Diskussion 27.09.2021, 18:00 Uhr
Veranstalter: Deutsches Zentrum Kulturgutverluste
Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste lädt im Rahmen des Festjahrs „#2021JLID - Jüdisches Leben in Deutschland“ zu einer digitalen Gesprächsreihe mit Nachfahr:innen jüdischer Kunstsammler:innen.
Am 27. September, 18 Uhr, führt "Tagesspiegel"-Kulturredakteurin Nicola Kuhn ein Gespräch mit dem Künstler Dodi Reifenberg und der Autorin und Juristin Julia Albrecht. Reifenberg ist ein Nachkomme der wohlhabenden Berliner Familie Ginsberg, der die Schriftstellerin Gabriele Tergit in ihrem großen Familienroman „Effingers“ ein Denkmal gesetzt hat. In zwei vom Zentrum geförderten Projekten erforschen Reifenberg und Wissenschaftler:innen der TU Berlin zwei Kunstsammlungen aus der jüdischen Bankiers- und Unternehmerfamilie. Ein Projekt widmet sich der Adolph-von-Menzel-Sammlung von Ludwig Ginsberg, der damals wohl größten Menzelsammlung in Privatbesitz. Ginsberg selbst starb 1939 verzweifelt in Berlin, seine Sammlung ist heute zum größten Teil verschollen. In einem zweiten Projekt wird die wertvolle Ostasiatica-Sammlung von Herbert Ginsberg rekonstruiert, die 1942 in den Niederlanden von den Nationalsozialisten beschlagnahmt worden war. Herbert Ginsberg und seine Frau Olga, geb. Lachmann, überlebten untergetaucht in den Niederlanden, die rund 900 Stücke umfassende Sammlung ist zum größten Teil verloren. Auch eine weitere Sammlung der Familie, die islamische Sammlung von Max Ginsberg, ist verschollen, auch ihr Verbleib soll künftig erforscht werden. Aus der weitverzweigten Familie Ginsberg konnten sich nur wenige Mitglieder vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten retten.
Dodi Reifenberg lebt als Künstler in Berlin.
Julia Albrecht betreut das Rechercheteam als Projektleiterin und begleitet die Arbeit dokumentarisch.
Hinweis: Das Gespräch findet in deutscher Sprache statt.
Die Veranstaltungen finden als Videokonferenz statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, jedoch nur nach Anmeldung bis zum Vortag möglich. Die Teilnehmer:innen erhalten am Tag der Veranstaltung die Zugangsdaten.
Anmeldungen an:
Deutsches Zentrum Kulturgutverluste
Stefanie Kobow
Telefon +49 (0) 391 727 763-23
veranstaltungen@kulturgutverluste.de