Buchstäblich um Leben und Tod geht es in »Das Antlitz der Agonie«, nämlich um das Gesicht eines zwischen Leben und Tod schwebenden Menschen. Silke Kurths gewichtige Studie behandelt ein eigentlich kultur- und sittengeschichtliches Thema mit den Methoden der Kunstgeschichte, wenn sie Bilder von Bestrafungen aus der Zeit zwischen dem Ende des 16. und der Mitte des 17. Jahrhunderts sorgfältigen Analysen unterwirft. Vielleicht niemals zuvor wurde mit so gnadenloser Härte und sinnloser Grausamkeit gestraft wie in jener Zeit, und davon legen die Bilder ebenso Zeugnis ab wie von dem Wandel in dem Bild der Person: immer mehr tritt der leidende Mensch hinter dem gepeinigten Scheusal hervor. Stefan Diebitz hat den anregenden Band gelesen. …weiterlesen
Um sich dem Mittelalter zu nähern und in der Betrachtung dieses für uns so fernen Zeitalters nicht auf tradierte und einseitige Deutungsmuster zurückgreifen zu müssen, die diese Epoche wahlweise in Bildern von mutigen Rittern und tugendhaften Damen, oder blutrünstigen Kreuzzüglern und Inquisitoren erscheinen lassen, ist das immer wieder geforderte interdisziplinäre Vorgehen und die Hinwendung zu den Quellen eine praktikable Methode. So empfiehlt es sich auch für Kunsthistoriker, einen Blick über den eigenen Tellerrand zu werfen und germanistische Positionen zu rezipieren. Eine gute Möglichkeit dazu bietet die neue Untersuchung Horst Wenzels, Professor für ältere deutsche Literatur an der Berliner Humboldt-Universität. Auf gut 300 Seiten stellt Wenzel systematisch geordnet in zehn Kapiteln die wichtigsten Merkmale der Visualität im Mittelalter zusammen. Zwar widmet sich ein großer Teil dessen den verschiedenen Modi der Thematisierung von Sichtbarkeit innerhalb von Texten selber, Wenzel versäumt es jedoch nicht, auch die bildliche Kultur des Mittelalters in den Handschriften zu betrachten und diese beiden Teile in einen Bezug zueinander zu setzen. Unser Rezensent Jan Hillgärtner hat das Buch für PKG gelesen. …weiterlesen
Mit »Die Sprache des Comics« setzt Ole Frahm sich auf 400 Seiten mit dem zwielichtigen Phänomen – als welches der Comic in der Wissenschaft de facto immer noch wahrgenommen wird – intensiv auseinander. Dabei legt er eine Ästhetik des Comics vor, die sich alles andere als „theorielastig“ liest, möglicherweise deshalb, weil der Autor »die Sprache des Comics als Zukunft des Lachens« verstanden wissen möchte. Verena Paul hat für Sie den reich bebilderten Band gelesen und war von der spannend gestalteten Informationsvermittlung, den mit zahlreichen Beispielen unterlegten, sprachlich pointierten Analysen Frahms begeistert. …weiterlesen
Dass die Glanzzeit des Seestücks im Goldenen Zeitalter der Niederlande nicht aus dem Nichts kommt, sondern seine vielfältigen wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Gründe hatte, zeigt der Katalog zur Hamburger Ausstellung »Segeln, was das Zeug hält!«, der der Eröffnung mit kleiner Verspätung folgt. Das Buch enthält eine Reihe aufschlussreicher Aufsätze, die Stefan Diebitz für Sie gelesen hat. …weiterlesen
Günter Baumann macht mit dieser Buchbesprechung auf die "Open Tuinen Dagen" aufmerksam, die vom 18. bis 20. Juni 2010 stattfinden. In diesem Zeitraum öffnen rund 30 Grachtengärten in Amsterdam ihre Tore für das Publikum, ein Geheimtipp, der in diesem Buch durch die Fotografien von Sabine Mey-Gordeyns auch dem breiten Publikum erschlossen wird. …weiterlesen
Hans Belting vereint in seinem neuen Buch drei monographische Essays unter einer gemeinsamen Fragestellung: der Frage nach einer Perspektive nach dem Ende der Perspektive in der modernen Kunst. Beispielhaft untersucht er dazu die Werke von Marcel Duchamp, Hiroshi Sugimoto und Jeff Wall. Unsere Autorin Min-Young Jeon hat das Buch für Sie gelesen. …weiterlesen
Der Versuch, in einem Buch das gesamte Spektrum der zeitgenössischen Kunst darzustellen und dabei auch das Schaffen avantgardistisch arbeitender Künstler aus den jeweiligen Werken heraus zu erklären und zu kontextualisieren, ist schwierig und gewagt zugleich. Ob genau dies den beiden Autoren mit dem neuen Kunstlexikon gelungen ist, darüber kann man geteilter Meinung sein. Jedenfalls basiert der vorliegenden Band, der auf gut 250 Seiten von A wie Abramovic bis Z wie Zhang ebendieses Projekt in Angriff nimmt, auf einem strikt statistisch ausgerichtetem Umgang mit der schwierigen Kanonfrage: Was ist konstitutiv für die Kunst der Gegenwart? Unser Autor Jan Hillgärtner hat das Buch gelesen und kommt zu einem kritischen Schluss. …weiterlesen
Der Titel ist Programm: »Verwirrte Sinneseindrücke« - eine Sammlung von Schriften zu Malerei, Fotografie und Naturwissenschaften des schwedischen Dichters und Künstlers August Strindberg (1849-1912) gibt ein assoziatives Allerlei und Vielerlei des Autors wieder, das den Leser auf eine harte Probe stellt. Unsere Autorin Susanne Gierczynski hat das Buch für Sie gelesen. …weiterlesen
Der Band untersucht in 9 Beiträgen die Fähigkeiten und Kompetenzen der spätgotischen Werkmeister, die als Hauptakteure der spätgotischen Baukunst gelten. Sie waren als Planer, Erfinder, Bauhüttenleiter, Ausführende, Berater und Gutachter an den großen Bauwerken der Zeit beteiligt. Daniel Thalheim hat sich mit diesem Berufsstand einmal beschäftigt. …weiterlesen
Vor 40 Jahren, am 27. Januar 1970, starb der Maler Erich Heckel in Radolfzell am Bodensee. Das ist weit weg von seinem sächsischen Geburtsort Döbeln, auch weit weg von den Orten, die ihn berühmt gemacht hatten, Dresden und Berlin. Aber auch innerlich hatte sich der große Expressionist weit von dieser Zeit entfernt. Unser Autor Walter Kayser hat sich mit zwei Publikationen über den "stillen Revolutionär" beschäftigt. …weiterlesen
In seinem schmalen Buch »Die Kunst der Spätantike« schreibt der prominente Historiker Paul Veyne über eine sonst eher stiefmütterlich behandelte Epoche, und er tut es in höchst fesselnder und anregender Weise. Den Gedanken, die spätantike Kunst sei plump und eine bloße Verfallsstufe der antiken, wird man nach der Lektüre ad acta gelegt haben. Unser Autor Stefan Diebitz ist von dem Buch beeindruckt. …weiterlesen
