Meldungen zum Kunstgeschehen

Fotografie – Ideologie der Abbildlichkeit, Galerie Melike Bilir Hamburg, vom 5. November bis 19. Dezember 2010

Die Galerie Melike Bilir in Hamburg zeigt in ihrer neusten Präsentation die fotografischen Arbeiten von A. C. Kupper, Heiko Neumeister, Wolfgang Oelze, Philipp Schewe und Simon Starke. Eine Ausstellungsempfehlung unserer Autorin Verena Paul.

Fotografie provoziert immer wieder die These, dass sie eine ästhetische Wiederholung von »Wirklichkeit« gestalte. Während die Malerei in vielen Einzelschritten ihr Sujet entwickelt, fixiert die Fotografie mit hoher Geschwindigkeit Ausschnitte unserer Realität und erweckt damit den Eindruck scheinbarer Objektivität. Doch ist hier natürlich zu fragen, ob auf diesem Weg »Welt« nicht durch die Wahl des Aufnahmestandpunktes konstruiert wird und ob sie nicht Resultat eines zielgerichteten (künstlerischen) Interesses ist. Fragen der Identifizierbarkeit treten auf, sobald Fotografie als losgelöst von ihrem »Gegenstand« betrachtet wird und genau an diesem Punkt haben Fotografen und Fotografinnen die Möglichkeit entdeckt, zu experimentieren und Wirklichkeit neu auszuloten.

Die Beispiele in der Ausstellung stehen in Zusammenhang mit der Tradition des Mediums »Fotografie«. Zugleich reflektiert jeder dieser Werkversuche seine Möglichkeiten, indem er die Grenzen von Abbildlichkeit und deren bedeutungsrelevanten Bezügen thematisiert. Keine der gezeigten Positionen verweist allein auf vorgefundene, das heißt reale Situationen. Es steht nicht die anekdotische Stimulanz oder die Bewertung der uns umgebenden Welt mit ihren schönen, verrückten oder brutalen Seiten im Zentrum. Vielmehr ist den Künstlern an dem »Ins-Bild-Setzen« selbst als einer in sich gebrochenen Konstruktion gelegen, die durch virulente Zusammenhänge eine bizarre Geschlossenheit formuliert.

Die Eröffnung findet am Donnerstag, 4. November 2010, um 19 Uhr in der Galerie Melike Bilir statt.

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