Das Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin widmet sich mit dem Workshop »Neue Perspektiven der Warburg-Forschung« den bislang unzureichend erforschten Aspekten in Warburgs Werk.
Der Bekanntheit des Kunst- und Kulturhistorikers Aby Warburg zum Trotz wurden seine Schriften bisher wenig und dann oft auch nur selektiv gelesen. Einerseits erscheinen seine faszinierenden Bild- und Wortdeutungen wie durch Gelehrten-Habitus und Spezialistentum verstellt, andererseits ist der Blick auf ihn selbst lange Jahre eingleisig sozial- und kunstgeschichtlich orientiert gewesen.
Die Überlegungen, die er auf der Basis philologischer und physiologischer Theorien seiner Zeit angestellt hatte, fanden hingegen kaum Beachtung. Ähnlich verhielt es sich mit seinen Beiträgen zur Religionswissenschaft, die der Luther-Forschung zugerechnet wurden. Dabei hat Warburg mit seinen Untersuchungen zu Florentiner Kaufleuten und Bankiers auch eine eigene Theorie der Säkularisierung formuliert. Konzepte wie das »Nachleben der Antike«, methodische Interventionen wie diejenige der »Pathosformel« und Denkbilder wie das von der Antike als »Doppelherme von Apollo und Dionysos« behaupten Gleichzeitigkeit und Vitalität unterschiedlicher religions- und affektgeschichtlicher Traditionen. Nutzte Warburg seine Forschungen seinerzeit auch als Sensoren der eigenen Epoche, so versucht der Workshop, ihr aktuelles Erkenntnispotential auszuloten.
Freitag, 25. November 2011
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Sonnabend, 26.11. 2011
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