Bay City, Michigan; Vermillion, South Dakota; Lowell, Arkansas; Ashland, Wisconsin – all diese Namen dürften dem deutschen und mit gewisser Wahrscheinlichkeit auch dem amerikanischen Leser nicht viel sagen, John Margolies hingegen verbindet viel mit diesen Orten. In den oft rural gelegenen Plätzen findet er die Motive seiner Fotografien: überdimensional angelegte Werbearchitektur, die häufig in sinnbildlicher Form auf das zu bewerbende Geschäft hinweist. Teekessel, Betontipis, Hühner und sogar ein Flugzeug sind die verstummten Zeugen einer typisch amerikanischen Kultur der Bebauung entlang der Highways. Den im Taschen Verlag neu erschienenen Fotoband hat unser Autor Jan Hillgärtner gelesen. …weiterlesen
Der Identität der in Leonardo da Vincis »Mona Lisa« dargestellten Dame hat der italienische Historiker Roberto Zapperi in Literatur und Archiven nachgeforscht – mit einem überraschenden, für viele Liebhaber dieses Bildes vielleicht enttäuschenden Ergebnis: Die Dame hat es nie gegeben. Stefan Diebitz hat das Buch für PKG gelesen. …weiterlesen
Was die kindgerechten Zeichentrickserien »Heidi«, »Nils Holgerson« und »Sindbad« (alle drei ausgestrahlt ab den 70er bzw. 80er Jahren in ARD und ZDF) gemeinsam haben, dürfte den wenigsten deutschen Zuschauern geläufig sein: Es handelt sich bei ihnen um »Anime«, animierte Filmchen im Stil der Manga, der japanischen Bilder- bzw. Comickultur. Heute, dreißig Jahre später, sind die Mangas aus den Jugendabteilungen der deutschen Buchläden kaum noch wegzudenken, und doch wurde bisher nur ein Bruchteil dessen, was der japanische Manga-Markt bietet, nach Deutschland exportiert. Bei UTB legte nun jüngst Miriam Brunner einen Einführungsband zur komplexen Thematik »Manga« vor und unser Rezensent Lennart Petersen hat für Portal Kunstgeschichte einen Blick darauf geworfen. …weiterlesen
Um Richard Hamann, wahrscheinlich einer der einflussreichsten Kunsthistoriker Deutschlands der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts, ist es seit seinem Tode 1961 nicht ruhig geworden. Allein anhand der drei großen im vergangenen Jahr erschienenen Publikationen lässt sich die Bedeutung erkennen, die dem Professor in Marburg und Berlin und dem Gründer des Bildarchivs Foto Marburg heute zuerkannt wird. In dem von Ruth Heftrig und Bernd Reifenberg herausgegebenen Buch wird der Versuch unternommen, eine in die Geschichte des noch frisch geteilten Deutschlands eingebettete Biografie des kontroversen Wissenschaftlers und Grenzgängers vorzulegen. Unser Rezensent Jan Hillgärtner hat das Buch für PKG gelesen und zeigt sich erstaunt. …weiterlesen
2010 ist ein Caravaggio-Jahr, in dem wir den vierhundertsten Todestag des Malers zum Anlass nehmen, uns etwas näher mit dem großen Italiener auseinander zu setzen. Wie viel Neues man dabei entdecken und lernen kann, zeigt das unbedingt empfehlenswerte Buch von Valeska von Rosen, von dessen differenzierter und weit ausgreifender Argumentation sich Stefan Diebitz fesseln ließ. …weiterlesen
Der Parthenon, der große Tempel auf der Akropolis in Athen, ist für viele Gipfel und Inbegriff des antiken Griechenlands und seiner Baukunst. Er diente im Laufe der Jahrhunderte als Kirche, Moschee und Pulverlager, wurde in die Luft gesprengt und wieder aufgebaut und ist daher nicht von ungefähr der symbolträchtigste Bau des griechischen Altertums. Unsere Autorin Ulrike Schuster hat sich dem Bauwerk für PKG angenommen. …weiterlesen
Nachdem Wolfgang Ullrich in mehreren Büchern die Entleerung des Kunstbegriffs kritisch betrachtet hat, ist er diesmal voll des Lobes - er würdigt die Reproduktion, die häufig eine Weiterentwicklung und Vollendung des Originals ermöglicht. Unsere Autorin Elena Bozhikova hat sich einmal näher mit dem Buch beschäftigt. …weiterlesen
1924 erschien im Münchner Kurt Wolff Verlag ein Buch, das seinen bereits zwölf Jahre zuvor verstorbenen Verfasser endgültig berühmt machen sollte: »Umbra vitae« von Georg Heym. Wesentlichen Anteil an dem Erfolg dieses Buches hatte Ernst Ludwig Kirchner, der die Gedichte mit insgesamt 47 Holzschnitten kongenial illustrierte. Jetzt ist im Reclam-Verlag ein außerordentlich schöner Reprint dieses Buches erschienen, zusammen mit einer schmalen Broschüre, die uns in zwei Beiträgen über die Zusammenstellung der Gedichte durch die ersten Herausgeber sowie über Kirchners Arbeit an den Holzschnitten informiert. Stefan Diebitz hat für PKG das Werk betrachtet. …weiterlesen
»Museumstauglich« oder nicht?! - Welcher Besucher eines Museums darf sich erst genannter Kategorie zuordnen oder muss sich zweiter zugehörig fühlen? Und welchen Anteil hat das Museum daran, dass es als Bildungsstätte sehr eigener Art von einer möglichst weit gestreuten Publikumsschicht wahr- und angenommen wird? Den neu erschienen Sammelband zum Stand des Museumswesens in Deutschland hat für PKG Susanne Gierczynski gelesen. …weiterlesen
Das Erinnern oder das Gedächtnis als Vorgang sukzessiver Ablagerung von Erinnertem - oder als Sedimentation von beharrlich Verdrängtem - in ästhetischer Form darstellbar und somit erlebbar zu machen, kann ein Künstlerleben aus- und erfüllen. Es schöpft sozusagen im entgrenzten Raum der Erinnerung. Die 1943 geborene Künstlerin Sigrid Sigurdsson hat im Modus der »offenen Archive« eine Anlaufstelle für verwaiste Erinnerungen geschaffen - einen Ort für bis dahin still versunkene Memorabilien. Unsere Rezensentin Susanne Gierczynski stellt für PKG die Arbeit Martina Potteks vor. …weiterlesen
Wer sich bei dem Wort ›Museum‹ nur an das gelangweilte Herumschlurfen im Klassenverband durch vitrinengesättigte Flure, Hallen und Säle erinnert fühlt und sich diesem modrigen Bild der Vergangenheitskonservierung am liebsten gleich wieder entziehen möchte, dem sei Olaf Hartungs »Kleine deutsche Museumsgeschichte. Von der Aufklärung bis zum frühen 20. Jahrhundert« ans Herz gelegt: Ein Büchlein, das anschaulich die Dynamik und den ständigen Gegenwartsbezug des Phänomens ›Museum‹ in einem historischen Kurzaufriss darzustellen versteht. Zu diesem Schluss kommt zumindest unser Autor Lennart Petersen, der das Buch für PKG gelesen und rezensiert hat. …weiterlesen
Auf 496 Seiten können Liebhaber alter, prachtvoller Gemäuer und zauberhafter Gärten mit ihren farbentrunkenen Blütenträumen in „Schencks Schlösser & Gärten“ rund 1000 Kulturschätze in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Belgien, Dänemark, Polen, Estland, Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Slowenien entdecken. Neben detaillierten Beschreibungen sowie Informationen zu Öffnungszeiten, Übernachtungen, Veranstaltungen und Festen wird der Kultur- und Reisefreudige besonders durch 1200 qualitativ hochwertige Farbfotografien in den Bann gezogen. Und da machen die 32 angefügten Landkarten gerade Lust, die Tasche zu packen und direkt zu diesen Orten aufzubrechen. Unsere Autorin Verena Paul hat den Kulturführer für PKG angesehen und gelesen. …weiterlesen
