Meldungen zum Kunstgeschehen

Kunst in Köln Juli/August 2013

Der Sommer ist doch noch angekommen, aber die Kunst hat keine Ferien, auch nicht in Köln. Wir machen einen kurzen Rundgang durch den städtischen Kunstsommer.

Kunst in Köln
Kunst in Köln

Nicht nur süß wird es mit Barbara Ilse Petzold Horna im Schokoladenmuseum. Die Künstlerin, geboren in Lima, macht die Alltagssituation der Menschen in Südamerika zum Thema ihrer Arbeiten, die durch ihre ausdrucksstarken Farben bestechen. Schwerpunkt ist dabei der Kakaoanbau, der seit Jahrhunderten das Leben der Menschen hier prägt. So rückt sie auch Probleme wie Translokalität, Entwurzelung, aber auch Fragen nach der Identität und die Kultur der verschiedenen Völker Lateinamerikas ins Blickfeld des Betrachters.

Papier als Trägermedium, aber auch als Teil des Kunstwerk ist das Thema einer Gruppenausstellung in der Galerie Biesenbach. Diese will die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten mit und auf diesem doch so unscheinbaren Material zeigen. Zu sehen sind Collagen, Skulpturen, Zeichnungen und Aquarelle. Einer der 24 Künstler schöpft und färbt sein Material sogar selbst. Papier ist eben mehr als nur ein Medium.

Kunst im Kleinen zeigt die Galerie Susanne Zander mit den »Paños« - wörtlich: Taschentüchern – aus texanischen Gefängnissen. Das sind kleine Zeichnungen auf, ja, Taschentüchern, mit Bleistift oder Kugelschreiber ausgeführt. Genau das sind nämlich die Materialien, die ein Gefängnisinsasse zur Verfügung hat. Mit diesen einfachen Mitteln können ganze Geschichten erzählt und an die Lieben, aber auch an Mitinsassen weitergegeben werden. Der Kraft dieser Bilder kann man sich nur schwer entziehen.

„Der schöne Schein“ wird im Museum für Angewandte Kunst Köln gewahrt. Dort zeigt man Fayencen und lenkt so den Blick auf den Lebensalltag gehobener Kreise im 17. und 18. Jahrhunderten. Das Prunkgeschirr ist nämlich nicht nur schön, sondern gibt mit seinen teils äußerst detaillierten Szenen Auskunft über Sitten und Gebräuche, die Gesellschaft und das Repräsentationsbedürfnis derer, die es sich leisten konnten.

Die Kunst im Film zeigt die Galerie Figge von Rosen mit John Smith. Der Experimentalkünstler macht seit rund 30 Jahren Filme, seit einigen Jahren ist er in der Kunstwelt mehr und mehr gefragt. Zu sehen sind jetzt drei Filme: In »The Black Tower« wird der Erzähler von ebenjenem Turm verfolgt. In »Associations«, der der Ausstellung ihren Titel gab, geht es um das Verhältnis vom Wort zum Bild – und natürlich um Assoziationen. „Lost Sound“ zeigt Reste von Tonbändern in Straßengräben, an Bäumen und Zäunen flatternd, vor der Geräuschkulisse ihrer Fundorte.

Manfred Willmanns Fotografien aus dem Zyklus „Das Land“ sind derzeit in der Galerie Priska Pasquer zu sehen. Hochgesättigte, farbintensive Aufnahmen bieten den individuellen Blick des Fotografen auf das Leben in der Steiermark zwischen 1981 und 1993. Seine intensiven Bilder ziehen den Betrachter noch den ganzen August in ihren Bann.

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