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Über das Morgen hinaus - Die Quadriennale Düsseldorf lädt ein

An diesem Wochenende beginnt die dritte Quadriennale in Düsseldorf. Unter dem Motto »Über das Morgen hinaus« haben sich 13 Galerien, Museen und Partner-Institute Gedanken gemacht und stellen ihre Zugänge bis in den August hinein vor. Außerdem laden neben den spannenden Ausstellungen, die jeweils einen Aspekt des Quadriennale-Thema behandeln, besondere Events Kunstbegeisterte ein.

Quadriennale © Quadriennale Düsseldorf
Quadriennale © Quadriennale Düsseldorf

Noch am Vorabend der offiziellen Eröffnung erklingt die Musik des Übermorgen über den Dächern der Stadt. Ein Gallery Evening lädt dazu ein, einen Rundgang durch einige der zahlreichen Düsseldorfer Galerien zu unternehmen. Obendrein gibt es Aktionen für Kinder, eine Tagung in Zusammenarbeit mit der Universität und ein Musikfestival. Vier »Q-Teams« erkunden darüber hinaus die Ausstellungsorte und berichten über ihre Entdeckungen in Wort und Bild.

Mystisch wird es im Kunstpalast: Kunst und Alchemie – Das Geheimnis der Verwandlung bietet einerseits einen Blick auf die Adepten früherer Zeiten, etwa mit Werken von Rubens, Brueghel d.Ä. oder Goltzius, andererseits zeigt die Ausstellung aber auch modernere Zugänge: So hat zum Beispiel Max Ernst das Bild der »Chymischen Hochzeit« aufgegriffen. Aber auch Künstler wie Joseph Beuys, Anish Kapoor, Anselm Kiefer; Rebecca Hirn und einige mehr sind vertreten.

Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen präsentiert gleich zwei Ausstellungen: Im K20 widmet sie sich dem »weißen Abgrund Unendlichkeit« in den Werken Kandinskys, Malewitschs und Mondrians. Weiß stand bei ihnen als Symbol für die zukünftige Welt. Zugleich spielte in ihre Kunst die Idee einer unsichtbaren vierten Dimension hinein, mit der sie sich auseinandersetzten. Die einzelnen Werke haben dabei jeweils eine Wand ganz für sich allein – die Besucher sollen sich ganz auf die Unendlichkeit einlassen… Unterirdisch wird es dagegen im K21: Unter der Erde – von Kafka bis Kippenberger bietet Höllenvisionen, Utopien und Zukunftsvisionen in Literatur und Kunst und entführt Sie in ungekannte Welten, die es vielleicht einmal gegeben haben könnte oder noch geben wird.

Die ungewisse Zukunft der Informationsgesellschaft ist Thema in der Kunsthalle: Smart New World erinnert im Titel an Huxleys Meisterwerk und zugleich an George Orwells Schreckensvision der Zukunft, die gar nicht so zukünftig ist wie NSA und Big Data beweisen. Doch nicht nur das ist Thema der Ausstellung: Was bedeutet die Copy-Paste-Kultur für uns und unseren Umgang mit Inhalten? Wenn alles digital gespeichert ist – wie wichtig ist dann noch seine reale Existenz? Die Besucher erwarten Reflexionen über diese und andere Fragen.

Andere Formen der Utopie präsentiert dagegen die Arthena Foundation. Backdoor Fantasies – Urbane Atmosphären im Spiegel der Kunst zeigt Positionen, deren Themen der Aufbruch, das Experiment und die Verwandlung sind – und damit auch utopische Visionen im Städtebau und architektonischen Visionen. Denn das Morgen findet nicht nur in der Vision, sondern auch in der haptischen Sphäre der Architektur statt.

Nicht nur über das Morgen, sondern auch über gängige materielle Konzepte von Kunst denkt Otto Piene in der Langen Foundation hinaus. Der Künstler, der mit seiner Licht- und Feuerkunst bereits seit Jahrzehnten über gängige Konzepte hinaus denkt, zeigt hier neue Inflatables – aufblasbare Skulpturen, die auf- und absteigen werden – und widmet einen Raum dem Licht, wo er eine Lichtwand mit einer kubischen Skulptur kombiniert und damit einen ruhigen Ort schafft. Höhepunkt wird ein Sky Event sein, bei dem Skulpturen Pienes in den Himmel aufsteigen werden und so Kunst und Natur miteinander verbinden.

Die Zukunft wird auch hörbar gemacht: Am 14. Juni findet das Quadriennale X Open Source Festival statt. Vorträge, Live-Auftritte, DJs und Performances gestalten an verschiedenen Orten des Festivals den Abend. Alle Häuser haben außerdem bis Mitternacht geöffnet und entlassen ihre Besucher dann in den nächsten Tag und damit ins Morgen.

Mit dem Feuer spielen das Hetjens Museum und acht Keramiker im Juni: Unter der Leitung von Nina Hole wird ein doppelt mannshohes Haus aus Ton entstehen. Den Prozess der Entstehung kann jeder auf den Rheinwiesen verfolgen bis schließlich am 26. Juni der Brennprozess beginnt und sich entscheidet, ob die Arbeit der Künstler von Erfolg gekrönt sein wird.

Auf der Website der Quadriennale gibt es selbstverständlich noch mehr zu entdecken und weitere Informationen zu Ausstellungen und Programmpunkten.

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