»Himmelwärts« lautet der wirklich hübsche Titel der hier von Stefanie Lieb vorgelegten »Geschichte des Kirchenbaus«, welche die Autorin, Dozentin für Kunstgeschichte, von Kapitel I: »Die Anfänge: Spätantike und frühes Christentum« bis hin zu Kapitel VI: »Suche nach Spiritualität: von der frühen Moderne bis heute« chronologisch durchschreitet. Unsere Rezensentin Ursula Siepe hat das Buch gelesen. …weiterlesen
Für den rechtssicheren Umgang mit Kunstwerken ist ein Leitfaden von dem geschäftsführenden Vorstandsmitglied der VG Bild-Kunst herausgebracht worden, der sich hauptberuflich mit dieser wichtigen Materie beschäftigt. Die von Gerhard Pfennig verfasste Einführung behandelt urheberrechtliche, steuerrechtliche und zivilrechtliche Fragen des Kunstschaffens, des Kunsthandels, der privaten und öffentlichen Kunstausstellungen. …weiterlesen
Mit gerade mal 66 Seiten haben wir sicherlich ein schmales Bändchen vorliegen, doch die Beiträge, die im Rahmen eines Praxisseminars der Montag Stiftung Bildende Kunst in der Villa Prieger in Bonn im März 2009 entstanden, haben es wirklich in sich: Neben Essays renommierter Referenten wie Bice Curiger, Chefredakteurin der Kunstzeitung Parkett aus Zürich, Holger Liebs, Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung, Jan Verwoert, der u.a. für die Kunstzeitung frieze schreibt, einem spannenden Diskussionsbeitrag von Noemi Smolik und Julia Voss, die das Pro und Kontra zur Kunstkritik abwägen, beleben Statements der TeilnehmerInnen sowie sechs der von ihnen erstellten Ausstellungskritiken die Publikation. Unsere Rezensentin Verena Paul gibt für PKG einen Einblick in den Reader. …weiterlesen
Wie kommt der Hund zur Schnur und was hat dies alles mit Architektur zu tun? Nur soviel sei an dieser Stelle vorweggenommen: Dass sich die Schnur lediglich mit dem Suffix des „nur“ begnügen müsste, wie es der Titel der neuesten Publikation von Marc Mer nahelegt, stellt eine außerordentliche Untertreibung dar. Ulrike Schuster hat den Faden aufgenommen und für uns das Buch gelesen. …weiterlesen
Es liegen die Bücher zweier Autoren zur mittelalterlichen Kunst mit einem je eigenen Fokus auf die Stadt Köln vor: Zum einen von Brigitte Corley, eine in London promovierte und in England lehrende Kunsthistorikerin mit besonderem Forschungsinteresse an spätmittelalterlicher deutscher Malerei. Zum anderen von Anton Legner, der von 1970 bis 1990 Direktor des Kölner Schnütgen-Museums war und sich mit Publikationen zur (Sakral-)Kunst des Rheinlands auch in der breiteren Öffentlichkeit einen ausgezeichneten Namen gemacht hat. Beide Bücher hat Franz Siepe für PKG besprochen und miteinander verglichen. …weiterlesen
Wissenschaftlicher Höhepunkt der Feierlichkeiten anlässlich des 150. Geburtstags Max Klingers im Jahr 2007 war die Tagung „Max Klinger – Wege zur Neubewertung“ in dessen Heimatstadt Leipzig. Die zentralen Beiträge dieser Tagung versammelt jetzt der erste Band der Schriften des Freundeskreises Max Klinger e. V. und dokumentiert damit zugleich den aktuellen Stand der Klinger-Forschung. Unsere Rezensentin Katharina Glanz gibt einen Einblick in den Tagungsband. …weiterlesen
Gemeinhin gilt die Beschäftigung mit Münzen und Medaillen als ein eher abgeschottetes Liebhabergebiet. Ulrich Pfisterer, der seine Publikation ursprünglich als Habilitationsschrift am Fachbereich für Kulturgeschichte und Kulturkunde an der Universität Hamburg vorlegte, ist sich der Problematik durchaus bewusst. Er wagt es sogar, in diesem Zusammenhang Alfred Lichtwark zu zitieren, der einst rund heraus behauptete: „Ein Gähnen pflegt den deutschen Kunstfreund anzuwandeln, wenn er an die moderne Medaille erinnert wird“. Ulrike Schuster hat dieses interessante Buch für PKG gelesen. …weiterlesen
Die Neuroästhetik ist eine sehr junge Wissenschaft, die in den letzten Jahren immer mehr Anhänger gefunden hat. Ihre Aufgabe besteht darin, unterschiedliche Felder miteinander zu verknüpfen, um zu neuen Ergebnissen zu gelangen. Es geht dabei um die Neurowissenschaft, die Kunst und die Philosophie. …weiterlesen
Am 18. Juli begehen wir den vierhundertsten Todestag Michelangelo Merisis, der sich selbst Caravaggio nannte und bis heute nicht allein durch die außerordentliche malerische Qualität seiner Werke, sondern auch durch deren Drastik fasziniert. Und durch sein Leben. Er galt und gilt wohl noch heute als liederlicher Bube, sogar als Mörder, und die Kritik seiner Gemälde wirft Leben und Werk nur zu gern zusammen. Jetzt erscheinen anlässlich seines Todestages gleich mehrere hochwertige Bücher über ihn, die solche Urteile zurechtrücken können. Stefan Diebitz hat für uns die hervorragende Monografie von Sybille Ebert-Schifferer gelesen. …weiterlesen
Das Werk eines Künstlers wie Albrecht Dürer lässt sich unter vielen Aspekten betrachten und es ist vielleicht keine schlechte Idee, einen bislang zu wenig beachteten Aspekt in den Mittelpunkt einer Monografie zu stellen. Manfred Krüger kommt es auf den Mystiker Dürer an. Er sieht das künstlerische Werk Dürers in der Spannung zwischen mystischer Selbsterkenntnis als Christussuche und der Hinwendung zur Welt. „In dieser Spannung liegt das Geheimnis seiner Kunst.“ Stefan Diebitz hat für uns das im Verlag Freies Geistesleben erschienene Buch gelesen. …weiterlesen
„Der Bursche“, befand Thomas Mann in »Bruder Hitler«, „ist eine Katastrophe; das ist kein Grund, ihn als Charakter und Schicksal nicht interessant zu finden.“ Das ist wohl wahr, auch heute noch. Gehört es nicht zu den größten Rätseln der jüngeren Geschichte, dass ein Adolf Hitler so großen und suggestiven Einfluss auf die Menschen seiner Zeit besitzen konnte? Für uns Nachgeborene ist er eine Art Dämon mit teils lächerlichen Zügen, aber für viele Menschen zwischen 1920 und 1945 war er ein Heilsbringer – absolut unverständlich aus heutiger Sicht und ein großes Rätsel. Jetzt hat Birgit Schwarz eine Untersuchung vorgelegt, in der sie den unbedingten Glauben an sein künstlerisches Genie sowohl für Hitlers Selbstgefühl wie für die Bewunderung der Massen verantwortlich macht. Unser Rezensent Stefan Diebitz findet die ausgewogene, vielschichtige und sorgfältige Untersuchung in jeder Hinsicht überzeugend. …weiterlesen
