In Vorbereitung zur Ausstellung »Gläserne Welten – Potsdamer Glasmacher schneiden Geschichte« veranstaltet das Potsdam Museum diese Tagung. Sie beleuchtet die Geschichte und Besonderheiten der Potsdamer Glaskunst. Damit wirft sie einen Blick auf Kulturgeschichte, aber auch auf die Kunstgeschichte der Glasherstellung.
Im Herbst 2017 zeigt das Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte die Ausstellung „Gläserne Welten – Potsdamer Glasmacher schneiden Geschichte“ (27.08. – 26.11.207). Sie ist die erste Sonderausstellung des Hauses, die sich dezidiert mit der Potsdamer Glashütte auseinandersetzt.
Als kurfürstliche Gründung im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts bei Potsdam etabliert, kann diese Glashütte als erste großhandwerkliche Produktionsstätte der Residenzstadt angesehen werden. Nach der Verpachtung der Hütte an den Alchemisten und Glasforscher Johann Kunckel durch Kurfürst Friedrich Wilhelm im Jahr 1679 war Potsdam für mehrere Jahrzehnte die Nr. 1 der Luxusglasproduktion im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Kunckels Neuerfindung des Goldrubinglases, mit dessen roter Färbung symbolische, alchemistische und gesundheitsfördernde Eigenschaften verbunden wurden, setzte neue Maßstäbe in der Herstellung farbigen Glases, die bis heute andauert. Potsdamer Gläser des Barock zählen aufgrund ihrer Seltenheit, der Klarheit des Glases sowie ihres spezifischen Schliffes und Schnittes weltweit als begehrte Sammlerobjekte. Die Ausstellung wird die Ausstrahlung der Potsdamer Hütte anhand ausgewählter kultur-, motiv- und wirtschaftsgeschichtlicher Fragestellungen unter-suchen. Dank großzügiger Leihgaben von achtzehn Museen, u. a. von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, der Stiftung Museum Kunstpalast Düsseldorf, Glasmuseum Hentrich, dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg sowie aus Privatbesitz kann die Ausstellung mit einer breiten inhaltlichen Ausrichtung realisiert werden. Für das Symposium konnten führende Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der barocken Glasforschung gewonnen werden, die in ihren Beiträgen Einblicke in ihre aktuellen Untersuchungen zur Potsdamer Hütte geben und die Ausstellung durch ihre Kenntnisse bereichern werden.
Freitag, 17.02.2017
08:30 Uhr Anmeldung
09:00 Uhr
Begrüßung, Einführung
Sektion 1: Johann Kunckel – Forschung und Rezeption
09:30–10:00 Uhr
Dr. Dedo von Kerssenbrock-Krosigk, Direktor des Glasmuseums Hentrich, Stiftung Museum Kunstpalast Düsseldorf: Goldrubinglas
10:00–10:30 Uhr
Prof. Dr. Matthias P. Heintzen: „Dieses Kapitel handelt von der Zaffera, einer zu Tingier- und Färbung der Gläser sehr nützlichen Materia.“ Das kobaltblaue Glas der Potsdamer Hütte
10:30–10:45 Uhr
Diskussion
10:45–11:15 Uhr Kaffeepause
11:15–11:45 Uhr
Dr. des. Jasmin Mersmann / Dr. des. Myriam Naumann, Dipl.-Kult., wiss. Mitarbeiterinnen, Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Kulturwissenschaft: Kunckel als Projektmacher.Eine Faszinationsgeschichte der Pfaueninsel
11:45–12:15 Uhr
Lothar Frantze, Dipl-Ing. für Gartenbau, Glasexperte: Der Hofglasschneider Martin Winter – Eine Spurensuche
12:15–12:45 Uhr
Diskussion
12:45–14:30 Uhr Mittagspause
Sektion 2: Höfische Repräsentation
14:30–15:00 Uhr
Dr. Susanne Evers, Sammlungskustodin für Textil und Glas, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg: Der Herrscher als Sammler – Die Präsentation Brandenburgischer Gläser in den Berliner und Potsdamer Schlössern
15:00–15:30 Uhr
Dr. Käthe Klappenbach, Kustodin der Sammlung Leuchter und Beleuchtungskörper, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg: Die „Cristallinen Cronen Leuchter auff Pariser Art“ für König Friedrich II. von Preußen
15:30–15:45 Uhr
Diskussion
15:45–16:00 Uhr Kaffeepause
16:30 Uhr
Führung durch die Ständige Ausstellung des Potsdam Museums mit dem Schwerpunkt Potsdamer Glas/Manufakturen
Samstag, 18.02.2017
09:30–09:45 Uhr
Begrüßung und Einführung in Tag 2
Sektion 3: Potsdamer Gläser in deutschen Museumssammlungen
09:45–10:15 Uhr
Antje Marthe Fischer M. A., Kustodin Abt. Kunsthandwerk, Staatliches Museum Schwerin: Potsdamer Gläser in der Schweriner Sammlung
10:15–10:45 Uhr
Sophie Mannich M. A., Volontärin, Sammlung Kunsthandwerk, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale): Die Glassammlung des Kunstmuseum Moritzburg und der Bestand an Potsdamer Gläsern
10:45–11:00 Uhr
Diskussion
11:00–11:30 Uhr Kaffeepause
11:30–12:00 Uhr
Dr. Miriam J. Hoffmann, Stellvertretende Museumsleiterin, Museum des Kreises Plön mit nord-deutscher Glassammlung: Potsdamer Gläser im Museum des Kreises Plön
12:00–12:30 Uhr
Dr. Uta Kaiser, Wiss. Mitarbeiterin, Potsdam Museum: Die Sammlung Glas des Potsdam Museums – Forum für Kunst und Geschichte
12:30–13:00 Uhr
Diskussion und Abschluss der Tagung
Moderation: Dr. Uta Kaiser, Dr. Verena Wasmuth
Anmeldungen zur Tagung senden Sie bitte bis zum 10.02.2017 an: uta.kaiser@rathaus.potsdam.de
Tagungsgebühr: Für zwei Tage 16 €, für einen Tag 11 €. Der Beitrag beinhaltet die Teilnahme am Symposium, den freien Eintritt in alle Ausstellungen des Potsdam Museums während der Tagung sowie Getränke in den Kaffeepausen.