Der 1910 in Paris geborene Willy Ronis zählt zu den bedeutendsten Fotografen, die das 20. Jahrhundert hervorgebracht hat. …weiterlesen
Es scheint so, als sei die diesjährige und vierte Berlin Biennale (bb4) endlich das geworden ist, was man immer schon von einem solchen Projekt erhoffte. Die ersten drei Berlin Biennalen fanden 1998, 2001 und 2004 statt – die Frage scheint da berechtigt, ob der Terminus „Biennale“ ernst gemeint oder vielmehr unmittelbar von Venedig, São Paolo oder New York angeeignet worden ist. Die kürzere Pause zwischen der dritten und vierten Berlin Biennale könnte ein Indikator für ein ernster zu nehmendes und gewachsenes Projekt sein. Dieses nun fällt in eine Zeit, in der die Stadt Berlin (nach New York und London) besonders seit den letzten Jahren zu einem der bedeutendsten Zentren zeitgenössischer Kunst aufgestiegen ist. …weiterlesen
Et in Arcadia ego – in zwei berühmten Aufsätzen von 1936 und 1955 hat Erwin Panofsky darauf hingewiesen, dass dieses geflügelte Wort im Laufe der Geschichte einen grundlegenden Bedeutungswandel durchlaufen hat. Die Metamorphosen des Arkadien-Bildes sind auch der Gegenstand des neuen Buches von Reinhard Brandt (Professor für Philosophie 1972-2002 in Marburg), er kommt in seiner Untersuchung jedoch zu differenzierten Schlussfolgerungen. …weiterlesen
Die Kunsthalle Tübingen scheint wieder zu ihrer alten Form zurückzufinden, nachdem es etwas ruhig um das großstädtischste aller Provinzmuseen geworden ist: Mit Hans Purrmann (1880–1966) ist ein Schüler von Matisse und einer der wichtigsten, zeitweilig im Bodenseeraum (Langenargen) – aber auch in Paris, Berlin, Florenz und Montagnola – tätigen Maler ins Haus gekommen. …weiterlesen
Seine Werke wurden zum Protokoll der reinen Geste. Das fixierte Produkt jenes kurzen Augenblicks, wenn die Farbe unkontrollierbar zwischen Maler und Bildfläche schwebt. Hier wurde geträufelt, geschmiert oder geworfen – eine Kunstrichtung, die den Körper des Künstlers zum Werkzeug macht und ihren prominentesten Vertreter in Jackson Pollock fand. …weiterlesen
VON KARIN EGO-GAAL …weiterlesen
Antike Kulturkämpfe ‑ In weiter Ferne so nah. Der Gordische Knoten, 333 bei Issos Keilerei, ein Feldzug nach Indien – vom Weltreich Alexanders des Großen sind nach über 2.300 Jahren nur wenige Fragmente im postmodernen Bewusstsein geblieben. …weiterlesen
Dickes Buch - dünne Beiträge …weiterlesen
„Städte entwickeln sich nicht nach den Partituren, die Architekten ihnen komponieren“, konstatiert Angelus Eisinger, der als Experte für Städtebau u.a. an der renommierten ETH Zürich tätig ist. Der Befund ist nicht neu, aber die Abhandlung fasst den komplexen Sachverhalt kompakt und stringent zusammen, konzentriert sich auf das Wesentliche und besticht zudem durch kluge, pointierte Formulierungen, ohne dabei in Polemik zu verfallen. …weiterlesen
HAP (Helmut Andreas Paul) Grieshaber (1909–1981), Urgestein von der Achalm, war gelernter Schriftsetzer und Graphiker – als solcher verstand er sich aber auch als Handwerker: Der formbewusste Techniker und Revolutionär des Holzschnitts verband menschliche und kreatürliche Natur sowie private Reminiszenzen (Ängste, Wünsche, Sehnsüchte) mit allegorischer Beispielhaftigkeit (Liebe, Tod). …weiterlesen
Viermal war Lothar Baumgarten (geb. 1944) bereits auf der documenta zu Gast, errang den Goldenen Löwen in Venedig, das Solomon Guggenheim Museum in New York ehrte ihn mit einer Ausstellung; doch noch nie gab es eine so große Einzelausstellung zum Werk des Beuys-Schülers, der in Berlin und New York zu Hause ist – kurzum: …weiterlesen
Was verbindet Martin Boyce, Marcel Duchamp, Yves Klein oder Andreas Slominski mit Spiderman, Sternenkarten oder Wasser der Niagarafälle? Die Ausstellung „Spinnwebzeit - die Ebayvernetzung“. Sie präsentiert Kunstwerke der museumseigenen Sammlung neben alltäglichen Gegenständen, die über Monate bei Ebay erworben wurden. …weiterlesen