Nicht zuletzt deshalb, weil Adolf Hitler sich selbst als Künstler verstand, wird der Nationalsozialismus immer wieder mit bildender Kunst in Verbindung gebracht. Allerdings nicht mit wirklich bedeutender Kunst – Arnold Brekers monumentale Plastiken, die maßlosen Städtebauprojekte eines Albert Speer oder der feierliche Kitsch des »Reichsschamhaarmalers« Adolf Ziegler sind vielleicht nicht vergessen, aber respektiert werden sie schon lange nicht mehr. Fast ganz vergessen ist der Professor für monumentale Malerei, Werner Peiner, und mit ihm die auf ihn und seine Person zugeschnittene Malerschule in der Eifel, deren Geschichte Nikola Doll erzählt. Der preußische Ministerpräsident – auch er ein Freund der schönen Künste – bestritt den Etat der Schule aus öffentlichen Mitteln und ließ sie in der ihm eigenen stillen Bescheidenheit die »Hermann Göring-Meisterschule« nennen. Stefan Diebitz hat für uns das Buch gelesen. …weiterlesen
Es gibt in manchen Kunstzeitschriften die schöne Rubrik, für die ein Redakteur seiner subjektiven Suchfreude freien Lauf lassen kann: über die großen Unbekannten, über die Künstler, die »uns« aufgefallen sind usw. Noch besser ist es, wenn diese Geheimtipps nicht wirklich welche sind und eine Ausstellung oder ein Katalog greifbar sind. Der gebürtige Wiener Norbert Fleischmann ist ein solcher Kandidat, der eine solide, wenn auch nicht gerade ausufernde Ausstellungstätigkeit sowie einige Publikationen vorweisen kann, die bibliophile Qualitäten, aber leider nicht immer eine ISBN haben. Eine Empfehlung von Günter Baumann. …weiterlesen
Es ist gelungen! Die zeitgenössische Skulpturenlandschaft öffnet ihre Pforten und gewährt endlich Ein- und Überblick in ihre Methoden und Praktiken. Von der ephemeren Materialität des Haselnusspollen bis zur nahezu unzerstörbaren Steinskulptur, vom traditionsreichen marmornen figurativen Akt bis zum selbst gestrickten Objekt - die zeitgenössische Skulptur kennt keine Grenzen. …weiterlesen
Daniel Thalheim hat für PKG diese Monografie über Rudolf Fränkel gelesen und gibt einen Einblick in das "Neue Bauen". …weiterlesen
„Bisher wurde die Geschichte der Grabmale fast nur anhand jener großartigen Kunstwerke abgehandelt, die für Päpste, Kaiser und Könige, Herrscher und Fürsten und anderer hochgestellte Persönlichkeiten aufgestellt worden sind.“ – So schreibt Barbara Leisner, Mitherausgeberin und –autorin des vorliegenden Sammelbandes, in ihrem kurzen einleitenden Statement. Die Publikation der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal hat sich hingegen der Erforschung der ungenannten Masse verschrieben. Schließlich sind es die kleinen Einzelgrabmale, die als Kollektiv der Erinnerungszeichen dem Friedhof sein charakteristisches Erscheinungsbild geben. Dennoch sind sie erst in der jüngsten Zeit in den Fokus der Forschung gerückt – bezeichnenderweise zu einem Zeitpunkt, wo sich ein tiefgreifender Wandel in der Grabkultur abzeichnet. Ulrike Schuster hat dieses Buch für PKG gelesen. …weiterlesen
Die aus einer Habilitationsschrift an der TU München hervorgegangene Arbeit von Monika Melters hat die Genese und Entwicklung der frühneuzeitlichen Kolossalordnung zum Thema. Die motivgeschichtlich angelegte Arbeit stützt sich einerseits auf die Verbreitung dieses Motivs an Fassaden des Profanbaus in Italien, Frankreich, dem damaligen Reich mit den habsburgischen Erblanden, sowie England und den Niederlanden (S. 20), andererseits auf die zeitgenössische Architekturtheorie. Eine Rezension von Ulrike Seeger. …weiterlesen
Franz Siepe gibt einen Einblick in das neue Nachschlagewerk zur Avantgarde des 20. Jahrhunderts. …weiterlesen
Wer im deutschen Südwesten der Kunst bis in die Provinz hinterherläuft, bekommt schnell den Eindruck, er sei schon da gewesen: Die Rede ist von Günther Wirth, Kunstbuchautor, Kritiker und vor allem Laudator. Günter Baumann wirft einen Blick in die gesammelten Reden zur Kunst. …weiterlesen
Am Karfreitag des Jahres 1207, nur fünf Tage nach seinem glanzvollen Einzug in Magdeburg, musste der neue Bischof Albrecht II. von Käfernburg mit ansehen, wie der alte ottonische Dom in Flammen aufging. Zwei Jahre später legte er selbst den Grundstein für den größten noch im Mittelalter (um 1520) abgeschlossenen Kirchenbau in Deutschland. An die Grundsteinlegung der gewaltigen Kirche erinnert jetzt eine große Landesausstellung, die in zwei schwergewichtigen, reich bebilderten Bänden dokumentiert wird. Unser Rezensent Stefan Diebitz ist beeindruckt. …weiterlesen
»Malerei und Skulptur können in vollständiger Weise nur das sein, was sie tun; wie funktionale Architektur und wie Maschinen beinhaltetet ihr Aussehen, was sie tun.« Nach Clement Greenberg erschöpft sich die Bedeutung von Gemälden und Skulpturen in ihrer visuellen Wahrnehmung. Ihn interessiert das faktische Vorhandene. Metaphysische, psychologische und politische Implikationen lehnt er in der bildenden Kunst ab. …weiterlesen
Über diese Frage diskutieren in der vorliegenden, reich bebilderten Publikation zwölf Museumskuratoren mit ausgewiesener Sachkenntnis und Witz. Nach welchen Kriterien kann in den verschiedenen Disziplinen der zeitgenössischen Kunst Qualität erkannt und schließlich bewertet werden? Verena Paul stellt die Antworten vor. …weiterlesen
Bürgertum und Bürgerlichkeit – der Titel der Publikation ist zugleich Programm. Die Herausgeber, Werner Plumpe und Jörg Lesczenski, wollen damit eine konkrete historische Epoche umschreiben, die man auch als „Aufstieg und Niedergang“ bezeichnen könnte. Es geht um jenen Zeitabschnitt zwischen der Mitte des 19. Jahrhunderts und der Weimarer Republik, als das Bürgertum – und damit ist hier dezidiert in erster Linie die Großbourgeoisie gemeint – die Aristokratie in ihrer Vormachtstellung abgelöst hatte, die Vorreiterrolle in der gesellschaftlichen Entwicklung selbst übernahm und die maßgeblichen Parameter in wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Hinsicht setzte. …weiterlesen
Noch druckfrisch präsentiert der Verlag Klaus Wagenbach die Publikation „Michelangelo“ von Horst Bredekamp, die sich durch einen unkonventionellen, scharf analysierenden Blick auszeichnet. In fünf Essays gelingt dem Autor aus verschiedenen Perspektiven und in einer kristallin geschliffenen Sprache ein neues, spannendes Porträt dieses beeindruckenden Menschen und Künstlers. …weiterlesen
