Meldungen zum Kunstgeschehen

Der Tag der Toten

Vampire und Werwölfe, Hexen und Zombies, grässliche Ungeheuer und gefährliche Monster steigen wieder aus ihren Grüften. Aber keine Angst, es ist nicht etwa die Apokalypse angebrochen, nein, es ist Halloween! Und weil es nichts Schöneres gibt als einen wohligen Schauer, haben wir Ihnen einige Tipps rund um den Tag der lebenden Toten zusammengestellt. In diesem Sinne: Möge das Gruseln beginnen!

Halloween-Special
Halloween-Special

Veranstaltungstipps

26. Oktober

Zwar sind es noch einige Tage hin, jedoch kann man im Kloster Bebenhausen bereits lernen, wo die ganzen Untoten und Geister eigentlich herkommen und vor allem wo sie hinwollen: Um 15:30 Uhr erzählt die Führung unter dem Motto »Himmel, Hölle, Fegefeuer« von Bestattungen und vom Jenseits im Mittelalter.

29. Oktober

Mit dem Tod, besser gesagt mit allem rund um die Vanitas, kann man sich heute in der After-Work-Führung im Kunsthaus Stade beschäftigen. 17:30 Uhr geht’s los in die Welt der Vergänglichkeit.

31. Oktober

Das DialogMuseum in Frankfurt am Main lädt ab 17 Uhr in absolut dunklen Räumen zu seinen gruseligen Halloween-Touren ein. Auf alle Hartgesottenen ab 16 Jahren warten 75 Minuten voller Schrecken, Grusel und Horror. Aber Vorsicht: Der Horror ist unsichtbar!

Etwas weniger schrecklich geht es da in der Bundeskunsthalle in Bonn ab 14 Uhr zu. Beim Familiennachmittag gibt es aber nichts Saures, sondern nach der Familienführung durch die Ausstellung »Outer Space« vielmehr Süßes für die kleinen Ungeheuer. Und wer im Kostüm kommt, erhält sogar freien Eintritt.

Im Theaterfigurenmuseum Lübeck wird es ebenfalls dunkel und düster, nämlich zur Piratenführung ab 19 Uhr! Im Licht der Taschenlampen suchen Kinder und Erwachsene nach dem Schatz einer Piratin, während die Puppen immer wieder aus dem Dunkel tauchen und für wohligen Grusel sorgen.

Das Dommuseum Mainz feiert einen der Ursprünge des Halloween-Festes: Schon zum dritten Mal findet die Lange Nacht der Heiligen statt. Und weil Halloween ist, wird es auch hier ein wenig gruselig. Darüber hinaus warten aber auch würdige Domherren und kostbare Reliquien darauf entdeckt zu werden.

1. November

Während wir uns gruseln, wenn wir an Tote denken, feiert man in Mexiko an den »Dia de los Muertos« lieber ein rauschendes Fest. In den Straßen der Städte, aber auch auf den Friedhöfen freuen sich die Menschen fünf ganze Tage lang über den Besuch ihrer verstorbenen Liebsten und begrüßen sie mit Leckereien, Tanz, Musik und üppigem Blumenschmuck. An verschiedenen Orten kann man dieses Fest erleben:

Das Museum für Sepulkralkultur in Kassel feiert nämlich mit – und bietet ab 17 Uhr Workshops für Kinder, aber natürlich auch Musik, Tanz und kulinarische Kostbarkeiten an. Wer vorher noch schnell einen Kürbis schnitzen will, kann auch schon ab 10 Uhr vorbeischauen.

Auch das Lindenmuseum in Stuttgart feiert den Tag der Toten. Ab 13:30 Uhr gibt es Mariachi-Musik, Tanz, Führungen und Workshops für Große und Kleine, aber auch viele mexikanische Leckereien. Sogar eine Pinata erwartet alle Kinder!

In Köln kann man im Rautenstrauch-Joest-Museum ab 14 Uhr einen mexikanischen Totentag erleben. Hier sind lebende und tote Besucher herzlich willkommen und der Gabentisch für die Toten wird von zwei mexikanischen Künstlerinnen gestaltet. Außerdem gibt’s Musik, Leckereien, Workshops und für alle Wissbegierigen einen Vortrag und Film.

Ausstellungen

Die Kunsthalle Bremen hat »Den Teufel im Leib«. Die Ausstellung läuft noch bis zum 23. November und zeigt italienische Grafik voller ausdrucksstarker Bewegungen und Gefühle – die Bandbreit reicht von teuflischem Zorn bis zu heiligem Ernst.

Die OZM Art Space Gallery lässt die Toten tanzen – oder eher posen? Sie eröffnet am 31. Oktober die neue Ausstellung »Mundo de los muertos« des Stencil-Künstlers mittenimwald. Ästhetisch, überdreht, aber auch leicht propagandistisch erwarten zwei Monate lang wirklich schöne (Un)Tote die Besucher.

Zwar noch nicht heute, aber bald eröffnet die Ausstellung »Die Lust am Schrecken« in der Akademie der bildenden Künste Wien. Sie zeigt wie ästhetisch das Grauen sein kann und fragt sich, warum auch die Bildende Kunst vom Schrecken zugleich abgestoßen und fasziniert ist.

Bücher

Das Halloween-Wochenende verspricht herbstlich zu werden. Und das schreit förmlich danach, sich mit einem guten Buch und einem leckeren Heißgetränk auf dem Sofa zu verkriechen. Zum Glück gibt es einigen interessanten Lesestoff rund um Geister, Grusel und Co.

Zu einem guten Horrorfilm gehören obszöne Gesten. Gewalt, Sexualität und Ekel gehen hier meist eine enge Verbindung ein. Auch in der Kunst kann das der Fall sein. Der Band »Scenes of the Obscene« versammelt unterschiedliche spannende Zugänge zum Thema.

Aber nicht erst seitdem Halloween immer populärer wird, tanzen die Toten durch Europa. Bereits im Mittelalter illustrierten Totentänze das eherne Gesetz, dass vor dem Sensenmann alle Menschen gleich sind. Hans Georg Wehrens untersucht in »Der Totentanz im alemannischen Sprachraum« Vorbilder, aber auch Funktion und Ausgestaltung dieser makabren Bildreihen.

Wenn am 1. November die Toten aus ihren Gräbern steigen, möchten viele wissen, was es mit diesem mexikanischen Brauch auf sich hat. Einen Einblick in die Tradition der Dia de los Muertos gibt der Comic-Roman von Johann Ulrich. Darin weht »Der Staub der Ahnen« den Museumswärter Eusebio Ramirez an.

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