Berge aus leuchtenden Blütenpollen, Steine aus Milch, Pyramiden aus Bienenwachs, das ist keine Landschaft aus einem Märchen, sondern die Ausstellung „Das Vergängliche ist das Ewige“ von Wolfgang Laib. Die Fondation Beyeler präsentiert als erstes Schweizer Museum eine Retrospektive mit rund 20 raumbezogenen Arbeiten sowie um die 30 Zeichnungen und Fotografien. …weiterlesen
Das Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück stellt zwei Räume im Obergeschoß zur Verfügung für die Ausstellung des handkolorierten Apokalypse-Zyklus von Max Beckmann. …weiterlesen
Es gibt Ausstellungen, die dem Betrachter so viele assoziative Verknüpfungen abverlangen, dass er am Ende nicht mehr weiß, in welcher Veranstaltung er sich befindet. …weiterlesen
Aus Anlass des 50jährigen Bestehens des traditionsreichen Künstlerkreises Neunkirchen findet in der Städtischen Galerie Neunkirchen eine große Jubiläumsausstellung statt. …weiterlesen
Der Anlass ist eher nüchtern: Nach knapp einem Jahr wurde im vergangenen Herbst die Sanierung der Galerie Albstadt abgeschlossen. Und damit der Ausstellungsbetrieb weithin vernehmbar die lange Schließungszeit vergessen macht, meldete sich das schöne Jugendstilhaus mit einer äußerst originellen Präsentation des »Hauskünstlers« Christian Landenberger (1862–1927) zurück. …weiterlesen
Rund 120 Gemälde und Arbeiten auf Papier hat die Staatsgalerie zusammengetragen, die die Entwicklung der niederländischen Landschaftsmalerei im 16. und 17. Jahrhundert veranschaulichen soll. …weiterlesen
Die wahren Revolutionäre in der Kunst haben es nicht mehr nötig, sich nach den Zwängen des Marktes, der Auftraggeber oder der Öffentlichkeit zu richten: Michelangelo konnte »seinem« Papst Julius regelrecht vor den Kopf stoßen, was sonst kaum einer wagte (beide wussten aber, welch unersetzlicher Schatz der Künstler war). …weiterlesen
In den letzten Jahren ist ein erwachendes Interesse an der russischen Kunst zu beobachten. Das illustrierten schon Ausstellungen in den Niederlanden, Österreich, Deutschland, Frankreich und den USA. …weiterlesen
In seinem kurzen Leben hat Wilhelm Lehmbruck einige Ikonen der Skulptur geschaffen, die ihn zu den bedeutendsten deutschen Bildhauern Anfang des 20. Jahrhunderts machten. …weiterlesen
Welche Rolle und welche Wirkung die römisch-katholische Kirche noch in unserer Zeit besitzt, zeigen allein die Ereignisse des letzten Jahres und ihre mediale Verbreitung – der Tod von Johannes Paul II., die Wahl des deutschen Papstes Benedikt XVI. sowie der Weltjugendtag in Köln. …weiterlesen
Manuela Beer, Kustodin am Museum Schnütgen in Köln, das wegen seiner imponierenden Sammlung mittelalterlicher Sakralkunst höchstes Renommee genießt, legt mit diesen 850 Seiten, die auf feinem, großformatigem Kunstdruckpapier immerhin 3 kg Buch ergeben, ein auch in dieser Hinsicht nicht leicht zu handhabendes Werk vor. …weiterlesen
Im Schutz der Dunkelheit fliehen Joseph und seine Familie vor den Häschern des Herodes, der auf den neu geborenen, geweissagten König eifersüchtig ist und um seine Macht fürchtet. »Stehe auf«, hatte ein Engel dem Joseph befohlen, wie das Matthäusevangelium berichtet, »und nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir und flieh nach Ägyptenland und bleib allda, bis ich dir sage; denn es ist vorhanden, dass Herodes das Kindlein suche, dasselbe umzubringen. …weiterlesen
Blaue Pferde, gelbe Kühe, weiße Hunde. Anfang des 20. Jahrhunderts reagierte der Großteil des Publikums mit einem Aufschrei der Entrüstung und völligem Unverständnis. Es gab aber auch die anderen Stimmen, die das unfassbar Neue dieser Kunst in Worte zu fassen versuchten: »Sie trägt einen Tropfen Sonne in der Seele«, beschwor der Dichter Theodor Däubler eines der Kuhbilder von Franz Marc. Ein Kniefall! …weiterlesen
„In niz migozarad - Auch dies wird vorübergehen; nichts ist für immer“, so ein altes arabisches Sprichwort. …weiterlesen