Vom Wohnen und Arbeiten bis zum Essen und Trinken: Drei Publikationen dokumentieren die Bauhauskultur. Mit einer Zeitleiste, Kurzbiografien, originalen Bauhaus-Rezepten und einer Vielzahl von Abbildungen. …weiterlesen
Der erste Teil des Buchtitels klingt zunächst etwas verwirrend, da er den Eindruck einer esoterischen Auseinandersetzung mit dem Bauhaus andeutet, was nicht stimmt. Vielmehr handelt es sich um eine kompakte Zusammenfassung der Konferenz «Die Bauhaus-Moderne und ihre Mythen», die im November 2007 im Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld stattfand. In der Einleitung, die als Resümee des Buchinhalts verstanden werden kann, wird zunächst der hier verwendete Begriff „Mythos“ definiert als eine vom Ereignis abweichende Darstellung und hat also nichts mit Prometheus oder der Theogonie Hesiods zu tun. Die Leitfrage ist vielmehr wie man das Bauhaus heute kritisch würdigen kann. Einen analogen Ansatz verfolgen übrigens auch die Beiträge in Oswalt 2009, so dass es teilweise zu inhaltlichen Überschneidungen der Publikationen kommt. …weiterlesen
Was als Experiment von dem Architekten Walter Gropius 1919 ins Leben gerufen wurde, revolutionierte weltweit das Verständnis von Architektur, Kunst und Design: Das Bauhaus. Welche Künstler steckten hinter der neuen, experimentellen Lehre? Und warum musste das Bauhaus nach nur 14 Jahren schließen? Diesr Band beantwortet nicht nur die Fragen, sondern nimmt den Leser mit zu den einzigartigen Festen, erzählt von unkonventionellen Schülern und avantgardistischen Lehrern und beleuchtet die bewegte Geschichte des Bauhauses an Hand von vielen unveröffentlichten Fotos. …weiterlesen
Eine der bedeutendsten Phasen für die Entwicklung der Kunst, des Kunstgewerbes und der Architektur begann 1919 mit dem »Staatlichen Bauhaus« in Weimar. Das Buch beschreibt Leben und Wirken der berühmten Weimarer Bauhausmeister und die Wirkungsgeschichte des Bauhauses von Weimar bis Chicago. …weiterlesen
Aus Anlass des 90. Gründungsgeburtstags spürt diese Publikation den Themen und der Ästhetik des Bauhauses in der Gegenwart nach. Sie zeigt zwölf der wichtigsten Bauhaus-Gebäude aus der Zeit 1923-1930 und setzt sie in Beziehung zu zeitgenössischen internationalen Arbeiten. Die sensiblen und aufmerksamen Fotografien von Gordon Watkinson stellen formale und inhaltliche Bezüge zwischen den Bauten her und machen so den großen Einfluss deutlich, den das Bauhaus auch heute noch für Gestalter hat. …weiterlesen
Der Titel des Buches klingt vielversprechend, kündigt er doch die Auseinandersetzung mit der Rezeption des Bauhauses bis heute an. …weiterlesen
Die Aufsatzsammlung des Basler Ordinarius Gottfried Boehm stellt ein höchst anspruchsvolles Unternehmen dar, nämlich nichts weniger als den Versuch einer Begründung einer Wissenschaft vom Bild, deren Aufgabe es wäre, die inneren Gesetze des Bildes aufzuzeigen. Unser Rezensent Stefan Diebitz ist von der Qualität der Aufsätze aber nicht ganz überzeugt. …weiterlesen
Während sich viele Studien auf die Epochenschwellen um 1800 bzw. 1900 konzentrieren und daraus oft Erklärungsmuster für das gesamte 19. Jahrhundert ableiten, wurde die Kunstgeschichtsschreibung der universitären Institutionalisierungsphase bisher selten einer ausführlichen Analyse unterzogen. Diese Lücke schließt die vorliegende Publikation, die 2006 als Dissertation an der Philosophischen Fakultät der Humboldt-Universität eingereicht wurde. Im Zentrum der Untersuchung stehen die Inhaber der ersten fest etablierten Universitätslehrstühle für Kunstgeschichte, Anton Springer (1825-1891) und Carl Justi (1832-1912), deren Forschungen von hoher institutionsgeschichtlicher Bedeutung sind. …weiterlesen
Man mag es als löbliches Projekt betrachten, wenn eine städtische Galerie Kindern die Malerei in Buchform näher bringen möchte. Da drückt der geneigte Leser auch ein Auge zu, wenn sich die Werke eines lokalen, recht unbekannten Künstlers (in diesem Fall Fritz Stuckenberg) als roter Faden durch die Publikation ziehen. Dass aber ansonsten kein solcher in „Abenteuer Malerei“ von Bärbel Schönbohm und Wiebke Steinmetz zu erkennen ist, muss als Manko gewertet werden. …weiterlesen
Gleich beim ersten Durchblättern von „Global Icons“ fällt eine wesentliche Stärke des Buches auf. Die Bild- und Künstlerauswahl von Lydia Haustein ist beeindruckend. Die Kunsthistorikerin hat für ihre wissenschaftliche Studie Bilder ausgewählt, die verschiedene Aneignungsprozesse von global präsenten Bildern dokumentieren: Auseinandersetzungen mit westlichen Markenzeichen, ironische Kommentare zur Freiheitsstatue oder der künstlerische Umgang mit 9/11. …weiterlesen
Clara Siewert - eine Weggefährtin und Freundin von Käthe Kollwitz - gehörte zu den wenigen originären weiblichen Künstlerpersönlichkeiten in der Zeit um 1900. In ihrer über 60-jährigen künstlerischen Tätigkeit schuf Clara Siewert eine Vielzahl an Gemälden, Gouachen, Zeichnungen und Druckgrafiken. Daneben war sie auch als Porzellanmalerin, Stoffkünstlerin und Bildhauerin tätig. Einzigartig sind ihre abgründigen Themen, die zwischen Dämonie und Realität angesiedelt sind. Der größte Teil ihrer Kunstwerke wurde jedoch bei dem Luftangriff auf Berlin 1944 zerstört, der auch der Künstlerin das Leben kostete. Durch ihren tragischen Tod gerieten die Künstlerin und ihr Werk lange Zeit in Vergessenheit. …weiterlesen
Es ist in Wahrheit kein leichtes Unterfangen, die Biographie eines Künstlers zu schreiben, über den schon fast alles gesagt wurde. Schon gar nicht, wenn es sich hierbei um Michelangelo handelt, der sich über die Kompetenzen der Kunstgeschichte hinaus schon längst zu einem Phänomen der Alltagskultur entwickelt hat: der Popstar unter den Renaissancegenies, scheinbar verfügbar für jedermann, wenn schon nicht in den Originalen, so in mannigfachen Reproduktionen aller Größen und Preisklassen und in allen Varianten einer blühenden Souvenirindustrie. …weiterlesen
In seinem Buch »Florenz und Bagdad« berichtet Hans Belting von einem folgenschweren Missverständnis, als die Lehre des arabischen Mathematikers Alhazen von Künstlern der Renaissance in die Lehre von der Perspektive umgedeutet wurde. Das ambitionierte Vorhaben erinnert unseren Rezensenten Stefan Diebitz an Oswald Spengler. …weiterlesen
