Meldungen zum Kunstgeschehen

Kunst in Frankfurt am Main im März/April 2012

Die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings lassen die Skyline unserer Finanzmetropole im neuen Glanz erstrahlen. Den Frankfurter zieht es bei diesem tollen Wetter raus ins Grüne und natürlich an den Main. Aber nicht nur das frühlingshafte Wetter, die Grüne Soße und der Apfelwein locken den Frankfurter hinaus in Freie – auch die Kunst in den hiesigen Museen und Galerien erweist sich im ersten Drittel des Jahres mit ihren interessanten Ausstellungen als Publikumsmagnet. Anett Göthe hat sich umgeschaut und gibt Ihnen einen Einblick in die Kunstszene Frankfurts.

Kunst in Frankfurt
Kunst in Frankfurt

Im Frankfurter Kunstfrühling sollte kein Weg an drei der vielen bedeutenden Museen vorbeiführen, denn deren aktuelle Ausstellungen sind wahre Kunst-Highlights. Den Anfang macht die Schirn Kunsthalle mit der Ausstellung »Edvard Munch. Der moderne Blick«. Die vorher im Centre Pompidou in Paris gezeigte Schau hat ihren Fokus nicht auf der sogenannten »Seelenmalerei« Munchs, in der die existentiellen Themen wie Begierde, Liebe, Eifersucht, Krankheit und Tod thematisiert werden, sondern beleuchtet Munchs bisher weitestgehend unbekanntes fotografisches Werk, Filmmaterial und dessen Auseinandersetzung mit dem Theater. In elf thematisch unterschiedlich gestalteten Räumen begibt sich der Besucher dieser Ausstellung auf eine Reise durch die Bildwelten Munchs und entdeckt dabei, dass er in seinem Werk ganz und gar modern war.

Die aktuelle Ausstellung im Städel Museum entführt den Besucher in die traumhaften Landschaftsdarstellungen des 17. Jahrhunderts von Claude Lorrain und ist dessen erste monografische Ausstellung in Deutschland seit 1983. Die Ausstellung »Claude Lorrain. Die verzauberte Landschaft« präsentiert rund 130 Werke aus allen Schaffensphasen dieses bedeutenden französischen Barockkünstlers. Auf der Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse werden neben einer Auswahl bedeutender Gemälde auch die einzigartigen Zeichnungen und Druckgrafiken dieses beeindruckenden Künstlers umfassend vorgestellt.

Alle Arbeiten Andy Warhols, in denen er sich mit Massenmedien und Starkult auseinandersetzt, sind erstmals in der Ausstellung »Warhol: Headlines« im Museum für Moderne Kunst (MMK) vereint. Gezeigt werden Gemälde, Zeichnungen, Drucke, Fotografien, Skulpturen und Videos Warhols, der als bedeutendster Vertreter der amerikanischen Pop Art gilt. Sein Werk ist geprägt durch die serielle Reproduzierbarkeit von Bildgegenständen, Alltäglichem und Banalem. Dabei geht Warhol in seinen Arbeiten der Frage nach dem »Warenwert« und dem »wahren Wert« eines Kunstwerkes nach und richtet sein Interesse sowohl auf die endlos reproduzierbaren Mechanismen der Massenmedien als auch auf die meinungsmachende Berichterstattung mit ihren reißerisch formulierten Schlagzeilen.

Einen ganz anderen Ansatzpunkt findet dagegen Heribert Friedl in seinem künstlerischen Schaffen, der aktuell in der Galerie hanfweihnacht im Frankfurter Ostend zu sehen ist. Seit über 15 Jahren schon beschäftigt er sich mit Duftstoffen und deren Wirkung. Sein Werk besteht vor allem aus raumbezogenen Installationen, die sich mit »nonvisualobjects« (Begriff des Künstlers) – also Duftstoffen – auseinandersetzen. Die Rezeption seines Werkes erfolgt somit über den Geruchssinn.

Der Gedanke des Zufalls ist prägend für die Papier-Collagen von Harald Kröner die unter dem Ausstellungstitel »Cut« momentan in der Galerie Bernhard Knaus Fine Art zu sehen sind. Die bewusste Abkehr vom Planbaren eröffnet dem Künstler Raum für den Zufall und das Unerwartete in seinem auf der Zeichnung basierendem bildnerischen Schaffen. Die Ausstellung beinhaltet Werke aus zwei Serien: Die großformatigen »Cuts« und die kleinformatigen »Schnittzeichnungen«.

Ab Mitte März zeigt die Galerie Appel im Frankfurter Westend Arbeiten von Bernd Mechler, der bei Dieter Krieg an der Düsseldorfer Kunstakademie studierte. In seiner Malerei evoziert Melcher Räumlichkeiten, aber ohne sich der Gegenständlichkeit zu bedienen. Formen und Farbabfolgen bilden eine Synthese. Seine besondere Maltechnik zeigt gemalte Schlaufen in einem ausgeklügelten System von Schichtungen, das vorsichtig mit dem Thema Raum und Fläche spielt.

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