Über 60000 Menschen haben inzwischen die groß angelegte Ausstellung anlässlich des 450. Jahrestages des Augsburger Religionsfriedens gesehen, weshalb die Veranstalter der Kunstsammlungen und Museum Augsburg – beflügelt auch von den komplett ausgebuchten Führungen – sich zur Verlängerung entschlossen haben. Ein organisatorischer Kraftakt, mussten die 150 Leihgeber doch zuerst zustimmen. …weiterlesen
Pelz trifft Porzellan …weiterlesen
»Priester lässt dich grüßen, Gretschin. Male für mich zwei sechsflügelige Engel auf zwei Ikonen, damit ich (darauf) einen Deesisrang (stelle). Grüße dich. Gott wird dich belohnen, aber wir sprechen auch noch über die Bezahlung.« …weiterlesen
Mit der Retrospektive „Der Zauberer einfacher Formen. Aristide Maillol. Bildhauer – Maler – Zeichner – Graphiker“ soll an das im Auftrag von Harry Graf Kessler aus Weimar vor 100 Jahren gefertigte erste monumentale Hauptwerk „La Méditerranée“ (1905) erinnert werden. …weiterlesen
Mit der Retrospektive des fotografischen Werks von Helmut Lederer (1919-1999) hat das Museum Sankt Ingbert ein nahezu im Verborgenen entstandenes Oeuvre, dem eine bedeutende Position in der internationalen Fotografiegeschichte der Nachkriegszeit zukommt, wiederentdeckt. …weiterlesen
Die Herbstausstellung im Kunsthaus Graz hat sich, passend zum diesjährigen Programm des Kulturfestivals steirischer herbst, dem Thema „Stadt“ gewidmet. Der Ausstellungstitel „M Stadt. Europäische Stadtlandschaften“ verweist auf die Situation der „mittleren Stadt“, wie Graz selbst eine ist, impliziert aber auch andere Bezüge, beispielsweise den mitteleuropäischen Kontext mit seiner spezifischen räumlichen Struktur. Die europäische Stadt ist, im Gegensatz zu den Megacities in Übersee und im Fernen Osten, immer noch um den historischen Stadtkern angelegt und von innerer Geschlossenheit und Zentralität geprägt, gerät aber zunehmend in den Sog der Veränderungsprozesse, die zuerst in den Weltmetropolen sichtbar wurden. …weiterlesen
Das museum kunst palast ist im Besitz von rund 260 niederländischen und flämischen Gemälden, entstanden zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert. …weiterlesen
Der vorliegende Band enthält mehr als 70 Gebäude und Projekte von Sir Norman Foster, mit Fotos, Skizzen und Texten, die hier in einer komplett überarbeiteten Neuausgabe zusammengestellt wurden. Inhaltlich spannt sich der Bogen über ein Schaffen von vier Jahrzehnten, legt jedoch den Schwerpunkt auf die jüngsten Projekte und gibt einen Ausblick auf neue, atemberaubende Pläne des großen Architekten. Zudem zollt Foster seinem umfangreichen Mitarbeiterstab Tribut: das Architekturbüro Foster and Partners, das 1967 als kleines Unternehmen unter dem Namen Foster Associates gegründet wurde, betreut heute Projekte in 50 Ländern und beschäftigt 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein kreatives „Großunternehmen“, das allerdings nicht wie ein solches strukturiert ist; vielmehr setzt Foster auf die Arbeitsteilung durch flexible Teams. …weiterlesen
Der Weg der Künstlerinnen war immer steiniger als der ihrer männlichen Kollegen – unabhängig davon, dass die Frauen in bescheidener Zahl immerhin über alle neuzeitlichen Epochen hinweg ihr Schattendasein behaupteten. …weiterlesen
Wer polnische Kunst bzw. Kunst aus Polen kennen lernen will, kann auch dieses Jahr getrost nach Baden-Baden kommen, dank der guten Beziehung, die die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden und das Nationalmuseum Warschau seit 1997 unterhalten. …weiterlesen
Kaufrausch auf höchstem Niveau …weiterlesen
Gibt es noch Facetten des Jahrhundertgenies, Pablo Picasso, die nicht schon hundertfach in den Musentempeln der Welt beleuchtet wurden? …weiterlesen