Im Hubertus-Wald-Forum der Hamburger Kunsthalle lief bis Oktober 2008 die überraschend frische und amüsante Ausstellung »Spiegel geheimer Wünsche« mit über 150 Stillleben aus fünf Jahrhunderten, der ein völlig neuer Blick auf eine alte Gattung gelungen ist. Fortgesetzt wurde dies bis zum 12. Juli 2009 in der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen. Da diese Ausstellungen bereits vergangen sind, bleibt nur der Katalog als origineller Zugang zu den Werken bestehen. …weiterlesen
Das Gegenstandslose nach dem Vorbild der amerikanischen abstrakten Malerei war der deutschen Kunst der Nachkriegszeit mehr als willkommen. Eine Generation deutscher Künstler, die den Verzicht auf den Bezug zur jüngsten Vergangenheit nicht hinnehmen wollte, setzte jedoch an die Stelle einer „milden Kondolenzkunst“ eine schockierende, an die jüngste Geschichte Deutschlands gebundene Thematik. Wie in einem Aufschrei formulieren sie, was Werner Spies den ikonografischen Imperativ der deutschen Malerei nennt. Spies geht der Vehemenz der Werke von Anselm Kiefer, Neo Rauch, Jörg Immendorf bis zu Tomi Ungerer nach und fragt, warum dieser deutschen Kunst die Kunstgeschichte und Kritik bis heute mit so großen Vorbehalten und Ressentiments begegnet. …weiterlesen
Das mit vielen Deutungsversuchen behaftete Bild "Die drei Philosophen" von Giorgio da Castelfranco, gen. Giorgione (1478-1510), enthält eine revolutionäre Entdeckung: die Beobachtung der vier großen Jupitermonde 105 Jahre vor Galileo Galilei. …weiterlesen
Für einen normalen Menschen hätte wohl bereits eines der vielen Talente genügt, die Carl Gustav Carus (1789 – 1869) auszeichneten – er war begabter Arzt, schon in jungen Jahren Professor an der Universität und später Leibarzt seines Landesherrn, aber auch ein angesehener Wissenschaftsautor, der mit Goethe korrespondierte, sich in den Chor der romantischen Naturphilosophie als eigenständige Stimme einordnete, den Blutkreislauf der Insekten erforschte, über Geologie und Anatomie publizierte und Briefe über Landschaftsmalerei schrieb. Und er war nicht zuletzt ein großartiger Maler, seinem Freund Caspar David Friedrich in vielem verwandt. Selbst Goethe konnte Carus die Bewunderung für sein enzyklopädisches Wissen und seine breitgestreuten Interessen nicht versagen. Die große Ausstellung in Dresden, wo Carus den größten Teil seines Lebens verbracht hat, muss deshalb fast notwendig ebenso vielseitig und interessant werden wie Carus selbst; und für die damit verbundenen Publikationen gilt das natürlich auch. …weiterlesen
Längst sehen sich auch Museen gezwungen, mit besonderen Angeboten und Leistungen am Wettbewerb der Freizeit- und Bildungslandschaft mit ihren vielfältigen Alternativen teilzunehmen und sich dort zu behaupten. Aufmerksamkeit und Ansehen, Besucherzuspruch und Weiterempfehlung hängen in hohem Maße davon ab, wie tief und nachhaltig ein Museum im Bewusstsein und Gedächtnis der Zielgruppen verankert ist. …weiterlesen
Das monumentale Werk „4900 Farben“ Gerhard Richters bildet das malerische Korrespondenzbild zum Domfenster des Künstlers im Südquerhaus des Kölner Doms. Die vorliegende Publikation, die 2009 im Hatje Cantz Verlag erschienen ist und auf dem Ausstellungskatalog der Londoner Serpentine Gallery basiert, hat sich zur Aufgabe gemacht, beide Werke zu untersuchen und dabei das Augenmerk - so etwa im Beitrag von Benjamin H.D. Buchloh geschehen - auf diagrammatische Abstraktion und zufällige Konstellation der Farbigkeit, besonders des mobilen Werks, zu legen. Mit der Verortung der Farbtafeln im Gesamtwerk Richters demonstriert Birgit Pelzer dem Leser schließlich deren zentrale Bedeutung. …weiterlesen
Paris, 21. August 1911: Während die ganze Stadt unter einer Hitzewelle stöhnt, geschieht im Louvre das Unfassbare: Die Mona Lisa verschwindet. Ebenso unfassbar: Es vergehen vierundzwanzig Stunden, bevor die Abwesenheit der berühmtesten Dame des Hauses bemerkt wird. Rita A. Scotti spürt dem geheimnisvollsten und aufsehenerregendsten Kunstraub in der Geschichte des Louvre nach. …weiterlesen
„Zeiten – Sprünge“ heißt die 2007 im Schnell und Steiner Verlag erschienene Publikation, die Nicola Hille und Monika E. Müller herausgegeben haben. Dieser Titel ist ebenso vieldeutig, wie er offen gehalten ist. „Aspekte von Raum und Zeit in der Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart“ präzisiert der Untertitel und weckt große Erwartungen. …weiterlesen
Das Buch Werner Buschs über Caspar David Friedrich ist gewiss nicht das erste zu diesem Thema, und es bedarf wohl einer Rechtfertigung, mit gut einjähriger Verspätung seine zweite Auflage vorzustellen. Nun denn: Es ist ein sehr, sehr gutes, wichtiges und schönes Buch und deshalb kann seine Besprechung gar nicht zu spät kommen. …weiterlesen
Man weiß nur weniges über das Leben des Andrea Palladio. Obgleich bereits von seinen Zeitgenossen hochgeschätzt, brachte er es zu keinem eigenen Kapitel in den Viten Vasaris, sondern wurde lediglich mit einer ehrenvollen Erwähnung am Rande bedacht. Für seinen Nachruhm sorgte in erster Linie der Architekt selbst, als er 1570 seine „Vier Bücher zur Architektur“ veröffentlichte, vermutlich selbst nicht ahnend, dass er damit die Baukunst der Neuzeit beeinflussen sollte wie kein anderer. …weiterlesen
Parallel zur Ausstellung „Krone und Schleier“, die in der Bundeskunsthalle Bonn und im Ruhrlandmuseum Essen Kunstwerke aus mittelalterlichen Frauenklöstern einem breiten Publikum zugänglich machte, fand im Sommer 2005 ein internationales Kolloquium unter dem Titel „Frauen-Kloster-Kunst: Neue Forschungen zur Kulturgeschichte des Mittelalters“ statt. Ziel dieser Tagung war es, sich mit der Kunstproduktion und -rezeption mittelalterlicher Frauenkonvente eingehend zu beschäftigen. …weiterlesen
Die bisher wenig erforschten Stuttgarter Architekten Heinz (1902-1996) und Bodo Rasch (1903-1995) leisteten mit ihren Papier gebliebenen Hängekonstruktionen einen wichtigen Beitrag zur Hochhausdebatte der 1920er Jahre und nahmen das zugbeanspruchte Bauen der deutschen Nachkriegsmoderne vorweg. In der ersten Monografie über die in einer Lebens- und Arbeitsgemeinschaft verbundenen Pioniere, die sich auf der Stuttgarter Weißenhofsiedlung 1927 auch als Möbeldesigner präsentierten und als Autoren wegweisender Publikationen der zwanziger Jahre hervortraten, werden diese Lücken in der Architekturgeschichte nun gefüllt. …weiterlesen
