Meldungen zum Kunstgeschehen

Kreativ und nicht ganz legal

Dass die Kombination aus aktueller Kunst und dem Darknet nicht ganz folgenlos ist, durften Mitglieder der Künstlergruppe »„!Mediengruppe Bitnik« feststellen.

Das Corpus delicti: Ein Päckchen mit Ecstasy © Foto: !Mediengruppe Bitnik
Das Corpus delicti: Ein Päckchen mit Ecstasy © Foto: !Mediengruppe Bitnik

Die Künstler hatten einen Bot, ein automatisiertes Computerprogramm, darauf programmiert, im Darknet, quasi der dunklen Unterwelt des Internets, einkaufen zu gehen. Für 100 Bitcoins durfte das Programm »Random Darknet Shopper« jede Woche einkaufen gehen. Seinem Ruf als Unterwelt macht dieses Netz hinter dem Netz alle Ehre – laut Gerüchten werden hier Pornografie, Drogen, Waffen, Daten und auch Dienstleistungen wie Auftragsmord gehandelt.

So flatterten den Künstlern Domagoj Smoljo und Carmen Weisskopf und der Kunsthalle St. Gallen jede Woche Überraschungspäckchen ins Haus, die es in sich hatten: Ecstasy, eine Mütze mit versteckter Kamera, Zigaretten am Zoll vorbei, Generalschlüssel der britischen Feuerwehr, gefälschte Taschen, Kleidung und Kreditkarten landeten im Museum und in der Ausstellung »The Darknet – From Memes to Onionland. An Exploration«.

Die Kunstaktion bewegte sich von Anfang an in der Grauzone des Rechts. Die Folge: Ein Anwalt begleitete das Projekt und nachdem die Ausstellung nun beendet wurde, griff die Staatsanwaltschaft zu und beschlagnahmte die Folgen des Shoppingwahns. Aber nicht nur das: Zugleich wurde nun ein Strafverfahren gegen Unbekannt eröffnet. Nun bekommt der Anwalt der Künstler und ihres Geschöpfs also vielleicht doch noch einiges zu tun, obwohl der Darknet Shopper gar nicht mehr einkauft.

Den Darknet Shopper können Sie hier kennen lernen.

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