Erleichtert atmete das Kunstmuseum Bern auf: Nach dem Aufschrei, den Xiao Yus konglomeratische Verknüpfung eines Vogelkörpers mit einem aufgenähten menschlichen Fötenkopf samt eingesetzten Hasenaugen zum Kunstwerk hervorgerufen hat, bis hin zur Strafanzeige wegen Störung des Totenfriedens, Gewaltdarstellung und Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz, haben Ende September das Berner Untersuchungsrichteramt und Staatsanwaltschaft die Wogen weitgehend geglättet. …weiterlesen
Der Vergleich von Ikonen und moderner Malerei wurde in der Kunstgeschichte schon oftmals gezogen, am häufigsten im Zusammenhang mit Kasimir Malewitsch, der sein Schwarzes Quadrat auf weißem Grund selbst als „nackte gerahmte Ikone“ bezeichnete. Mit Stefan Brenske nimmt nun ein Kenner der Ikonenmalerei zu diesem Thema Stellung und lässt sich auf das interessante Experiment ein, in seinem ansprechend gestalteten, zweisprachigen Band mithilfe ausgesuchter Bildpaare die alte Maltradition mit modernen Beispielen zu konfrontieren und deren Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten. …weiterlesen
Die englische Kunst steht nicht allzu oft im Mittelpunkt einer Ausstellung – die Insel bleibt auch da vielleicht gern unter sich oder mit sich allein, was sich allerdings bei so bedeutenden Künstlern wie Henry Moore – um bei der Bildhauerei zu bleiben – nur schwer einhalten lässt: Wie kaum ein anderer nach ihm und allenfalls Auguste Rodin vor ihm (wenn auch gemeinsam mit Alberto Giacometti) hat Moore die Geschichte der Plastik nachhaltig beeinflusst. …weiterlesen
In New York City sieht man sich einer Unmenge von Museen und Galerien gegenüber, die man niemals in einer Urlaubswoche bewältigen könnte. Am besten informiert man sich vorab im TimeOut-Magazin, was gerade wo zu sehen ist. …weiterlesen
Seit den späten 70er Jahren vertritt der amerikanische Maler Mark Tansey im Vergleich zu seinen Malerkollegen eine sehr eigenwillige künstlerische Position: Er arbeitet im Medium der darstellenden Malerei, die im Prinzip der klassischen Bildkomposition verpflichtet ist und schafft mittels einer differenzierten Symbolik und Motivik komplexe Bildgeschehen. Viele Figuren in seinen Gemälden sind Portraits zeitgenössischer Geistesgrößen, die in beziehungsreichen Konstellationen in stumme Dialoge treten. …weiterlesen
Immer schon haben Träume vom harmonischen Zusammenleben mit dem unberechenbaren Element Wasser die Phantasie der Menschen beflügelt, sei es Atlantis, platonische Urmutter aller Utopien, sei es der biblische Mythos von der Arche Noah, seien es die Abenteuer von Kapitän Nemo, dem ersten U-Boot Kommandanten der Literaturgeschichte. Trotz ökologischer Katastrophen symbolisiert Wasser, wie Felix Flesche und Christian Burchard in der Einleitung ihres Bildbandes schreiben, „den Traum vom Leben in symbiotischer Beziehung mit der Natur, viel enger, als es jemals auf trockenem Boden möglich sein könnte“. Die beiden Autoren sind bekennende Wasser-Fans, die nach eigenen Angaben viele Jahre an Gewässerrändern gelebt haben, und die Faszination für den Gegenstand teilt sich auch auf allen Seiten des vorliegenden Buches mit – mehr noch, sie steckt an. …weiterlesen
Gerne nimmt man fernab der großen Kunststädte Weltkunst in Empfang: Balingen und Tübingen machen es (für den süddeutschen Raum) seit Jahren vor, dass einzigartige Kunstschätze ihren Weg auch in die museale Provinz finden. Freilich, in Tübingen war zumindest schon immer der Weltgeist zu Hause, und so fügt sich die hohe Kunst gut ins Stadtbild rund um die dortige Kunsthalle. …weiterlesen
Will man in die Bildwelt Carl Spitzwegs eintauchen, bot sich bislang der Griff zu einem Bildband an. Nun gibt es eine Alternative, die auf weitaus kurzweiligere Art und Weise in das Werk des beliebten Biedermeier-Malers einführt. …weiterlesen
„Über dem steilen Felsenweg/ geht langsam die Sonne auf./ Überall duften Pflaumenzweige.“ So beschrieb einst der große japanische Dichter Matsuo Basho die morgendliche Stimmung im Land der aufgehenden Sonne. …weiterlesen
