Der gebürtige Tiroler Joseph Anton Koch (1768-1839) zählt zweifellos zu den bedeutendsten Vertretern der klassizistischen Landschaftsmalerei und -zeichnung. Den größten Abschnitt seines Lebens verbrachte er in Rom, wo er als ausgesprochen integrative Persönlichkeit den Mittelpunkt der deutsch-römischen Künstlerkolonie bildete. Die Tagung möchte neue Einsichten zu Leben und Werk des Künstlers eröffnen.
Das Kupferstichkabinett der Wiener Akademie besitzt einen der größten Bestände an Zeichnungen von Joseph Anton Koch, die bis auf wenige Ausnahmen als geschlossenes Konvolut aus dem Nachlass des Künstlers 1865 in die Sammlung gelangten.
Zur Ausstellung in Wien und Rom wird auch ein eigener Katalog erscheinen, der die präsentierten Werke, darunter der druckgraphische Zyklus der „Römischen Ansichten“ und zwei herausragende, kürzlich von der Casa di Goethe erworbene Rom-Ansichten, vorstellt. Begleitet wird die Ausstellung in beiden Orten von einem Symposion jeweils am Folgetag der Eröffnung.
Akademie der bildenden Künste Wien
Ort: x-hibit-Räume der Akademie der bildenden Künste Wien
1010 Wien, Schillerplatz 3
9:30
Stephan Schmidt-Wulffen (Rektor der Akademie der bildenden Künste): Begrüßung
Cornelia Reiter (Akademie der bildenden Künste, Sammlungskuratorin des
Kupferstichkabinetts und Kuratorin der Ausstellung): Einführung
Block I: Joseph Anton Koch in der Casa di Goethe und der Wiener Akademie
10:00
Ursula Bongaerts (Direktorin der Casa di Goethe in Rom): „und Rom ist doch der einzige Ort in der Welt für den Künstler und ich bin doch einmal nichts anderes“. Zur Geschichte und Idee der Casa di Goethe in Rom
10:30
Monika Knofler (Direktorin des Kupferstichkabinetts der Akademie der bildenden Künste): Von der Lehrsammlung zum Kupferstichkabinett. Der Nachlass Joseph Anton Koch als Teil der Sammlungspolitik Carl von Lützow’s
Diskussion und Pause
Block II: Technologische Aspekte
11:30
Helmgard Holle (Akademie der bildenden Künste, Institut für Konservierung und Restaurierung):
Zeichenmaterialien und Papiere bei Joseph Anton Koch
12:00
Manfred Schreiner (Akademie der bildenden Künste, Institut für Naturwissenschaften und Technologie in der Kunst) Aufnahmetechnik der Wasserzeichen und Analyse der Zeichenmaterialien im Kochbestand der Wiener Akademie
Diskussion und Mittagspause
Block III: Neue Entdeckungen zu Koch
14:00
Christian von Holst (em. Direktor der Staatsgalerie Stuttgart): Beobachtungen und Ergänzungen zu Joseph Anton Koch
14:30
Cornelia Reiter (Akademie der bildenden Künste, Sammlungskuratorin des Kupferstichkabinetts):
Joseph Anton Koch und seine Skizzenbücher in der Wiener Akademie. Motivquelle und Musterbeispiel künstlerischer Interaktion
Diskussion und Pause
Block IV: Joseph Anton Koch als Mentor einer neuen Künstlergeneration
15:30
Peter Prange (Hamburg, Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle): Kopie als Instrument der Naturaneignung. Heinrich Reinhold und Joseph Anton Koch
16:00
Hinrich Sieveking (München, Sammlung Winterstein): Adaption und Innovation. Franz Horny, Carl Philipp Fohr und Ludwig Richter im Strahlungsfeld Joseph Anton Kochs
Diskussion und Pause
Block V: Kunsttheoretische und politische Aspekte
16:30
Markus Neuwirth (Universität Innsbruck): Theorie und Anti-Theorie bei Joseph Anton Koch
17:00
Markus Sandtner (Innsbruck): Joseph Anton Koch und sein „Tiroler Landsturm“
Diskussion und Schlussbemerkungen