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Neue Weiterbildung: Werkzuschreibung und Provenienzrecherche interdisziplinär

Die Hochschule der Künste Bern und das Kunstmuseum Bern widmen sich in dem neuen Aus- und Weiterbildungsprogramm dem Umgang mit der Provenzienz, Authentifizierung und Zuschreibung von Kunst. Das Programm ist interdisziplinär angelegt und vermittelt seine Kenntnisse in vier Blockveranstaltungen. Anmeldeschluss: 26. November.

Neu bieten der Fachbereich Konservierung und Restaurierung und die HKB Weiterbildung den Minor/CAS Werkzuschreibung und Provenienzrecherche interdisziplinär an. Das Programm vermittelt Technologien und Strategien der Authentifizierung – und damit der Werkzuschreibung – im Bereich der Künste.Das Besondere dabei: In den Kursmodulen werden die unterschiedlichen entscheidungsrelevanten Fachrichtungen und Akteure mit einbezogen. Dieses interdisziplinäre Vorgehen ist in der Authentifizierungspraxis auch heute noch nicht verbindlich und findet in der Ausbildung noch kaum Entsprechung.Ziel ist es, Rollen und Verantwortungen für Arbeitsbereiche zu klären, die nur interdisziplinär sinnvoll bearbeitet werden können wie beispielsweise bei der Provenienzforschung und Restitution, der Fälschungserkennung, dem Verdacht auf gestohlene Kulturgüter aus aktuellen Kriegsgebieten etc. Die Teilnehmenden lernen, Methoden und Argumente ihrer eigenen Fachrichtung im Diskurs und Spannungsfeld zwischen Kunstwissenschaft, Kunsttechnologie und Geschichte anzuwenden und zu vertreten. Dadurch werden sie für die Zusammenarbeit in einem multidisziplinären Experten-Team bei der Authentifizierung von Kunstwerken und für die Praxis im Museum, Kunsthandel, als selbständig Tätige oder in der Forschung befähigt.

Zielgruppen
Das multidisziplinäre und kompetenzorientierte Programm wendet sich an Restaura-torinnen verschiedener Fachrichtungen genau wie an Kunstwissenschaftler, Histori-kerinnen, Rechtswissenschaftler sowie Naturwissenschaftlerinnen oder Forensiker. Es befähigt die Teilnehmenden zur aktiven und qualifizierten Mitwirkung an Prozessen der Werkidentifikation und Provenienzrecherche.

Ziele
Das modulare Kursprogramm ermöglicht den Teilnehmenden, ihre eigenen Vorkenntnisse und Kompetenzen auf dem Gebiet der Werkidentifikation oder Provenienzrecherche zu erweitern und nutzbringend mit denjenigen anderer Spezialistinnen und Spezialisten zu kombinieren. Dazu werden in den Modulen – zusammen mit auf diesem Fachgebiet aktiven Expertinnen und Experten – Wissen und Kompetenzen erarbeitet und in einer eigenen Abschlussarbeit exemplarisch zur Anwendung gebracht. Die zu erwerbenden Kompetenzen umfassen unter anderem

  • Beherrschen der eingeführten Fachterminologien und deren korrektes Anwenden in der transdisziplinären Fachdiskussion
  • Selbständiges Nutzen der im CAS vorgestellten Netzwerke und Möglichkeiten der Recherche
  • Wissenschaftlich nachvollziehbares Kontextualisieren auf der Basis reflektierten Hintergrundwissens, Einordnen und Bewerten interdisziplinär gewonnener Untersuchungs- und Rechercheergebnisse
  • Abwägen von Aufwand und potentiellem Nutzen naturwissenschaftlicher und forensischer Methoden bei der Untersuchung von Kunst und Kulturgut
  • Kritische Werkbeurteilung nach massgeblichen Kriterien im Rahmen zielführender und valider Strategien der Zuschreibung (kunstwissenschaftlich- / kunsttechnologisch- und Provenienz-relevant) und Vermeiden prototypischer Fehler bei Werkzuschreibungen. Erkennen typischer Strategien und Muster bei Fälschungen
  • Kenntnis rechtlicher Grundlagen und damit Entscheidungskompetenz hinsichtlich des Einbezugs staatlicher Stellen (z.B. Justiz und Polizei), „Grundregeln“ der schriftlichen Expertise
  • Angemessenes Handeln bei Verdacht auf Raubkunst / Diebstahl jeglicher Art: Re-cherche in Abstimmung mit den zuständigen Institutionen
  • Erstellen eines eigenen Berichts zur Identifikation und Provenienz eines ausgewählten Werkes

Dauer – Umfang – Abschluss
Minor und CAS laufen erstmals von Januar bis Juni 2018 mit mindestens 16 Präsenztagen in vier Blockmodulen sowie einer Abschlussveranstaltung mit einem Präsenztag. Begleitend zu den meist viertägigen Modulen findet je ein öffentlicher Abendvortrag statt, die Teilnahme daran wird erwartet.
Ein ECTS entspricht einem Arbeitsaufwand der Teilnehmenden von bis zu 25 Stunden. Dies beinhaltet die Präsenz in den Lehrveranstaltungen, deren Vor- und Nachbe-reitung sowie das Erstellen einer Abschlussarbeit mit Präsentation.
Das Kursprogramm wird in deutscher Sprache mit einzelnen englischsprachigen Beiträgen durchgeführt und zwar gleichzeitig

  • als Zertifikatsprogramm der HKB Weiterbildung mit Abschluss Certificate of Ad-vanced Studies BFH in Werkzuschreibung und Provenienzrecherche interdiszipli-när (CAS, 15 ECTS)
  • und als Minor für Masterstudierende der Konservierung und Restaurierung (15 ECTS)

Studienort: Hochschule der Künste Bern: Fachbereich Konservierung und Restaurierung, Kunsttechnologisches Labor und weitere Durchführungsorte: Museen, Sammlungen, Archive.

Unterrichtssprache: Deutsch (einzelne Veranstaltungen in englischer Sprache)

Zulassung: Erfolgreich abgeschlossener BA-Abschluss in einem für das Themengebiet relevanten Bereich. Nach Absprache mit der Studienleitung werden auch Interessenten mit nachgewiesenen relevanten Kompetenzen aufgenommen, welche über keinen entsprechenden Abschluss verfügen.

Anmeldeunterlagen: Für die Anmeldung wird ein Lebenslauf und ein Motivationsschreiben (max. eine A4-Seite) verlangt mit Angabe der derzeitigen Tätigkeit. Über die definitive Aufnahme entscheidet gegebenenfalls ein Orientierungsgespräch. Die Angaben werden vertraulich behandelt. Der Studiengang wird nur bei einer genügenden Anzahl Anmeldungen durchgeführt. 

Kosten: Studiengebühr pro Semester CHF 2'700.- (2 Semester) plus CHF 250.- Anmeldegebühren. Die Gebühren sind steuerlich absetzbar. Wir beraten Sie gerne betreffend Ratenzahlungen und Stipendien.

Weitere Informationen unter www.hkb.bfh.ch.

Anmeldung via Online-Anmeldeformular.

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