Termin

Henning Rogge – Teufelsstein

Ausstellung 06.02.2018

Galerie Jo van de Loo, München, Deutschland

Bombenkrater, Teufelsstein. Die Titel von Henning Rogges jüngsten Serien benennen präzise worum es geht: Um die bis heute an verschiedenen Orten, in Wäldern und auf Brachflächen sichtbaren „offenen Wunden“ des Zweiten Weltkriegs in der einen, um sagenumwobene, mit Spuren einer teuflischen Begegnung versehene ungewöhnliche Steine in der zweiten. Beide Serien überzeugen als dichte Landschaftsfotografie, jede Aufnahme erscheint für sich gesehen auf gänzlich unspektakuläre Weise spektakulär. Mit stiller Faszination berichten sie von der Gegenwärtigkeit des Vergangenen. Während wir vom Krieg dabei alle zumindest eine vage Vorstellung besitzen, ist das Wissen um Teufelssteine heute eher lokal verankert und auf spezielle Interessengruppen begrenzt. Es erscheint als Fundus unterschiedlicher Traditionslinien, von denen aus ideologischen Gründen mal diese, mal jene in den Vordergrund gestellt wird: Alte und neue Nazis verehren die Steine ungeachtet des slawischen Einflusses auf die kultischen Handlungen als germanische Heiligtümer, Esoteriker schwärmen von ihnen als strahlende Kraftorte und Energiezentren, konservative christliche Glaubensgemeinschaften heben ihre Rolle als missionarische Walfahrtstätten hervor.

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