Termin

Requiem for a failed State

Ausstellung 14.04.2018–05.08.2018

HALLE 14, Leipzig, Deutschland

1989/90 implodierte die Deutsche Demokratische Republik. Die reformunfähige »Diktatur der Arbeiterklasse« hatte abgewirtschaftet. Die Menschen reklamierten die Macht des Volkes für sich. Der Staatsapparat wurde abgewickelt, die beiden deutschen Staaten vereinigt und die überkommenen, »volkseigenen Betriebe« als Konkursmasse vor allem an westdeutsche Investoren veräußert. Langersehnte Freiheiten und die Hoffnungen auf Wohlstand und auf eine blockfreie, friedliche Welt wurden greifbar – und für viele Realität. Aber es folgte auch eine Deindustrialisierung in einem bis dato unbekannten Tempo und damit eine kapitale Wirtschaftskrise. Die Folgen waren Massenarbeitslosigkeit, Migration, Leerstand und Verwahrlosung. Rückblickend erscheinen die 1990er Jahre heute als anarchistischer »wilder Osten« geprägt von kulturellen Eskapismus, wirtschaftlichen Abenteuern und eskalierender Fremdenfeindlichkeit. Das Ausstellungsprojekt »Requiem For A Failed State« stellt die Perspektive einer jungen Generation von Künstlerinnen und Künstlern in den Mittelpunkt. Wie schauen die ab 1980 Geborenen auf das Ende der DDR, die Wendeereignisse und die Dekade der Orientierungslosigkeit der 1990er zurück, an die sie keine oder nur wenig individuelle Erinnerungen haben? Wie lange wirkt ein verschwundener Staat nach? Wer erzählt was von der Vergangenheit, wer nicht? Welche Facetten interessieren diese Generation und welche Entdeckungen machen sie dabei?

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