Nun ist es endlich geschafft. Das „MARTa Herford“, so der offizielle Name, wurde am 9. Mai 2005 der Öffentlichkeit übergeben. Bis dahin war es ein langer, bis Weilen „back“-steiniger Weg. …weiterlesen
Die Arbeit eines Kurators ist gar nicht so einfach. Schnell den eigenen Bildfundus durchgehen: Ist ein Bild dabei, das zum Ausstellungsthema „Babel ist überall“ passt? Mist! – Warum habe ich bloß kein Bild, das einen Turm zeigt? Jetzt hilft nur noch Kreativität weiter: Aber wie erkläre ich meinen Mitspielern, dass ein Blumenstillleben unbedingt in diese Ausstellung muss? Werden sie es mir abkaufen, wenn ich ihnen erkläre, dass mein Bild einen ruhigen Gegenpol zur babylonischen Sprachverwirrung darstellt? …weiterlesen
Mit der Künstlergruppe Brücke gründete sich am 7. Juni 1905 eine der Keimzellen der Moderne in Deutschland. Den als erstarrt und blutleer empfundenen akademischen Konsens wollte sie aufbrechen, mit neuen Themen und roher unverfälschter Ausdruckskraft. In der Berliner Nationalgalerie eröffnete auf den Tag genau 100 Jahre später eine Großausstellung, die diese schöpferische Aufbruchsstimmung kraftvoll und authentisch wieder aufleben lässt. …weiterlesen
Das Buchprojekt „Erwin Wurm. I Love My Time, I Don’t Like My Time” entstand anlässlich der ersten großen Wurm-Retrospektive in den USA, stellt vom Anspruch jedoch wesentlich mehr dar als nur einen Ausstellungskatalog, da man in der Publikation auch Bildmaterial aufnahm, das in der Ausstellung nicht berücksichtigt werden konnte. So entstand eine großangelegte Anthologie, die sich mit dem Schaffen Wurms während der letzten 15 Jahre beschäftigt, eine regelrechte „Wurm Encyclopedia“, wie sie Kurator René de Guzman im Vorwort bezeichnet. …weiterlesen
George Grosz wusste zu berichten, dass man „damals gelegentlich den unartigen Kindern (drohte): Du ich sag’s dem Nolde, der holt dich sofort ab und schmiert dich auf die Leinwand“. …weiterlesen
Dass Picasso unermüdlich alle Techniken ausprobierte, ist bekannt. Seine Linolschnitte allerdings stehen oft im Abseits – zu Unrecht, denn es war neben Karl Rössing und dessen Schüler Robert Förch, die sich etwa zeitgleich nahezu ausschließlich dem Linolschnitt widmeten, eben kein Geringerer als Pablo Picasso, der diese Variante des Hochdrucks Mitte des 20. Jahrhunderts salonfähig gemacht hat, mit nachhaltiger Wirkung, wie nicht zuletzt die seit Jahren gepflegten Ausstellungen in Bietigheim-Bissingen zeigen. …weiterlesen
Natur und Kunst standen immer in einer unvereinbaren Konkurrenz zueinander – wenn sie aber doch einmal in ein Wechselverhältnis treten, weitet sich das Blickfeld zum französischen oder englischen Garten, zur „grünen Lunge“ oder aber zum Park: Natur verwandelt sich in eine von Menschenhand gestaltete Landschaft, und die Kunst macht sich zum Adoptivkind der Natur – Paradies, Utopie und Abenteuer in einem. …weiterlesen
Im vorliegenden Aufsatzband sind eine Reihe von Vorträgen versammelt, die anlässlich des Kongresses „Bildwissenschaft zwischen Reflexion und Anwendung“ (24.-28. September 2004 an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg) gehalten wurden und deren Themen die Dimensionen der Bildwissenschaft ebenso ausloten wie auch ihre Umsetzung und Anwendung am konkreten Bild. …weiterlesen
Die Karlsruher Künstler der Initiative „Kunst an der Plakatwand“ wollen zur unvermittelten Kunstbegegnung animieren und treten dabei in den wagemutigen Wettstreit zu Werbebotschaften. …weiterlesen
Bereits hundert Meter vor der Einfahrt auf das ehemalige Industriegelände Pfaff, dass jetzt in den Händen der RaumFabrik-Investoren ist, liegt Kunst in der Luft. Warum sonst würde sich ein Hotel nach der berühmten expressionistischen Künstlergruppe „Der blaue Reiter“ nennen? …weiterlesen
Das künstlerische Schaffen Helmut Wetters (*1949) bewegt sich zwischen Figuration und Abstraktion. – Hatte er während seiner Ausbildung bei Peter Dreher noch vor allem Porträts und Stillleben, die meist banale Alltagsgegenstände zeigten, realistisch nüchtern gemalt, so setzen sich seine aktuellen, ungegenständlichen Arbeiten mit der Malerei als solcher, vor allem mit der Farbe und ihrer Materialität auseinander. …weiterlesen
