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Raub im Bode-Museum: Nicht die Kunst! Das Gold!

Es klingt ein bisschen wie ein Film: In der Nacht zum Montag sind Diebe ins Berliner Bode-Museum auf der Museumsinsel eingedrungen und haben die bekannte Münze Big Maple Leaf gestohlen.

Es gibt ja Ereignisse, die einer gewissen Ironie nicht entbehren: Während der Laufzeit der Ausstellung »Kunst prägt Geld: Muse Macht Moneten« sind Diebe in das Berliner Bode-Museum eingedrungen und haben – allerdings aus der numismatischen Dauerausstellung – die Big Maple Leaf, immerhin das größte und wertvollste Ausstellungsstück im Münzkabinett des Hauses, gestohlen. Die Aktion selbst könnte aus einem Film stammen: Wohl mit einer Leiter drangen die Diebe gegen halb vier Uhr durch ein Fenster ein. Dort grenzt das Museumsgebäude an die Gleise der Stadtbahn. Danach zerschlugen die Diebe das Glas der Ausstellungsvitrine und entwendeten das Stück. Ob es Aufzeichnungen oder Tatzeugen gibt, wurde noch nicht bekanntgegeben.

Die Münze gilt als die schwerste und größte Goldmünze der Welt. Ganze fünf Exemplare existieren davon; welches genau im Bode-Museum ausgestellt war, konnte die Polizei noch nicht mitteilen. Sie zeigt das Konterfei der britischen Königin Elizabeth II. Das Porträt schuf die kanadische Künstlerin Susanna Blunt, während für das Design der Ahornblätter auf der Rückseite der Graveur Stanley Witten verantwortlich zeichnete. Ihr künstlerischer Wert tendiert aber trotzdem gegen null. Eher dürfte für die Diebe der Goldwert interessant sein: Auf ca. 3,7 Millionen Euro wird der geschätzt, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass das Stück eingeschmolzen wird. Auf dem Kunstmarkt nämlich wird das Stück unverkäuflich sein; Zu fragen ist allerdings,

Insgesamt über 540.000 Objekte befinden sich im Besitz der Staatlichen Museen zu Berlin, von denen das Münzkabinett etwa 3400 Stück öffentlich zeigt. Die Big Maple Leaf ist hier seit 2010 als Dauerleihgabe zu sehen, der Eigentümer will aber anonym bleiben. Dass parallel die Schau unter dem Motto »Muse Macht Moneten« läuft, lässt den Diebstahl besonders kurios erscheinen: Nicht die Muse war hier wohl Inspiration, eher die Geldgier.

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