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Ausstellungstipp: Glanz und Größe des Mittelalters - Kölner Meisterwerke aus den großen Sammlungen der Welt, Museum Schnütgen in Köln, bis 26. Februar 2012

Köln gehörte in seiner Blütezeit von 1000 bis 1550 zu den führenden Kunstzentren Europas. Mit meisterlichen Leihgaben aus den großen Sammlungen der Welt präsentiert das Museum Schnütgen rund 500 Jahre mittelalterliche Prachtentfaltung in Köln. Die Ausstellung wird rund 150 hochkarätige Leihgaben internationaler Museen wieder nach Köln holen. Eine Empfehlung der Redaktion.

Köln war eine der größten Städte des mittelalterlichen Europas, ein pulsierendes Pilger- und Handelszentrum, einflussreich und weit vernetzt. Im künstlerischen Austausch mit Paris, Prag, den Niederlanden und Italien entwickelten die hier ansässigen Meister eine typisch kölnische Kunstsprache. Hoch geschätzte Werke mittelalterlicher Kunst aus Köln sind heute über die großen Sammlungen der Welt verteilt und zählen dort zu den kostbaren Stücken. Viele der Meisterwerke waren schon seit Jahrhunderten nicht mehr in Köln zu sehen.

Kunst spielte in der Glaubensausübung, im Pilgerwesen und im Handel eine große Rolle, aber auch im alltäglichen, privaten Leben. Köln zählte neben Rom, Jerusalem und Byzanz, dem heutigen Istanbul, zu den vier Heiligen Städten. Seine zahllosen Kirchen, Märtyrergräber, Heiligenlegenden und Reliquien, darunter die berühmten Gebeine der Heiligen Drei Könige, der Hl. Ursula und ihrer 11.000 Jungfrauen und des Hl. Gereon mit seinen 6.660 Gefährten, begründeten Kölns Ruf als „Rom des Nordens" und mehrten seine Bedeutung als wichtiges Pilgerziel. Die Kölner Heiligen fanden überall Verehrung. Die hier im Überfluss vorhandenen Reliquien gelangten in alle Welt - meist bereits verschlossen in den kunstvollen Gehäusen der Kölner Goldschmiede und Bildschnitzer.

Kölns Gesicht ist noch immer geprägt von dieser blühenden Zeit. Begleitend zur Ausstellung werden in einem »Stadtspaziergang« jene Orte einbezogen, an denen die Besucher weitere Schätze erwarten, und die das Mittelalter bis heute nachvollziehbar machen. Dazu zählen neben dem Dom und den romanischen Kirchen, auch die anderen städtischen Museen mit mittelalterlichen Sammlungen. Ein großes Konzert am 13. November 2011 präsentiert die neu vertonten Gesänge aus dem »Antiphonar der Anna von Hachenberch« und damit erstmals wieder die Originalmusik an St. Cäcilien aus der Zeit um 1520. Ein unterhaltsames Adventskonzert für die ganze Familie lässt am 3. Dezember 2011 Lieder aus dem berühmten Liederbuch der Anna von Coeln erklingen. Darüber hinaus wird es ein umfangreiches Rahmenprogramm auch für Kinder seitens des Museumsdienstes Köln geben.

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