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24. European Media Art Festival 2011

Das EMAF in Osnabrück zählt zu den bedeutendsten Foren internationaler Medienkunst. Einen Schwerpunkt während des Festivals vom 27. April bis zum 1. Mai bildet die facettenreiche japanische Medienkunst.

Als eine Fortsetzung zum Trend des vergangenen Jahres beschäftigen sich die Filme zum EMAF 2011 verstärkt mit dokumentarischen, narrativen Themen, wobei der Formaspekt eher als Gerüst oder Vehikel zum Transport der filmischen Inhalte dient.

Ein Thema, mit dem sich viele Filmemacher beschäftigen, ist das Ende einer Ära des Fortschrittsglaubens an die absolute Beherrschbarkeit technischer Entwicklungen und des Willens mithilfe dieser in neue Welten vorzustoßen. Anna Abrahams beispielsweise verwendet historisches Material einer Arktisexpedition, um den Mythen und Behauptungen, schon in der Antike seien Menschen am Nordpol angelangt, einen (Gegen-)Beweis zu liefern.

Ob Atomkraftwerk oder Raumfahrt, unterschiedliche Technologien werden hinterfragt und dabei in andere Kontexte gesetzt. Auch die derzeit brisante Lage in den arabischen Ländern wird im EMAF-Filmprogramm mit Beiträgen aus z. B. Tunesien oder dem Libanon thematisiert.

In der Ausstellung »Planet M« erwarten Sie internationale Kooperationen, in denen es um die Kunst des Erzählens geht. Zum einen stellt das EMAF unter dem Titel »Moving Stories« in Zusammenarbeit mit sechs Kunstinstitutionen aus verschiedenen Ländern mediale Installationen zum Thema innovative Erzählkunst vor. In einem weiteren Teil der Ausstellung werden im Rahmen von »Transit – European Young Talents Forum« 16 Arbeiten Studierender von verschiedenen europäischen Kunsthochschulen präsentiert.

Der diesjährige Kongress mit dem Titel »What is Media Art?« bietet Vorträge und Präsentationen, in denen es um die Geschichte und Zukunft des Kinos und um Entwicklungen in den digitalen Medien geht – von Games bis hin zu Facebook.

Außerhalb der EMAF-Schauplätze gibt es mit dem Media Art Garden auch in diesem Jahr Kunst im öffentlichen Raum. Hier werden geläufige Standards des Gartenbaus »auf die Schippe« genommen.

Schwerpunkt: Japanese Media Art Now

Das Japan-Programm umfasst eine Auswahl an neuen Filmen des Japan Media Arts Festivals in Tokyo, die Kinofilme »Symbol« (Regie: Hitoshi Matsumoto) und »Branded to Kill« (Regie: Seijun Suzuki) sowie eine Retrospektive von einem der führenden Experimental-Filmemacher des Landes, Takashi Ito. Darüber hinaus präsentiert das EMAF eine Auswahl von Animationsfilmen des Japan Media Arts Festival (JMAF) in Tokio.

Weiterhin werden die Performances »Rheo« von Ryoichi Kurokawa und »Braun Tube Jazz Band« von Ei Wada zu sehen sein. Der Titel »Rheo« bezieht sich auf das griechische Wort für ‚Fluss‘ bzw. ‚fließen‘ denn so gehen auch die Audio- und Video-Aufnahmen realer Landschaften fließend in eine grafische Analyse über. In der Performance von Ei Wada werden alte Fernseher, also Braun’sche Röhren, zu Musikinstrumenten.

Im "Flow" ist auch die Installation »The Tenth Sentiment« des Künstlers Ryoto Kuwakubo, die den Betrachter auf eine Zugreise mitnimmt. Eine mit einer Lichtquelle ausgestattete Modelleisenbahn fährt auf ihrem Weg an unterschiedlichsten Gegenständen vorbei und wirft eine beeindruckende Schattenlandschaft in den Raum.

Ein Spiel mit der Zeitachse findet ebenfalls im Videoprojekt »the irreversible« von Norimichi Hirakawa statt, bei dem 1024 Explosionen rückwärts abgespielt werden.

Schließlich wird das Länder-Spezial Japanese Media Art Now durch Vorträge der Kuratorin Prof. Machiko Kusahara aus Tokio und der Professorin und Autorin Yvonne Spielmann im Kongress abgerundet.

Weitere Informationen

Das umfangreiche Programm des Festivals finden Sie hier.

Veranstaltungsorte:

  • Filmtheater Hasetor (Hasestr. 71): Internationales Film–/ Videoprogramm, Japanese Media Art Now
  • Haus der Jugend (Große Gildewart 6–9): Kongress, Media Campus, Japanese Media Art Now

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