Der Mann, der “immer nach Komplikationen fischt“ (Zitat von Bazon Brocks Visitenkarte), veranstaltete zu seinem 70. Geburtstag im Jahr 2006 eine Theorie-Rundreise durch elf Museen, Galerien und Theater in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Er nannte seine Reise „Lustmarsch durchs Theoriegelände“ und nutzte sie dazu, seine Theorien noch einmal einzeln als Ausstellung zu manifestieren. Mit dem vorliegenden Buch haben wir das Glück, den „Lustmarsch“, kompakt zu Papier gebracht, immer wieder erleben zu können. Das Theoriegelände als Gedächtnisraum, das Brock in den elf Institutionen für den Marsch vorbereitet hat, wird hier abgeschritten und erläutert. …weiterlesen
Matthias Barth räumt mit dem bekannten Vorurteil auf, dass Romanik und Gotik in Brandenburg gleichbedeutend sind mit kargen Backsteinbauten. …weiterlesen
„Trend ist Trend“ böte sich als Überschrift für die Rezension dieses Nachschlagewerks zur zeitgenössischen Kunst an, das, visuell ansprechend gestaltet, einem Lifestile-Guide ähnelt. Hier erfährt man, wer zwischen 2005 und 2008 in der Gegenwartskunst von sich reden gemacht hat und in den aktuellen Kunstkanon aufgenommen wurde. Die zahlreichen farbigen Abbildungen sowie kurze Beschreibungen ermöglichen einen ersten Einblick in das Oeuvre der 133 renommierten Künstler – mehr aber auch nicht. …weiterlesen
Warum haben niederländische Künstler des 17. Jahrhunderts massenweise Tronien produziert - und warum war die Nachfrage nach diesem neuartigen Bildtypus so hoch? Dagmar Hirschfelders Dissertation wirft Licht auf dieses bisher wenig beachtete Feld der niederländischen Malerei. …weiterlesen
Das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) hat eine aufschlussreiche Studie herausgegeben. Diese Studie, geschrieben von der Autorin Yvette Mutumba, vermittelt einen sehr gut strukturierten Überblick über Ausstellungsprojekte mit zeitgenössischer afrikanischer Kunst, die seit den 70er Jahren in Deutschland kuratiert wurden. …weiterlesen
Diese Neuerscheinung bietet eine umfassende Werkschau des dänischen Installationskünstlers Olafur Eliasson aus den Anfangsjahren seiner Kunstproduktion von 1992 bis 2008. …weiterlesen
Die Publikation „Martin Eder. Der dunkle Grund“, die in diesem Jahr im DuMont Buchverlag erschienen ist, bringt die aufrüttelnden, scharfsichtigen, subtilen, magisch desillusionierenden und grausam ästhetischen Werke des 1968 in Augsburg geborenen Künstlers einem breiten kunstinteressierten Publikum näher. …weiterlesen
Es sind zuweilen die unscheinbarsten Dinge, Alltags- und Allerweltsgegenstände, die noch einen unverstellten Blick ins Leben eines Menschen geben. Ein wahrhaftiges Juwel ist das im Leipziger Verlag Koehler & Amelang erschienene, faksimilierte Adressbüchlein der Frida Kahlo. …weiterlesen
Bereits über ein Jahrzehnt bereist Sven Hoffmann die Welt, um sich mit der Kamera der unglaublichen Vielfalt des Wassers anzunähern. Mit der bildgewaltigen Publikation „Sven Hoffmann. Aqua Globalis“ präsentiert sich ein eindringliches Poem an den „letzten freien Ort auf der Welt“ [Ernest Hemingway], zu dem man am liebsten noch heute aufbrechen möchte. Unsere Autorin Verena Paul hat sich nun auf die Spuren des Aqua Globalis Projektes begeben und sich das Buch einmal näher angesehen. …weiterlesen
Antithetisch lassen sich seit dem 16. Jahrhundert zwei Tendenzen der Malerei beschreiben, eine der Linie und eine der Farbe, eine, die auf der Literarizität, eine andere, die auf der persönlichen Erfahrung gründet. Es ließe sich auch von Intellektualität versus Subjektivität sprechen. Dieser Antithetik und ihren sehr verschlungenen Wegen in Malerei und Druckgraphik folgt Werner Busch in seinem Buch »Das malerische Bild«. Rezensent Stefan Diebitz hat diese empfehlenswerte Neuerscheinung gelesen. …weiterlesen
Die Kölner Künstlerin Dorothee von Windheim begibt sich auf die Suche nach der Grenze zwischen Bild und Ab-Bild. In einer für von Windheim (geboren 1945) richtungweisenden Aktion von 1971/72 bestreicht sie ihr Gesicht mit Eigelb, drückt es in ein Tuch und vergräbt dieses anschließend in der Erde. Erst ein Jahr später gräbt sie die verwitterten Überreste des Abdrucks wieder aus. Ein programmatischer Versuch des Wirklichkeits-Abdrucks und zugleich ein Verweis auf die Unähnlichkeit zwischen Realität und Bild. Mona Mollweide-Siegert zeigt anhand von zwei Werkgruppen, die in den 70er und 80er Jahren entstanden, exemplarisch die für von Windheim maßgeblichen Themen und Fragestellungen auf. …weiterlesen
Dieser Ratgeber gibt Antworten auf die Frage: Was kann ich später mit meinem Studium anfangen? 21 Autoren aus unterschiedlichen Bereichen berichten am Beispiel ihres eigenen Werdegangs über ihre Arbeit und zeigen so mögliche Ausbildungswege und Berufsfelder, auch über die bekannten „klassischen“ Arbeitsbereiche hinaus. Eine Orientierungs- und Entscheidungshilfe für angehende Kultur- und Sozialwissenschaftler, die sich über Zukunftsperspektiven und Arbeitsmöglichkeiten informieren wollen. …weiterlesen
Der bundesdeutsche Kulturbetrieb war im Umbruch. Die Gesetze des Marktes von Angebot und Nachfrage hielten Einzug, so dass der öffentlich geförderte Kulturbetrieb breites Publikumsinteresse generieren und modernen Besucherservice implementieren musste. Diese Umbruchphase brachte eine Abkehr vom Subventionsdenken und eine Hinwendung zum Profitdenken unter Anwendung von Marketing-Know-how mit sich. Sie war Anlass zahlreicher Diskurse, wie der Dritte Kulturpolitische Bundeskongress „publikum.macht.kultur.“ der Kulturpolitischen Gesellschaft 2005 und die vorliegende Kompilation zur Besucherbindung im Kulturbetrieb zeigen. …weiterlesen
Dürers Münchner Selbstporträt, im Bild mit der Datierung 1500 versehen, hat immer wieder für Verwunderung gesorgt. Das angegebene Entstehungsdatum, der mit der streng frontalen Darstellung gewählte unübersehbare Bezug zu Christusikonen und der präzise ausgearbeitete Pelz, der dazu im Kontrast steht, haben reichlich Anlass gegeben, nach der Intention und der Haltung, die diesem Gemälde zugrunde liegen, zu forschen. Philipp Zitzlsperger greift in dem vorliegenden Buch einen nicht ganz neuen, aber kaum konsequent verfolgten Ansatz zur Deutung auf und gibt dabei Grundlegendes zu bedenken. …weiterlesen
Ausgehend von Erkenntnissen der Autobiographieforschung innerhalb der Literaturwissenschaft versucht die Autorin Gabriele Woithe, die mit dieser Publikation ihre 2007 abgeschlossene Dissertation vorlegt, das Autobiographische in bildenden Kunstwerken zu entschlüsseln und erweitert die Methoden ihrer Analyse um kunsthistorische Ansätze. Dabei nähert sie sich zum einen der «autobiographischen Dimension» in der Kunst über den Begriff der Autobiographie, die sie als Ausdruck von erinnerten und subjektiven Lebensgeschichten kennzeichnet. …weiterlesen