Helmut Wetter wurde 1949 in Meßkirch geboren und begann im Jahr 1970 ein Studium der Mathematik und Physik in Freiburg im Breisgau. Nach einem Wechsel 1971 an die Staatliche Akademie der Bildenden Künste in Freiburg und Karlsruhe studierte er bei Prof. Peter Dreher, außerdem vier Semester Kunstgeschichte an der Universität Karlsruhe (TH). …weiterlesen
Was hat eine Mohnblüte mit der Parole „Go West“ zu tun? Eigentlich nichts. Sabine Brand Scheffel richtet sich mit ihrem Beitrag nicht nach dem Motto das die Künstlergruppe „Kunst an der Plakatwand“ für ihre Ausstellung gewählt hat. …weiterlesen
Bei 34 Grad im Schatten steigen wir aus der S-Bahn und betreten den heißen Asphalt. Wir befinden uns zwischen Autobahn und der Peripherie von Durlach. An den alten Industriegebäude, die die Straße säumen, findet sich keinerlei Hinweise auf eine Kunstausstellung, die hier irgendwo sein soll. …weiterlesen
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In bester Sonntagslaune präsentieren sich die großen Plakatwände auf der Hildapromenade den vorbeikommenden Ausflüglern. Am Sonntag den 3. Juli 2005 allerdings, ziehen kleine rot-grüne Plakate am Rande des Grünstreifens der Nördlichen Hildapromenade die Aufmerksamkeit einiger Passanten auf sich. Kleine Plakate an weißen Briefkästen laden dazu ein, Gast im Hause zu sein. …weiterlesen
Vorstellung eines Katalogs: „Freiraum“ – Kunst an der Plakatwand …weiterlesen
„Auseinandersetzung mit der vielschichtigen Erscheinung der „Bildenden Kunst“. Das Befassen mit künstlerischen Arbeitsweisen und Problemlösungen, hin zu einer eigenständigen, künstlerischen Aussage.“ …weiterlesen
„Ich hab mir einen Stein genommen und geschaut, was drin ist. Hab eine Woche geklopft, aber nichts gefunden.“ …weiterlesen
„Ich habe die Kunstgeschichte selbst durchgemacht“ – mit diesen Worten beschreibt die Karlsruher Künstlerin Angela Junk-Eichhorn ihr künstlerisches Schaffen, das sich im Spannungsfeld von abstrahierender und figurativer Malerei entfaltet. …weiterlesen
Begrenzt von einer Efeuüberwucherten Mauer wartet der Garten darauf, bestellt zu werden. Der Spielplan besteht zu Beginn aus 49 Landschaftskärtchen, die unterschiedliche Werte haben: Rasen (3 Punkte), Büsche und Sträucher (2 Punkte), felsiges Geröll (1 Punkt). Einen Schlossgarten stellt man sich freilich anders vor: Terrassen und Blumenbeete wollen angelegt sein, ein kleiner Teich und ein Springbrunnen würden sich auch nicht schlecht machen. …weiterlesen
Kunst hat ihren Preis - für Matisse muss man tief in die Tasche greifen …weiterlesen
Zum ersten Mal begegnen sie uns im Kunstunterricht an der Schule. Und im Kunstgeschichts- oder Architekturstudium führt absolut kein Weg an ihnen vorbei. …weiterlesen
In „Bildlichkeit. Navigationen durch das Repertoire des Sichtbaren“ berichtet Manfred Faßler über neue Instrumente und Strategien des Sichtbarmachens. Davon ausgehend, dass nie zuvor das Visuelle den Menschen so allgegenwärtig tangiert habe, untersucht Faßler die verschiedenen Formen sichtbarer Medien und ihren Einfluss auf die Lebenswelt. …weiterlesen
Strahlend steht der Regenbogen über der Geest, der Bohlenweg führt tief ins Moor und langsam wandert der Blick über Berge und Hügel an die Küste. Hinter jeder der bogenförmig aufgestellten Landschaftsdarstellungen verbergen sich archäologische Sensationen, denn die Exponate aus 400.000 Jahren niedersächsischer Geschichte wurden zum Teil noch nie gezeigt. …weiterlesen
Geduld und ein scharfes Auge zeichnen einen guten Archäologen aus, lernen wir aus dem Spiel „Troja“. …weiterlesen
Gero Gries hat sich gänzlich dem künstlerischen Schaffen am Rechner verschrieben. Seine großformatigen präzise ausgeführten Interieur- und Portraitdarstellungen sind zum Zweck idealer Überhöhung stark typisiert. Waren seine Raumansichten ohne Ausnahme menschenleer, so nähert sich Gries seit 2004 der menschlichen Figur an. …weiterlesen
