Führungs-Check

Führungs-Check: Miró. Die Farben der Poesie, Museum Frieder Burda Baden-Baden

Die Kunst Mirós hat ihre Quelle in der Vitalität des Alltags und kommt in einer bis dahin verkannten Welt zur Entfaltung, in der Träume und Poesie eine herausragende Stellung einnehmen. Sei es ein Zeichen, die Spur eines Fingers oder des Wassers auf dem Papier, ein zerbrechlich wirkender Strich auf der Leinwand oder ein Farbfleck auf gebrannter Erde: Immer wieder verknüpft Miró unbedeutende Objekte mit anderen ungewöhnlichen Dingen und schafft aus diesen erstaunlichen Annäherungen eine ganze Welt der Metamorphosen. Unsere Autorin Elena Korowin hat eine Führung zur Ausstellung für Sie bewertet.

Allgemeines

  • Museum: Museum Frieder Burda, Baden-Baden
  • Datum der Führung: 15. August 2010
  • Art der Führung: Thematische Führung
  • Titel der Führung: Öffentliche Führung durch die Ausstellung "Miró. Die Farben der Poesie"
  • Preis: 3€

Gesamteindruck
Die Führung in Baden-Baden begann mit dem Verteilen der Headsets, die bei der stark frequentierten Ausstellung unverzichtbar sind. Wenn man eine öffentliche Führung durch „Miró – die Farben der Poesie“ besuchen möchte, muss man mindestens eine halbe Stunde vorher da sein, da die Führungen sehr beliebt sind. Nach einem Mikrophon-Test gingen die Teilnehmer in einer langen Prozession den Aufgang in das 2. OG entlang, während der Mitarbeiter des Museums einen Exkurs über die Architektur des von Richard Meier 2004 gebauten Museums zum Besten gab. Am Ziel angekommen, wurde den Besuchern das Frühwerk Mirós gezeigt und erläutert. Der Führende gab sich sehr viel Mühe, um die verschiedenen Einflüsse in Mirós Schaffen aufzuzeigen. Man sah Bilder, die von Cézanne, Gauguin oder den Surrealisten inspiriert waren. Die erste halbe Stunde verbrachte man auf dieser Ebene in der die frühen Arbeiten präsentiert sind. Die Ausstellung ist chronologisch von oben nach unten im Gebäude angeordnet. Der Mitarbeiter des Museums erklärte ausführlich, wie Mirós Zeichenkosmos entwickelt wurde und wie er immer wieder seine Inspiration in der Natur, aber auch in den politischen Umschwüngen seiner Zeit fand. Dabei verwies er oft auf den O-Ton des Künstlers, indem er viele Zitate vortrug. Eine weitere Station waren die Keramiken, die ein interessantes Beispiel für Mirós Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Materialien und Oberflächen darstellten. Im Erdgeschoss, wo einige Skulpturen und das Spätwerk des Künstlers gezeigt werden, erklärte der Führende an einem Werk die poetische Dimension in Mirós Bildern. Die Führung endete bei der Skulptur »Die Liebkosung eines Vogels«, die als ein Beispiel für den Humor des Künstlers vorgestellt und mithilfe der Teilnehmer entziffert wurde. Insgesamt war die Führung sehr informativ, viele Aspekte in Mirós Werk wurden angesprochen, auch die Tatsache, dass seine Motive so kommerzialisiert wurden. Es war wichtig die frühe Entwicklung des Künstlers nachzuzeichnen, doch leider hat der lange Aufenthalt im oberen Stockwerk sehr wenig Zeit gelassen, um das Spätwerk des Künstlers zu erkunden. Der Zeichenkosmos Mirós wurde oft angesprochen, dennoch wäre es wünschenswert mehr über seinen Umgang mit der Farbe und der Komposition zu erfahren.

Bewertung

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