Tagungen

Tagung: Die andere Moderne? Bildwelten in der DDR – Perspektiven einer Neubewertung, am 17. und 18. Oktober 2012 in Weimar

Die öffentliche Tagung ist ein Beitrag zu der bis heute aktuellen Debatte um die Kunst aus der DDR. Die einander entgegengesetzten Wahrnehmungen des Umbruchs fanden seit 1990 im „Bilderstreit“ eine Diskursform: Es ging um die Frage, ob es „Kunst“ unter der östlichen Einparteienherrschaft überhaupt habe geben können.

Nach der Versachlichung des deutsch-deutschen Bilderstreites versucht die Weimarer Tagung eine interdisziplinäre Bestandsanalyse und debattiert die Perspektiven einer Neubewertung der bildenden Künste aus der DDR. Zudem zielt die Tagung in bildungspolitischer Sicht auf Formen der Geschichtsvergegenwärtigung. Das betrifft zum einen die Sonderrolle der Künste im sozialistischen Staat, zum anderen deren Stellvertretungsfunktion in der Auseinandersetzung mit der jüngsten Vergangenheit. Darüber hinaus wird die bis heute andauernde Ausgrenzung ostdeutscher Kunst im westdeutschen und internationalen Kunstmarkt und Kunstsystem analysiert, die deren Wahrnehmung und
Wiederentdeckung verhindert.

Programm

Mittwoch, 17. Oktober 2012

ab 11.30 Uhr
Anmeldung der Teilnehmer, Begrüßung und Empfang der Referenten

13.00-13.15 Uhr
Begrüßung durch Wolfgang Holler (Weimar), Karl-Siegbert Rehberg (Dresden)

13.15-14.00 Uhr
Die geteilte Moderne. Modernisierungs- und Traditionalisierungsprozesse in Ost und West
Karl-Siegbert Rehberg (Dresden)

14.00-14.45 Uhr
Die ostdeutsche Moderne
Wolfgang Engler (Berlin)

14.45-15.30 Uhr
Vom Eisernen Vorhang zum Nylon Curtain – Bildwelten der DDR im Spannungsfeld
zwischen Ideal und Begehren
Monica Rüthers (Hamburg)

15.30-16.00 Uhr  Pause

16.00-16.45 Uhr
Bekenntniszwang und Melancholiegebot. Kunst in der DDR zwischen Historismus und
Moderne
Paul Kaiser (Dresden)

16.45-17.30 Uhr
Umbau des Lebens durch Kunst. Der totalitäre Konstruktivismus einer „lebensbauenden” und
Zukunft antizipierenden Kunst in der Sowjetunion und in der DDR
Eckhart Gillen (Berlin)

17.30-18.15 Uhr
Horst Schlossar: Dix-Meisterschüler, Kriegskünstler, sorbischer Volksmaler und
sozialistischer Realist
Jonathan Osmond (Cardiff)

Abendempfang

18. Oktober 2012

09.30-10.15
Zur Rezeption „proletarisch-revolutionärer Kunst“ in der frühen DDR. Ein Fallbeispiel
Birgit Dalbajewa (Dresden)

10.15-11.00 Uhr
Ein Epochenbild der 1960er Jahre: Josep Renaus “Zukünftiger Arbeiter im Sozialismus”
Oliver Sukrow (Heidelberg)

11.00-11.30 Uhr  Pause

11.30-12.15 Uhr
Der Habitus des Verschwindens. Postmoderne Aspekte in den späten Selbstdarstellungen
Werner Tübkes 1988-2004
Annika Michalski (Leipzig)

12.15-13.00 Uhr
Where Have All the Women Gone? The Western Reception of East German Art
April Eisman (Ames/Leipzig)

13.00-14.30 Uhr  Mittagspause

14.30-15.15 Uhr
Fotografische Diskurse zur sozialistischen Stadt. Das frühe Werk von Ulrich Wüst
Sigrid Hofer (Marburg)

15.15-16.00 Uhr
Neo Rauch, die Leipziger Schule und die Eroberung des globalen Kunstmarktes
Frank Zöllner (Leipzig)

19.00 Uhr
Eröffnung der Ausstellung “Abschied von Ikarus. Bildwelten in der DDR – neu gesehen” im
Neuen Museum Weimar

Weitere Informationen

Veranstaltungsort:
Congress Centrum Neue Weimarhalle, UNESCO-Platz 1, 99423 Weimar

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