Es lebe die Vielfalt! Freilich, die beiden Gmünder Ausstellungen mit Werken von Jakob Wilhelm Fehrle (1884–1974) und Thomas Raschke (1961) haben nichts miteinander gemeinsam: Der ältere Bildhauer, Fehrle, gehört einer Künstlergeneration an, die ungeachtet aller gewagter Blicke über die Grenzen des Gegenständlichen hinweg der klassischen Darstellung verpflichtet blieb und sich sogar mit der fragwürdigen Ästhetik des Nationalsozialismus arrangieren konnte. …weiterlesen
Gegensätze ziehen sich an, weiß der Volksmund – warum auch nicht in der Kunst. Und über den Gemeinplatz hinausgehend muss man immer wieder betonen – etwa gegenüber denjenigen, die in der modernen Kunst den Untergang des Abendlandes sehen –: Nie war die Kunst vielfältiger, facettenreicher als im 20. Jahrhundert. …weiterlesen
Nach landläufiger Auffassung stellen Industrie- und Gewerbebau keinen erhaltenswerten Bestand dar, und das, obwohl der Einfluss von Fabrikgebäuden und anderen Ingenieurbauten auf die Entwicklung der modernen Architektur außer Frage steht – man denke nur an die diesbezüglichen Ikonen, deren Fotos in unzähligen Architekturbüchern vertreten sind. In den letzten Jahrzehnten hat sich auch der Denkmalschutz verstärkt um die Industriearchitektur bemüht und historische Anlagen unter Schutz gestellt; einige davon stiegen sogar in den Rang des UNESCO-Weltkulturerbes auf. Dennoch, folgt man den Autoren der vorliegenden Forschungsstudie, betrifft die Unterschutzstellung nur einen verschwindend geringen Anteil zwischen 0,25 – 0,5% aller Industrieanlagen. …weiterlesen
Mit Thomas Fackler hat der Prestel-Verlag einen erfahrenen Herausgeber für das Prestel Architekturspiel gefunden, der in der Spieleszene für seine interessanten und einfallsreichen Spielabläufe bekannt ist. …weiterlesen
Der Prestel Verlag hat in der Sparte der Kunstbrettspiele viele erfolgreiche Formate entwickelt, mit denen auf spielerische Art Wissen über Kunst und Architektur vermittelt werden soll. …weiterlesen
Mit rund 130 grafischen Arbeiten präsentiert die Karlsruher Kunsthalle eine umfassende Ausstellung über das Schaffen Max Beckmanns zwischen dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs und des Stilwandels Mitte der 1920er-Jahre. Da Beckmann sich um 1925 auch mehr der Malerei zu- und von der Grafik abwendet, wird hier auch weniger ein bloßer Ausschnitt aus dem Werk, sondern ein Überblick über das im wesentlichen frühe grafische Schaffen gezeigt. …weiterlesen
Das Kölner Museum Schnütgen präsentiert derzeit die von der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz konzipierte und realisierte Ausstellung „Aderlass und Seelentrost“. In Berlin und anschließend in Nürnberg hatten 200.000 Besucher ihr Interesse bekundet. (Der alle wissenschaftlichen Ansprüche erfüllende Katalog zur Ausstellung ist im Portal Kunstgeschichte bereits von Katharina Glanz besprochen worden.) …weiterlesen
Pompeji. Die Stunden des Untergangs. 24. August 79. n.Chr. …weiterlesen
Die Augen und den Mund weit aufgerissen, das Entsetzen im Gesicht – der Kolchos des Mädchen aus Oplontis lässt den Betrachter die letzten Sekunden „hautnah“ nach empfinden. Und das ist auch der Focus der Ausstellung – die Hinwendung an die Opfer. …weiterlesen
Der Gebäudekomplex der Ecole des Beaux-Arts an der Rue Bonaparte, der heute noch die Sektionen der Malerei, Skulptur und Gravur beherbergt, ist ein kompliziertes Gefüge an Bauten aus verschiedenen Jahrhunderten und hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Die Glanzzeit der Institution lag im 19. Jahrhundert, als sie sich die berühmteste Kunstschule Europas rühmen durfte und sogar einer eigenen Architekturrichtung ihren Namen gab. Vor diesem geschichtlichen Hintergrund ist es ein interessantes Unternehmen, den Baukomplex der Schule selbst in Augenschein zu nehmen. …weiterlesen
