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Internationale Tagung: Kleine Bilder, große Wirkung. Holbeins Bilder des Todes und ihre Rezeption, am 22. und 23. September 2016 in Coburg

In den 1520er Jahren schuf Hans Holbein der Jüngere seine Serien »Bilder des Todes«, die in der Folge einigen Einfluss auf die Kunst hatte: Bereits Holbeins Zeitgenossen adaptierten und kopierten die Bildthemen, aber auch mit einigem Abstand übten die Blätter immer noch eine Faszination auf bildende wie darstellende Künstler aus. Die Tagung widmet sich diesen »Bildern des Todes«.

Hans Holbein d. J. hatte in den 20er Jahren des 16. Jahrhunderts die kleinformatige Folge »Bilder des Todes« geschaffen. Ein Exemplar der 1538 unter dem Titel »Les Simulachres & historiées faces de la mort…« erschienenen Erstausgabe dieses Werks befindet sich im Kupferstichkabinett der Kunstsammlungen der Veste Coburg. Durch ihre Ausführung in der Technik des Holzschnitts war die Folge von vornherein für eine große Verbreitung bestimmt. Die innovativen Bildfindungen und ihre bedeutenden Veränderungen im Vergleich mit traditionellen Totentanzdarstellungen hatten einen nachhaltigen Einfluss auf die Kunst. Bereits im 16. Jahrhundert entstanden zahlreiche Kopien und Adaptionen bedeutender Künstler.

Angesichts der bis heute anhaltenden europaweiten Rezeption scheint Holbeins Zyklus ein ideales Beispiel abzugeben, an dem Übersetzungsprozesse über mehrere Jahrhunderte verfolgt werden können. Im Zentrum der Tagung stehen Fragen nach den Intentionen für die Entstehung der Reproduktionen, nach den Veränderungen und Erweiterungen bei der Übertragung in andere Techniken oder Medien, sowie nach den neuen Funktionen und Bedeutungsdimensionen.

Programm

22. September 2016

14.00 Uhr
Dr. Klaus Weschenfelder, Direktor der Kunstsammlungen der Veste Coburg: Begrüßung

14.15 Uhr
Priv.-Doz. Dr. Stefanie Knöll (Coburg): Einführung

14.30 Uhr
Prof. Dr. Oskar Bätschmann (Zürich): Dialektik des Porträts bei Hans Holbein d. J. – das Porträt als Gegensatz zu den Bildern des Todes

15.00 Uhr
Dr. Christian Rümelin (Genf): Die Originalausgaben der Bilder des Todes

15.30 Uhr
Gaby Weber, lic. phil. (Zürich): Die Todesbilder aus dem bischöflichen Schloss in Chur. Beobachtungen zum Übersetzungsprozess in die Wandmalerei

Kaffeepause

16.30 Uhr
Prof. Dr. Bernd Lindemann (Berlin): Sandrart beim Wort genommen – Holbein und Caravaggio

17.00 Uhr
Prof. Dr. Volker Manuth (Nijmegen): Rubens zeichnet Holbein

17.30 Uhr
Dr. Stefan Morét (Karlsruhe): Die Todesallegorien des Stefano della Bella und ihr Verhältnis zu Holbein

23. September 2016

9.00 Uhr
Dr. Achim Riether (München): Holbein im Barock: Der Sterbensspiegel der Brüder Rudolf und Conrad Meyer

9.30 Uhr
Dr. Dr. Sophie Oosterwijk (St Andrews) und Alice Zamboni, B.A. (London): Holbein transmuted. The macabre drawings of Gesina ter Borch (1631–1690)

10.00 Uhr
Annette Kniep (Bern): Wenn der Tanz sich setzt – Der szenische Totentanz Holbeins als neues Konzept in seiner direkten Rezeption

Kaffeepause

11.00 Uhr
Priv.-Doz. Dr. Stefanie Knöll (Coburg): Christian von Mechels Oeuvre de Jean Holbein und die angeblichen »Urzeichungen« für Holbeins Bilder des Todes

11.30 Uhr
Dr. Martin Kirves (Berlin): Chodowiecki tanzt den Holbein. Figurationen des tanzenden Todes

Mittagspause

13.30 Uhr
Dr. Madeleine Brook (Oxford/Stuttgart): Appealing to German Nationalism: Text and Image in Adolf Ellissen's Hans Holbein's Initial-Alphabet mit dem Totentanz (1849)

14.00 Uhr
Franziska Ehrl, M.A. (Nürnberg): »Mortuos plango, vivos voco!« – Holbeins Bilder des Todes als Illustration in Gerhard Hahns Totentanz 1914/15

14.30 Uhr
Abschlussdiskussion

Tagungsort: Kunstsammlungen der Veste Coburg

Aus organisatorischen Gründen wird um Anmeldung bis zum 10. September 2016 gebeten

Veranstalter: Kupferstichkabinett, Kunstsammlungen der Veste Coburg

Kontakt:
Kunstsammlungen der Veste Coburg
Veste Coburg
96450 Coburg
Tel. 09561/8790
Fax 09561/87966
sekretariat@kunstsammlungen-coburg.de

Mehr Informationen finden Sie unter www.kunstsammlungen-coburg.de

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