in den von den Nazis okkupiertten Ländern während des Zweiten Weltkrieges betraut war. Eine berüchtigte Operation des ERR war die Plünderung von Kunstgegenständen aus Sammlungen französischer und belgischer Juden 1940 bis 1944. Die Gegenstände wurden zum Jeu de Paume-Gebäude, das sich im Jardin des Tuileries von Paris befindet, gebracht. Dort erfolgte eine Auswertung durch den ERR Sonderstab Bildende Kunst (die so gen."Special Staff for Pictorial Art").

Nun wurde die erste Online-Datenbank der vom ERR requirierten Kunstgegenstände freigeschaltet. Sortiert sind die über 20.000 Kunstwerke sowohl nach Eigentümern als auch nach Sammlungen, zum Teil werden sie auch mit Fotos dokumentiert. Die Grundlage dafür bilden die maschienenschriftlichen Karten, die von den Mitarbeitern des ERR am Jeu de Paume, in Füssen oder auf Schloss Kogl geschrieben wurden. Die Karten beinhalten je nachdem eine kurze oder detaillierte Objektbeschreibung und einen Nummerncode, der vom ERR für jedes Kunstwerk vergeben wurde und mit den Initialen der Sammlung beginnt (z.B. R für Rothschild, Bc für Bacri, Aro für Aronson). Viele Karten enthalten zudem Informationen, wer der ehemalige Besitzer war und das Datum, an dem das Objekt vom ERR aufgenommen wurde sowie für wen es bestimmt war, inkl. der Transportwege.

Link zur Datenbank: http://www.errproject.org/jeudepaume/.

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