Meldungen zum Kunstgeschehen

Videonale 13 – Festival für zeitgenössische Videokunst

Großäugige, menschgewordene Mangafiguren in poppig-bunter Kleidung beim Lesen, Tischtennisspielen, Essen – trotz ständiger Pannen lächeln sich die Schauspieler von einer künstlichen Comic-Pose zur nächsten. Das Video der Taiwanesin Chi-Yu Liao thematisiert Beziehungsversagen und eingefrorene Kommunikation auf humorvolle Art. Es ist eine der 46 Positionen, die im Rahmen der Videonale 13 vom 15. April bis zum 29. Mai 2011 im Kunstmuseum Bonn zu sehen sind.

Die 13. Videonale im Kunstmuseum Bonn wird begleitet durch ein umfangreiches Festivalprogramm am Freitag, 15. April und Samstag, 16. April. Während an den Vormittagen aktuelle Fragen aus den Bereichen Konservierung, Präsentation und Urheberrecht im Vordergrund stehen, sind die beiden Nachmittage den Themenschwerpunkten „Dokumentarismen in der Videokunst“ und „Bilder des Urbanen“ gewidmet. Beide Themen spiegeln sich nicht nur in der diesjährigen Ausstellung der Videonale, sondern stehen zudem für eine wieder verstärkt inhaltliche Ausrichtung aktueller Videokunst; mit Künstlergesprächen, Filmprogrammen und Vorträgen erwartet das Publikum ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.

Top-Themen

Am Freitag, 15. April und Samstag, 16. April werden aktuelle Themen in Künstlergesprächen, Filmprogrammen und Vorträgen erörtert. Die beiden Vormittage sind Fragestellungen aus den Bereichen Konservierung, Präsentation und Urheberrecht gewidmet. Der Freitagnachmittag ist dem Thema „Dokumentarismen in der Videokunst“ vorbehalten, während am Samstagnachmittag die „Bilder des Urbanen“ im Mittelpunkt stehen. Beide Themen spiegeln sich nicht nur in der diesjährigen Ausstellung der Videonale wider, sondern stehen zudem für eine wieder verstärkt inhaltliche Ausrichtung aktueller Videokunst.

Top-Thema Freitag 14.00 - 15.00 Uhr:

„Die Aneignung der Wirklichkeit – Dokumentarische Strategien in Film und Videokunst“ – Vortrag mit Filmbeispielen von Florian Wüst

Florian Wüst, Künstler und Filmkurator aus Berlin, geht anhand ausgewählter Filmbeispiele der Frage nach, wie sich die Tendenz zum Dokumentarismus in der Videokunst im Hinblick auf den Wandel filmischer Praxis beschreiben lässt. Florian Wüst: „Dokumentarische und künstlerische Praktiken haben sich in der Geschichte des Films immer wieder überlagert und gegenseitig beeinflusst. Diese Begegnung unterschiedlicher Ansprüche von Subjektivität und Objektivität resultiert nicht selten in der kritischen Hinterfragung der bilderzeugenden Verfahren selbst. Hierfür scheint weniger das Bild an sich und der Grad seiner Fiktionalität von Bedeutung, als vielmehr der Prozess der Aneignung des Realen und die damit verbundene Verantwortung des ‚Autors’.“

Top-Thema Samstag 16.00 - 17.30 Uhr:

Filmprogramm „The Triggering Town“

Videoscreening, zusammengestellt von Kathrin Becker (n.b.k., Berlin), mit ausgewählten Werken aus dem n.b.k. Video-Forum, Berlin. Mit Arbeiten von KP Brehmer (D), Michel de Broin (CA/D), Antje Engelmann (D), Samira Eskandarfar (IR), Niklas Goldbach (D), Hiroharu Mori (JP), Larissa Sansour (PS/UK).

