Ausstellungsbesprechungen

Kobi Israel, PROMISED LANDS

Ein Hauch von Melancholie überzieht die Landschaften. Hoffnungsvoll warten sie auf die Sonne, den Regen, den Wind, die Menschen, die das Leben einhauchen, zurückbringen. Verlassen wirken sie, fast schon gespenstisch, ist es die Ruhe vor oder nach dem Sturm?

„Promised Lands“ heißt die erste Solo-Ausstellung des in London lebenden, israelischen Fotografen, Kobi Israel. Unterteilt in drei Serien: „Canaan“, „America“ und „Hampstead Heath“ versprechen die dreizehn großformatigen Fotografien faszinierende Eindrücke von viel versprechenden Geschichten, die auf der Suche nach tiefen emotionalen Bedeutungen sind.

 

Die rauen Landschaften der „Canaan“-Serie sollen daran erinnern, wie sich das frühere israelische Volk gefühlt haben muss, als es nach 40 Jahren in der Wüste endlich Canaan erreicht hat. Obwohl die Landschaft „Canaan 1“ fast genau so karg und einsam wirkt wie die Wüste, ist doch Leben zu spüren. Verdeckt von Wäldern, Büschen Sträuchern und Steinen wartet die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Es ist ein viel versprechendes Stück Erde, das Kobi Israel mit seiner Kamera einfing: Karg und doch so reichlich beschenkt, einsam und doch voller Leben; Landschaften, die von der Ewigkeit erzählen und die Unendlichkeit andeuten.

  

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„America“ heißt die zweite Serie von „Promised Lands“, sie symbolisiert die Familiengeschichten der israelischen Immigranten, die nach New York auswanderten, auf der Suche nach einem besseren Leben. Viele dieser Aufnahmen hüllen sich in tiefes Blau; blau wie der Himmel, blau wie der Ozean. In „America 1“ ist ganz am Rande, fast schon zu weit entfernt, die Skyline einer Stadt zu erkennen. Schnell ziehen die Wolken am Himmel und es scheint, also ob gleich die Sonne auf die düstere Stadt strahlt, die Hoffnung darauf ist groß. Im Vordergrund des Fotos ist, in schwarzer Farbe, ein Weg zu erkennen, der ins Meer hinaus führt: zuerst besteht er aus dicken Felsbrocken, dann nur noch aus einzelnen Holzpfählen, bis er sich verliert. Die Vergangenheit bleibt zurück, ist abgebrochen, genau so wie der Weg. Auf der anderen Seite wartet ein neues Leben.

 

Als „persönliche Geschichte“ sieht der Künstler die dritte Serie mit dem Titel „Hampstead Heath“. Verwunschene Waldlandschaften aus dem Heath, einem Teil Londons, der bekannt ist als ein spezieller Ort für homosexuelle Männer, präsentieren für Kobi Israel ein Ort des Vergnügens, aber auch der unerwiderten Liebe. Wie aus einem Märchenwald erscheinen die menschenleeren Fotos, unschuldig und unberührt bilden sie einen Kontrast zum wirklichen Leben in den Heath. Sanft und geheimnisvoll bewahren sie die Schönheit des Augenblicks.

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