Das neue Museum, das Richard Meier für die Sammlung Frieder Burda gebaut hat, ist samt der Sammlung selbst Ausdruck der Zuwendung und Partnerschaft. Man mag stutzen über den Euphemismus dieses Satzes, doch selbst nach wiederholtem Drüberlesen bleibt er im Sinn. …weiterlesen
Häufig sind es Kleinigkeiten, die einen großen Wurf nach sich ziehen: 50 Jahre ist es her, da zeigte das Museum Morsbroich drei Bilder von Robert Motherwell (1915–1991), die allerdings in der Gemeinschaftsausstellung »Internationale Sezession 1954« unter anderem auftauchten. …weiterlesen
André Masson (1896–1987) lässt sich in keine Schublade zwängen – allenfalls der Surrealismus (anfangs in kubistischer und in Cèzannes, später in informeller Nachbarschaft) bot eine gewisse Konstante im kraftvoll-faszinierenden Schaffen des Künstlers. …weiterlesen
Am 20.11.2004 wurde die neue Heimstätte des legendären MoMA in New York feierlich wieder eröffnet. Nicht ohne Grund wurde das Datum gewählt: Das MoMA ist gleichzeitig (am 8.11.) 75 Jahre alt geworden, aber alles andere als angestaubt. Der jüngst abgeschlossene Um- und Erweiterungsbau des japanischen Architekten Yoshio Taniguchi ist der architektonisch wohl markanteste Einschnitt in der Baugeschichte dieses Museums. …weiterlesen
Nach der Flucht aus ihrer brennenden Wohnung auf der Île Saint-Louis in Paris wurde die junge Bénédicte Vincens nie wieder gesehen. Die Geschichte ihres Verschwindens spielt auch in jenen Räumen des Centre Pompidou in Paris, wo Bénédicte als Aufseherin gearbeitet hatte. Sophie Calle recherchiert in ihrer Arbeit “Une jeune femme disparaît“ („Eine Frau verschwindet“) das Leben der jungen Frau, die es geliebt hatte, das Verhalten der Museumsbesucher zu beobachten. …weiterlesen
“Was macht eine Kultur mit eigener Identität aus?“ fragt der 1958 in Argentinien geborene Fotograf Marcos López in seinem Manifest von Caracas, ausgestellt zusammen mit zahlreichen Farbfotografien im Instituto Cervantes Berlin. …weiterlesen
Auch fernab der großen Kunstzentren – zudem in einem Museum, das man eher mit den Glanzlichtern der Technikgeschichte in Verbindung bringt als mit der Kunstgeschichte – lassen sich noch große Bild-Entdeckungen machen. …weiterlesen
Eine ungewöhnliche wie viel versprechende Form der Konfrontation wird derzeit im Deutschen Guggenheim in Berlin erprobt: Arbeiten von Künstlern unterschiedlicher Epochen und Gattungen, ausgewählt von zwei Kuratoren aus verschiedenen Sammlungen, sind dort für die Dauer einer Ausstellung gegenübergestellt zur wechselseitigen Erhellung. …weiterlesen
Manet, der Großstadt-Dandy, hat seine Motive nur selten außerhalb des Pariser Stadtlebens gesucht. Die wohl bekannteste Ausnahme ist das „Frühstück im Grünen“, welches im Bois du Bologne situiert ist. Des Öfteren hat Manet sich aber auch vom Meer inspirieren lassen. Das Van Gogh Museum in Amsterdam zeigt nun bis September rund 30 seiner maritimen Gemälde. …weiterlesen
Diese Ausstellung basiert auf der Sammlung von Margrit und Bernhard Sprengel, die damit die erste bedeutende Sammlung der Werke dieses Ausnahmekünstlers begründeten. …weiterlesen
Naiv, poetisch, kindlich, träumerisch und doch aufrüttelnd, in die Tiefe gehend – dies sind meine Notizen, die ich mir während des Rundganges durch die hellen Räumlichkeiten der Galerie im Jenaer Stadtmuseum machte. …weiterlesen
Sie musste die Idee eines Hauses als Metapher verwerfen …weiterlesen
Fährt man auf der Autobahn von Bayreuth kommend in Richtung Bamberg, bietet sich plötzlich zur Linken ein Blick auf ein kastellartiges Schloss mit vier Ecktürmen. Die Frage tut sich auf: Was ist das? Zunächst keinerlei Hinweisschild, aber dennoch der Drang, am Autobahnkreuz Richtung Nürnberg zu fahren und die nächste Ausfahrt zu nehmen und diese Anlage näher in Augenschein zu nehmen. Aha, Schloss Seehof bei Memmelsdorf. …weiterlesen