Skulptur, Plastik und Objektkunst braucht seit jeher besondere Formen der Förderung. Während die zweidimensionalen Schwester-Künste „kompakter“, transportabler und „erzählerischer“ daherkommen, verlangt die dreidimensionale Kunst oftmals aufwendigere Auftrags- und Standortbedingungen und dem Betrachter ein größeres Maß an Abstraktionsvermögen ab. …weiterlesen
In einer Festschrift haben sich sechzehn ehemalige Schüler vereint, um den Kunsthistoriker Dietrich Schubert zu ehren, der seit 1980 an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg lehrte. Dabei verpflichten sich die in diesem mehr als 350 Seiten umfassenden Aufsatzband zusammengefassten Texte ausdrücklich dem methodischen Ansatz und der Schwerpunkt-Thematik des ehemaligen Lehrers. Unsere Rezensentin Annika Michalski gibt einen Einblick in diesen Band. …weiterlesen
Architektur- als Demolierungsgeschichte: Horst Bredekamp, der Rebell unter den Kunsthistorikern, legt einen seiner Buchklassiker in neuer Auflage vor. „Sankt Peter in Rom und das Prinzip der produktiven Zerstörung“, erstmals erschienen im Jahr 2000, ist ein spannend geschriebener Essay, der sich mit dem Wechselspiel von Abriss und Aufbau rund um den Neubau des Petersdoms beschäftigt. Dieser Doppelcharakter von Zerstörung und Neuschöpfung offenbart für Bredekamp eine Konstante symbolischer Machtnahme, die zugleich den Schlüssel für die komplexe Historie des Dombaus liefert. Ulrike Schuster hat dieses Buch für uns gelesen. …weiterlesen
Verena Paul über diesen neuen wichtigen Band zur Moore-Forschung. Ihr Fazit: Spannend wie ein Roman! …weiterlesen
Dies ist ein Buch über zwei der berühmtesten Maler der Moderne, aber es ist keine kunsthistorische Untersuchung, denn es wirft allenfalls Seitenblicke auf das Werk von Gauguin und van Gogh mit dem Ziel, einen Kriminalfall zu klären. Ein „Thriller“, wie der Verlag das Buch auf seinem Waschzettel nennt, ist es deshalb noch lange nicht. Mit einem Thriller mag das Buch das Sujet sowie die detektivische Untersuchung der Tatumstände gemein haben, aber von einer reißerischen Darstellung kann überhaupt nicht die Rede sein, schon deshalb nicht, weil die Leser den Täter bereits vor der Lektüre kennen. Tatsächlich handelt es sich um die sehr sachlich gehaltene, ganz systematisch vorgehende Untersuchung der Frage, wer Vincent van Goghs Ohr abgeschnitten hat: war es eine im Wahn vollzogene Selbstverletzung, oder war Paul Gauguin der Täter? Stefan Diebitz hat dieses außergewöhnliche Buch für Sie und uns gelesen. …weiterlesen
In der Einführung zu ihrem Sammelband legt Verena Krieger den Finger direkt auf den Puls der Kunst unserer Zeit, wenn sie erkennt, dass „[n]icht nur auf dem Kunst- und Buchmarkt […] ein regelrechter Hype um die Gegenwartskunst zu konstatieren“ ist, sondern „[a]uch Museen und universitäre Kunstgeschichte […] sich der zeitgenössischen Kunst geöffnet [haben], mehrere Lehrstühle […] ihr mittlerweile exklusiv gewidmet“ sind. Dabei stellt sie sich die Frage, wie eine kritische Kunstwissenschaft der zeitgenössischen Kunst begegnen soll. Verena Paul stellt diese Neuerscheinung vor. …weiterlesen
In seinem auf 1924 datierten Vorwort zu »Idea« schreibt Erwin Panofsky mit Blick auf Ernst Cassirers Aufsatz »Eidos und Eidolon«, dass es in der „Absicht beider Verfasser“ gelegen hätte, wenn der enge Zusammenhang ihrer beider Arbeiten „auch äußerlich in die Erscheinung getreten wäre“. Ein Grund für diesen Wunsch war sicherlich die Freundschaft beider Autoren, aber wohl vor allem der thematische Zusammenhang beider Studien, der enger nicht sein könnte. Schon deshalb kann man die jetzt erfolgte Edition zweier so bedeutender Schriften in einem einzigen Band nur begrüßen, befindet unser Rezensent Stefan Diebitz und stellt diese Neuerscheinung vor. …weiterlesen
China ist im Trend. Die Wirtschaft boomt, für Firmen scheint das Reich der Mitte zum neuen Gelobten Land zu werden, und (nicht erst) seit der Sommerolympiade jagt ein architektonisches Großprojekt das nächste. Auch vor der Kunst macht der China-Hype nicht Halt. Kaum eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst, die auf sich hält, kommt mehr ohne die „Quoten-Chinesen“ aus. Der Markt boomt. Trotzdem ist China für „Otto Normal-Kunstinteressierten“ nach wie vor fremd. Simone Kraft gewährt uns einen Blick in die Prestel-Neuerscheinung zu zeitgenössischer chinesischer Kunst. …weiterlesen
Die neuesten Interpretationsansätze zur Kunstproduktion der nordischen Renaissance werden im vorliegenden Sammelband umfassend vorgestellt. …weiterlesen
„Zeitgenossenschaft - Künste und Kunstwissenschaften in der DDR“ - so lautete eine interdisziplinär orientierte Vortragsreihe, die sich im Wintersemester 2003/04 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena das Ziel setzte, „Fragen nach der Vergleichbarkeit oder Unterschiedlichkeit der kulturellen oder kulturpolitischen Entwicklung der Künste und Kunstwissenschaften in der DDR interdisziplinär aufzuwerfen und die ideologischen und ästhetischen Kontrollinstanzen innerhalb des SED-Regimes kritisch zu reflektieren.“ …weiterlesen
„Adam Elsheimer ist ein bekannter Name eines unbekannten Künstlers“, lautet das hübsche Bonmot, mit dem der Mitherausgeber Stefan Gronert seinen Aufsatz in diesem Band beginnt (S.71). Das soll erst einmal einer widerlegen. Er müsste schon so etwas wie hellseherische Fähigkeiten haben. …weiterlesen
Das Familienbild zum 60. Geburtstag in New York zeigt eine ausgelassene Sippschaft. Ein Kreis höchst exklusiver Namen, ja fotografierende Erlauchtheiten unter sich. Es ist eine Versammlung der Lebenden und der Toten, denn auch die legendären Gründungsväter wurden in die Mitte genommen, als Fotoportraits versteht sich. Im Hintergrund der vielen lachenden Gesichter hebt man die Sektflöten und, als seien es Trophäen oder Keulen, die leer getrunkenen dunkelgrünen Flaschenbäuche. Man zeigt: Am Anfang war der Champagner. …weiterlesen
Mit ihrer Publikation „Daniel Libeskind. Metaphern jüdischer Identität im Post-Shoah-Zeitalter“ widmet sich Yvonne Al-Taie einem nicht nur kunstgeschichtlich bedeutenden, sondern zugleich transdisziplinär aussagekräftigen Themenkomplex. Doch wie geht man an ein solch vielschichtiges Werk, wie dem von Daniel Libeskind (*1946), ganz konkret heran? …weiterlesen