Ruth Baumgarte (1923-2013) verfolgte das Thema der Schwerindustrie im Eisenwerk ihres Mannes. Es reizten sie die expressiven Farbausbrüche aus den Feueröfen ebenso wie die Aktivität der Stahlarbeiter. Gezeigt wird ein Überblick aus diesem Themenkreis. Im Zentrum der Schau stehen die von 1952 bis 1967 entstandenen Arbeiter- und Industriebilder der bekannten, in Berlin aufgewachsenen Künstlerin Ruth Baumgarte (1923 – 2013). Durch ihren zweiten Ehemann, den Bielefelder Fabrikanten Hans Baumgarte, kam die Künstlerin Anfang der 1950er-Jahre erstmalig mit der Stahlindustrie in Berührung. Als eine der wenigen Frauen in der Kunstgeschichte porträtierte sie neben ihren anderen Arbeiten fortan immer wieder Menschen im Kontext industrieller Produktion. Teils malerisch, teils grafisch und mit einem Hang zur expressiven Farbgebung dokumentieren die Arbeiten ein Stück deutsche Nachkriegsgeschichte und setzen dem Arbeiter von damals ein sensibles, unpathetisches Denkmal.