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Tagung: Düsseldorfer Malerschule. Gründerzeit und beginnende Moderne, vom 14. bis 16. Mai in Bonn

Nachdem in den letzten Jahren die Düsseldorfer Malerschule mit zahlreichen Ausstellungen wieder in den Fokus der Öffentlichkeit und der Forschung gerückt ist, möchte die Universität Bonn eine Bestandsaufnahme vornehmen und lädt zu ihrer Tagung ein. Zwischen Gründerzeit und beginnender Moderne sollen die Positionen der Malerschule umfassend betrachtet werden.

Die Düsseldorfer Malerschule ist erst jüngst wieder in den Fokus der wissenschaftli­chen Auseinandersetzung gestellt worden: 2011/12 fand im Museum Kunstpalast Düs­seldorf die umfangreiche Ausstellung „Die Düsseldorfer Malerschule und ihre inter­na­tionale Ausstrahlung 1819–1918“ statt. Einzelausstellungen wurden u. a. zu Johann Wil­helm Schirmer (Neuss, Düsseldorf, Bonn, Jülich u. a. 2010), Caspar Scheuren (Ber­gisch-Gladbach 2010/11) und Adolph Schroedter (Karlsruhe 2010) organisiert. Den­noch gibt es immer noch Desiderate, insbesondere für die zweite Hälfte des 19. Jahr­hunderts bis hin zum Ersten Weltkrieg. Diesem Zeitraum gilt die Tagung.

Seit 2009 baut die Dr. Axe-Stiftung Bonn in Kronenburg/Eifel eine Sammlung mit Ge­mäl­den der Düsseldorfer Malerschule auf, die sie in wechselnden Ausstellungen der Allgemeinheit zugänglich macht (www.axe-stiftung.de). In ihrem Bestand befinden sich u. a. 21 in Ölfarben und Mischtechnik ausgeführte Studien, die der Maler und Illustrator Carl Gehrts für die Ausmalung der Wände im Obergeschoss des Treppenhauses der ehemaligen Düsseldorfer Kunsthalle zwischen 1888 und 1897 ausgeführt hat. Bei ei­nem Bombenangriff im September 1942 stark beschädigt, wurde die Kunsthalle nach dem Krieg abgerissen. Die erhaltenen Entwürfe sollen nun im nächsten Jahr, ergänzt durch Leihgaben und einer Dokumentation, aus- und vorgestellt werden (Laufzeit der Ausstellung: 26.04.–25.10.2015). Sie zeigen nicht nur ein für Kulturbauten der Kaiser- und Gründerzeit typisches Bildprogramm („Die Schicksale der Kunst im Wechsel der Zeiten“ und „Die Hauptepochen der Kunstentwicklung“), sondern zeugen zugleich vom Selbstverständnis Düsseldorfs und der Düsseldorfer Malerschule im späten 19. Jahr­hundert. Gehrts’ Studien dienen als Anlass, diese Jahrzehnte der Düsseldorfer Maler­schule neu zu bilanzieren, etwa im Vergleich zu Berlin, Dresden, München oder Karls­ruhe.

Parallel zur Carl-Gehrts-Ausstellung in Kronenburg veranstaltet das Kunsthistorische Institut in Bonn in Zusammenarbeit mit der Dr. Axe-Stiftung eine Tagung, die Gelegen­heit bieten soll, die Positionen der Düsseldorfer Malerschule in der Epoche zwischen Gründerzeit und beginnender Moderne auf breitere Grundlagen zu stellen.

Programm

Donnerstag, 14. Mai 2015 (Himmelfahrt)

15:30 Uhr
Begrüßung durch Prof. Dr. Roland Kanz und Dr. Christiane Pickartz

15:45 Uhr
Sabine Schroyen M.A., Düsseldorf: Das Kaiserfest des Künstlervereins Malkasten im Jahre 1877

16:15 Uhr
Dr. Christiane Pickartz, Köln: Carl Gehrts’ »Gastmahl des Markgrafen Gero« von 1879 – zur Rekonstruktion eines ver­lorenen Gemäldes anhand der Studienblätter und zeitgenössischer Quellen

16:45–17:15 Uhr Kaffeepause

17:15 Uhr
Prof. Dr. Holger Gräf, Marburg: Peter Janssens Historienzyklus in der Marburger Universitätsaula – oder die Aufhe­bung der hessischen Geschichte in der preußisch-deutschen National­geschichte

Freitag, 15. Mai 2015

09:15 Uhr
Prof. Dr. Martina Sitt, Kassel: Der Landschafter Eugen Bracht – seine Düsseldorfer Erbschaft

09:45 Uhr
Dipl. Restaurator Börries Brakebusch, Düsseldorf und Marcell Perse M.A., Jülich: Die Schirmer-Schule und die Moderne. Aspekte zur Düsseldorfer Landschafts­malerei im späten 19. Jahrhundert

10:15 Uhr
Dr. Dietrich Bieber, Schleswig: Arbeitsteiliges Malen bei German Grobe und Ludwig Fay – zum Fortleben einer künstle­rischen Tradition in der späteren Düsseldorfer Malerschule

10:45–11:30 Uhr Kaffeepause

11:30 Uhr
Dr. Irene Haberland, Bonn: Die Fresken in Schloss Drachenburg

12:00 Uhr
PD Dr. Christian Scholl, Göttingen: Der Genius entzieht sich – Eduard Bendemanns Deckenbilder im Cornelius-Saal der Berliner Nationalgalerie

12:30 Uhr
Guido Siebert M.A., Naumburg: Auf der Suche nach dem Raum: Eduard Bendemanns Studien zur Monumental­malerei und die Ausstellung »Naumburg und die Düsseldorfer Malerschule«

14:30 Uhr
Exkursion nach Kronenburg

Samstag, 16. Mai 2015

09:30 Uhr
Dr. Michal Mencfel, Poznan: Athanasius Racyński und die Düsseldorfer Malerschule – eine Revision

10:00 Uhr
Dr. Julia Hümme, Eutin: Gregor von Bochmann: Der Maler als Zeichner

10:30–11:00 Uhr Kaffeepause

11:00 Uhr
Anikó Dworok M.A., Würzburg: Ludwig Knaus und Mihály Munkácsy – eine Beziehung zwischen Genre- und Historien­malerei

11:30 Uhr
Dr. Peter Forster, Wiesbaden: Ludwig Knaus: Der Andy Warhol seiner Zeit

12:00 Uhr
Abschlussdiskussion

Tagungsort:
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Kunsthistorisches Institut
Großer Übungsraum im 1. OG (Raum 1.041)
Regina-Pacis-Weg 1
53113 Bonn

Die Tagung ist öffentlich. Der Eintritt zu den Vorträgen ist frei.

Kontakt und Information:
Sekretariat des Kunsthistorischen Instituts
Frau Ulrike Knauf: u.knauf(at)uni-bonn.de
Tel. 0228-73-5080
www.khi.uni-bonn.de

Veranstalter und Organisatoren:
Prof. Dr. Roland Kanz, Universität Bonn
Dr. Christiane Pickartz, Dr. Axe-Stiftung Bonn

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