Termin

Vortrag von Vera Wolff: Kalte Kunst

Vortrag 19.01.2015, 18:00 Uhr

IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften, Wien, Österreich

Was genau war die Kunst des Kalten Krieges? Das „American Action Painting“, vom CIA gefördert und in Gestalt Jackson Pollocks zum Emblem westlicher Freiheit stilisiert? Oder jene abstrakte Kunst, mit der man im Westen an die Tradition der Klassischen Moderne, des Bauhauses und des Russischen Konstruktivismus anzuknüpfen versuchte? Letztere galt den Zeitgenossen als „kalte“ Kunst: sie schien von allen Inhalten gereinigt zu sein, arbeitete mit elektrischen Schaltkreisen und zahllosen Reihen penibel eingefärbter Quadrate und handelte in ihren Manifesten von experimenteller Ästhetik oder der „Programmierung des Schönen“. Ihr Pendant bildete eine ausdrücklich politisch engagierte und insofern als „heiß“ verstandene Kunst. Auch sie wollte experimentell verfahren und suchte mit der Orientierung an Wissenschaft und Technik den veränderten Bedingungen zu entsprechen, die das neue Zeitalter, das als das „technische“, das „atomare“ oder das „Informationszeitalter“ firmierte, den Künsten aufgab. Um jenseits der Fixierung auf die kulturpolitische Instrumentalisierung der Abstraktion zu einer konkreten Bestimmung davon zu gelangen, was die Kunst des Kalten Krieges auszeichnet, wird der Vortrag die zeitgenössischen Debatten um das Verhältnis von Wissenschaft und Kunst aufsuchen und anhand einiger exemplarischer Werke analysieren, wie sich die Kunst mit dem Wissensarsenal des Kalten Krieges auseinandersetzte.

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