„The Triggering Town“ nimmt den Begriff der Urbanität als Ausgangspunkt für ein thematisches Screening, das sich in drei Sektionen gliedert: Die Arbeiten der ersten Sektion nehmen den urbanen Raum als Ausgangspunkt für die Inszenierung von Aktionen und Performances, die im Medium Video dokumentiert sind. Die zweite Sektion widmet sich dem Phänomen des „ländlichen“ Raums bzw. des Raums von Grenzgebieten und thematisiert die damit verbundenen Lebensrealitäten. Die dritte Sektion kombiniert eine implizierte Velozität der Großstadt mit dem Zustand der Entfremdung und des Identitätsverlusts.

Programmübersicht

Freitag, 15. April 2011

11.00 - 12.00 Uhr

„Videokunst erhalten – Dokumentation, Digitalisierung & Archivierung“

Vortrag von Agathe Jarczyk (Konservatorin, Atelier für Videokonservierung, Bern)

12.15 - 13.15 Uhr

„Videokunst – Verbotene Kunst? Die Videokunst zwischen Kunstfreiheit und Schutz des geistigen Eigentums“

Vortrag von Ama Walton (Rechtsanwältin, München)

13.15 - 14.00 Uhr

Pause

Themenkomplex: DOKUMENTARISMEN IN DER VIDEOKUNST

14.00 - 15.00 Uhr

„Die Aneignung der Wirklichkeit – Dokumentarische Strategien in Film und Videokunst“

Vortrag mit Filmbeispielen von Florian Wüst (Künstler und Filmkurator, Berlin)

15.15 - 16.00 Uhr

„Das dokumentarische Subjekt – Der Wille zum Zweifel“

Vortrag und Diskussion von und mit Ascan Breuer (Filmemacher, Köln/Wien; Künstler der Videonale 13)

16.00 - 16.30 Uhr

Pause

16.30 - 18.00 Uhr

Künstlergespräch „Dokumentarismen in der Videokunst“

mit den Videonale 13-Künstlern Ascan Breuer (D/A), Gonzalo Rodriguez (CL/D), Nurit Sharett (Israel)

Moderation: Julia Draganovic (Kuratorin, Bologna)

18.15 - 20.00 Uhr

„Filmische Reflexionen zum Dokument“

Ein Filmprogramm zusammengestellt von Marc Glöde mit Filmen von Chen Chieh-Jen (TW), NUG (S), Clemens von Wedemeyer (D), Alexandra Weltz (D), Florian Zeyfang (D)

Samstag, 16. April 2011

10.30 - 11.15 Uhr

„Das Medium ohne Eigenschaften – Videokunst in der Kritik“

Vortrag von Jennifer Allen (Kritikerin, Chefredakteurin frieze D/E)

11.30 - 12.15 Uhr

„Programming video & film in different contexts“

Vortrag von Emilio Alvarez (Direktor galeria dels angels, Mitbegründer der Videokunstmesse LOOP Barcelona)

12.00 - 12.30 Uhr

VIDEONALE LOUNGE: Künstlergespräch mit Videonale 13-Künstler

Moderation: Marc Glöde

12.30 - 13.15 Uhr

"Should the future help the past?”

Vortrag von François Michaud (Kurator Musée d’Art Moderne Paris)


13.15 - 14.00 Uhr

Pause

14.00 - 14.30 Uhr

VIDEONALE LOUNGE: Künstlergespräch mit Reynold Reynolds

Moderation: Julia Draganovic

Themenkomplex: BILDER DES URBANEN

15.00 - 16.00 Uhr

Künstlergespräch zum Thema „Bilder des Urbanen“

mit den Videonale 13-Künstlern Melanie Manchot (UK/D) und Meggie Schneider (D)

Moderation: Kathrin Becker (n.b.k., Berlin)

16.00 - 17.30 Uhr

„The Triggering Town“

Videoscreening, zusammengestellt von Kathrin Becker (n.b.k., Berlin), mit ausgewählten Werken aus dem n.b.k. Video-Forum, Berlin. Mit Arbeiten von KP Brehmer (D), Michel de Broin (CA/D), Antje Engelmann (D), Samira Eskandarfar (IR), Niklas Goldbach (D), Hiroharu Mori (JP), Larissa Sansour (PS/UK).

Das komplette Festivalprogramm des Videonale 13-Festivals mit weiterführenden Texten zu allen Veranstaltungen kann unter www.videonale.org eingesehen werden.

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